Überblickskommentar 23
Descendenzlehre und Darwinismus (1873), Eduard von Hartmanns Wahrheit und
Irrthum im Darwinismus (1875) sowie das im Erscheinungsjahr von FW publi-
zierte Buch von Eugen Dreher: Der Darwinismus und seine Consequenzen in
wissenschaftlicher und socialer Beziehung (1882). Die Auseinandersetzung mit
dem Darwinismus spielt dabei auch in dem 1887 neu hinzugekommenen Fünf-
ten Buch noch eine Rolle; hier im Rückgriff auf William Henry Rolphs darwin-
kritisches Buch Biologische Probleme zugleich als Versuch einer zur Entwicklung
einer rationellen Ethik, das N. in der 2., erweiterten Auflage von 1884 erworben
und durchgearbeitet hatte (vgl. ΝΚ FW 349). Aus dem weiteren Themengebiet
der Biologie bzw. Zoologie besaß und rezipierte N. überdies Untersuchungen
über das Verhalten der Tiere, darunter Alfred Espinas: Die thierischen Gesell-
schaften. Eine vergleichend-psychologische Untersuchung (1879), Georg Heinrich
Schneider: Der thierische Wille. Systematische Darstellung und Erklärung der
thierischen Triebe und deren Entstehung, Entwickelung und Verbreitung im Thier-
reiche als Grundlage zu einer vergleichenden Willenslehre (1880), und Karl Sem-
per: Die natürlichen Existenzbedingungen der Thiere (1880). Bevorzugt greifen
mehrere Texte aus FW auf derartige ,verhaltensbiologische' Darstellungen zu-
rück, um aus tierischen Verhaltensweisen oder Eigenschaften Analogieschlüs-
se auf den Menschen zu ziehen (vgl. FW 3, FW 8 und FW 316).
In einigen Abschnitten von FW rekurriert N. auf zeitgenössische ethnologi-
sche Werke, wenn sich die Sprechinstanzen auf Sitten und Bräuche ,exotischer
(Natur-)Völker' beziehen, z. B. um damit europäische Moral- und Religionsvor-
stellungen zu vergleichen (siehe FW 43, FW 147 u. FW 329). N.s ethnologische
Quellen sind primär die 1875 auf Deutsch erschienene Abhandlung von John
Lubbock: Die Entstehung der Civilisation und der Urzustand des Menschenge-
schlechtes, erläutert durch das innere und äußere Leben der Wilden (englische
Originalausgabe 1870), Friedrich von Hellwalds Die Erde und ihre Völker (zuerst
1876), um deren Zusendung zusammen mit Hellwalds Culturgeschichte in ihrer
natürlichen Entwicklung bis zur Gegenwart (1875) N. Franz Overbeck während
der Arbeit an FW bat (08. 07. 1881, KSB 6/KGB III 1, Nr. 123, S. 100 f., Z. 6-11),
sowie das Werk von Georg Gustav Roskoff: Das Religionswesen der rohesten
Naturvölker (1880). N. studierte aber nicht nur Werke speziell zur Religion der
,Wilden', sondern auch generell zur vergleichenden Religionswissenschaft wie
etwa Max Müllers Einleitung in die vergleichende Religionswissenschaft (1874),
die er bereits 1875 aus der Basler Universitätsbibliothek entliehen hatte (vgl.
Crescenzi 1994, S. 435, Nr. 497). Insbesondere interessierte sich N. wie viele
andere Zeitgenossen auch für den Buddhismus, zu dessen Popularisierung
schon Schopenhauer beigetragen hatte. Zu N.s diesbezüglichen Quellen gehör-
ten Carl Friedrich Koeppens Die Religion des Buddha und ihre Entstehung (1857-
1859), Jacob Wackernagels Ueber den Ursprung des Brahmanismus (1877) sowie
Descendenzlehre und Darwinismus (1873), Eduard von Hartmanns Wahrheit und
Irrthum im Darwinismus (1875) sowie das im Erscheinungsjahr von FW publi-
zierte Buch von Eugen Dreher: Der Darwinismus und seine Consequenzen in
wissenschaftlicher und socialer Beziehung (1882). Die Auseinandersetzung mit
dem Darwinismus spielt dabei auch in dem 1887 neu hinzugekommenen Fünf-
ten Buch noch eine Rolle; hier im Rückgriff auf William Henry Rolphs darwin-
kritisches Buch Biologische Probleme zugleich als Versuch einer zur Entwicklung
einer rationellen Ethik, das N. in der 2., erweiterten Auflage von 1884 erworben
und durchgearbeitet hatte (vgl. ΝΚ FW 349). Aus dem weiteren Themengebiet
der Biologie bzw. Zoologie besaß und rezipierte N. überdies Untersuchungen
über das Verhalten der Tiere, darunter Alfred Espinas: Die thierischen Gesell-
schaften. Eine vergleichend-psychologische Untersuchung (1879), Georg Heinrich
Schneider: Der thierische Wille. Systematische Darstellung und Erklärung der
thierischen Triebe und deren Entstehung, Entwickelung und Verbreitung im Thier-
reiche als Grundlage zu einer vergleichenden Willenslehre (1880), und Karl Sem-
per: Die natürlichen Existenzbedingungen der Thiere (1880). Bevorzugt greifen
mehrere Texte aus FW auf derartige ,verhaltensbiologische' Darstellungen zu-
rück, um aus tierischen Verhaltensweisen oder Eigenschaften Analogieschlüs-
se auf den Menschen zu ziehen (vgl. FW 3, FW 8 und FW 316).
In einigen Abschnitten von FW rekurriert N. auf zeitgenössische ethnologi-
sche Werke, wenn sich die Sprechinstanzen auf Sitten und Bräuche ,exotischer
(Natur-)Völker' beziehen, z. B. um damit europäische Moral- und Religionsvor-
stellungen zu vergleichen (siehe FW 43, FW 147 u. FW 329). N.s ethnologische
Quellen sind primär die 1875 auf Deutsch erschienene Abhandlung von John
Lubbock: Die Entstehung der Civilisation und der Urzustand des Menschenge-
schlechtes, erläutert durch das innere und äußere Leben der Wilden (englische
Originalausgabe 1870), Friedrich von Hellwalds Die Erde und ihre Völker (zuerst
1876), um deren Zusendung zusammen mit Hellwalds Culturgeschichte in ihrer
natürlichen Entwicklung bis zur Gegenwart (1875) N. Franz Overbeck während
der Arbeit an FW bat (08. 07. 1881, KSB 6/KGB III 1, Nr. 123, S. 100 f., Z. 6-11),
sowie das Werk von Georg Gustav Roskoff: Das Religionswesen der rohesten
Naturvölker (1880). N. studierte aber nicht nur Werke speziell zur Religion der
,Wilden', sondern auch generell zur vergleichenden Religionswissenschaft wie
etwa Max Müllers Einleitung in die vergleichende Religionswissenschaft (1874),
die er bereits 1875 aus der Basler Universitätsbibliothek entliehen hatte (vgl.
Crescenzi 1994, S. 435, Nr. 497). Insbesondere interessierte sich N. wie viele
andere Zeitgenossen auch für den Buddhismus, zu dessen Popularisierung
schon Schopenhauer beigetragen hatte. Zu N.s diesbezüglichen Quellen gehör-
ten Carl Friedrich Koeppens Die Religion des Buddha und ihre Entstehung (1857-
1859), Jacob Wackernagels Ueber den Ursprung des Brahmanismus (1877) sowie