VIII Vorwort zu ΝΚ 3/2
sätzlichen ,Vorstufen' in Nietzsches Notizbüchern (N V 3-9, Z II 5-7) und
Manuskriptheften (Μ III 1-5) aufgefunden wurden, führt der vorliegende Kom-
mentar sie an oder verweist zumindest auf sie. Viele von ihnen werden hier zum
ersten Mal transkribiert. Außerdem korrigiert und ergänzt der Kommentar die in
KSA 14 enthaltenen ,Vorstufen' zu FW, soweit nötig und möglich. Dasselbe gilt
für eine Fülle von Abweichungen gegenüber der Druckfassung und Überarbei-
tungen in den ,Reinschriften' zur Erstausgabe von FW (v. a. im Manuskriptheft
Μ III 6, das Nietzsche vom Dezember 1881 bis Frühling 1882 benutzt hat). Auch
den Terminus ,Reinschrift' verwendet Montinari auf problematische Weise: Der
Ausdruck soll keinem graphischen, sondern einem textgenetischen Befund ent-
sprechen und exklusiv die letzte Stufe vor einem Druckmanuskript bezeichnen
(vgl. KGW IV 4, 111), was aber gerade angesichts der teils tiefgreifenden Überar-
beitungen in den ,Reinschriften' den Unterschied zur Vorstufe' verschwimmen
lässt. So enthält etwa M III 6 laut DFGA-Manuskriptbeschreibung neben ,Rein-
schriften' tatsächlich auch - laut Hans Joachim Mettes Manuskriptbeschreibung
sogar ausschließlich - Vorstufen'; außerdem finden sich darin Texte, die Monti-
nari als ,nachgelassene Fragmente' abgedruckt hat. Aus jenen ,Reinschriften'
präsentiert KSA 14 ebenfalls nur eine beschränkte, willkürliche Auswahl von Stel-
len. Desgleichen verzichtet KSA 14 auf eine gleichmäßig detaillierte, vollständige
Auflistung der zahlreichen Überarbeitungen in den Druckmanuskripten D 16
(fragmentarisches Druckmanuskript der Erstausgabe) und D 16a (Druckmanu-
skript der neuen Teile der zweiten Ausgabe).
Auf die zusätzlichen Vorstufen' (und ggf. ihre eigene Textgenese) sowie
auf die Korrekturen und Varianten in den ,Reinschriften' und Druckmanu-
skripten wird in den entsprechenden Stellenkommentaren des vorliegenden
Bandes zumindest hingewiesen, in vielen Fällen aber auch näher eingegan-
gen, ohne dass der Kommentar in dieser Hinsicht jedoch Anspruch auf Voll-
ständigkeit erheben könnte oder müsste: Der unter Leitung von Hans Gerald
Hödl an der Universität Wien entstehende Nachbericht zu FW (KGW V 4), der
hoffentlich in den nächsten Jahren erscheinen wird, soll für die erste Ausgabe
von 1882 eine akribische Korrektur und lückenlose Vervollständigung der von
Montinari in KSA 14 präsentierten Nachlass-Aufzeichnungen zu FW enthalten.
Für die erst in der zweiten Fassung von 1887 hinzugekommenen Werkteile
(Vorrede, Fünftes Buch und Anhang) leistet dies indirekt die IX. Abteilung der
KGW. Die Vorstufen' zu den Werkteilen aus Nietzsches später Schaffensphase
werden nach der differenzierten Transkription der diplomatisch-topologischen
Edition von KGW IX zitiert, zwangsläufig jedoch in linearisierter Form.
Für wertvolle Anregungen zu einzelnen Fragen der Kommentierung danke
ich Ralph Häfner (Freiburg), mit dem ich gemeinsam mehrere Seminare über
Nietzsche an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg geleitet habe. Beat Röllin
sätzlichen ,Vorstufen' in Nietzsches Notizbüchern (N V 3-9, Z II 5-7) und
Manuskriptheften (Μ III 1-5) aufgefunden wurden, führt der vorliegende Kom-
mentar sie an oder verweist zumindest auf sie. Viele von ihnen werden hier zum
ersten Mal transkribiert. Außerdem korrigiert und ergänzt der Kommentar die in
KSA 14 enthaltenen ,Vorstufen' zu FW, soweit nötig und möglich. Dasselbe gilt
für eine Fülle von Abweichungen gegenüber der Druckfassung und Überarbei-
tungen in den ,Reinschriften' zur Erstausgabe von FW (v. a. im Manuskriptheft
Μ III 6, das Nietzsche vom Dezember 1881 bis Frühling 1882 benutzt hat). Auch
den Terminus ,Reinschrift' verwendet Montinari auf problematische Weise: Der
Ausdruck soll keinem graphischen, sondern einem textgenetischen Befund ent-
sprechen und exklusiv die letzte Stufe vor einem Druckmanuskript bezeichnen
(vgl. KGW IV 4, 111), was aber gerade angesichts der teils tiefgreifenden Überar-
beitungen in den ,Reinschriften' den Unterschied zur Vorstufe' verschwimmen
lässt. So enthält etwa M III 6 laut DFGA-Manuskriptbeschreibung neben ,Rein-
schriften' tatsächlich auch - laut Hans Joachim Mettes Manuskriptbeschreibung
sogar ausschließlich - Vorstufen'; außerdem finden sich darin Texte, die Monti-
nari als ,nachgelassene Fragmente' abgedruckt hat. Aus jenen ,Reinschriften'
präsentiert KSA 14 ebenfalls nur eine beschränkte, willkürliche Auswahl von Stel-
len. Desgleichen verzichtet KSA 14 auf eine gleichmäßig detaillierte, vollständige
Auflistung der zahlreichen Überarbeitungen in den Druckmanuskripten D 16
(fragmentarisches Druckmanuskript der Erstausgabe) und D 16a (Druckmanu-
skript der neuen Teile der zweiten Ausgabe).
Auf die zusätzlichen Vorstufen' (und ggf. ihre eigene Textgenese) sowie
auf die Korrekturen und Varianten in den ,Reinschriften' und Druckmanu-
skripten wird in den entsprechenden Stellenkommentaren des vorliegenden
Bandes zumindest hingewiesen, in vielen Fällen aber auch näher eingegan-
gen, ohne dass der Kommentar in dieser Hinsicht jedoch Anspruch auf Voll-
ständigkeit erheben könnte oder müsste: Der unter Leitung von Hans Gerald
Hödl an der Universität Wien entstehende Nachbericht zu FW (KGW V 4), der
hoffentlich in den nächsten Jahren erscheinen wird, soll für die erste Ausgabe
von 1882 eine akribische Korrektur und lückenlose Vervollständigung der von
Montinari in KSA 14 präsentierten Nachlass-Aufzeichnungen zu FW enthalten.
Für die erst in der zweiten Fassung von 1887 hinzugekommenen Werkteile
(Vorrede, Fünftes Buch und Anhang) leistet dies indirekt die IX. Abteilung der
KGW. Die Vorstufen' zu den Werkteilen aus Nietzsches später Schaffensphase
werden nach der differenzierten Transkription der diplomatisch-topologischen
Edition von KGW IX zitiert, zwangsläufig jedoch in linearisierter Form.
Für wertvolle Anregungen zu einzelnen Fragen der Kommentierung danke
ich Ralph Häfner (Freiburg), mit dem ich gemeinsam mehrere Seminare über
Nietzsche an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg geleitet habe. Beat Röllin