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Rüger, Ludwig; Haas, Pauline; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1925, 15. Abhandlung): Palaeosemaeostoma geryonides v. Huene sp., eine sessile Meduse aus dem Dogger von Wehingen in Württemberg — Berlin, Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.43396#0016
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L. Rüger und P. Rüger-Haas:

II. Zähligkeit, die auf Grund der besprochenen Deutungen sich er-
geben:
1. Vorliegende Form: 12 Radialkanäle (2 X 6). Periphere Zahl.
2. Medusina geryonides: 12 Magentaschen (2 X 6). Zentrale
Zahl, oder 10 Magentaschen (2 X 5). Zentrale Zahl.
Bei der sonst so völligen Übereinstimmung mit Medusina geryonides
fällt es schwer zu entscheiden, welche Zahl und mit welcher Wertung
man vorziehen will.
Die Beschreibung der vorliegenden Form ist damit abgeschlossen.
Systematische Stellung und Namensgebung.
Trotz der Übereinstimmung mit Medusina geryonides — die Ab-
weichung besteht, wie also schon betont, lediglich in der Zähligkeit
und hier ist diese zudem auch anders deutbar —, möchte ich die Gattungs-
bezeichnung „Medusina“ für die vorliegende Form nicht in Anwendung
bringen. Sehr ist sicherlich v. Huenes Vorschlag beizupflichten, wenn
er zunächst den ganz neutralen Namen „Medusina“ als Gattungsnamen
verwendet, indessen zeigt die bedeutend bessere Erhaltung des neu
hinzugekommenen Exemplares doch, daß man in der Namensgebung für
die Gattung noch einen Schritt weiter gehen kann.
Bevor unter den rezenten Formen Umschau gehalten wird, mögen
nochmals einige wichtige Punkte zusammengestellt werden, welche den
Ausgang für die weiteren Erörterungen bilden:
1. Der Magen zeigt eine scharfe Trennung in Mundmagen und Zentral-
magen (vgl. dazu Punkt 6).
2. Die Mundöffnung wird durch einen in den Mundmagen eingesenkten
kleinen Trichter gebildet. Dieser zeigt (von ganz unsicheren Spuren
abgesehen) keine weiteren Differenzierungen.
3. Der Zentralmagen besitzt 10 Ausstülpungen, welche als Magen-
taschen zu deuten sind und welche den Übergang zu den Radial-
kanälen bilden (vgl. Ausführungen auf S. 9).
4. Radialkanäle und Ringkanal sind vorhanden. In einem Fall ist
eine Gabelung direkt an der Magentasche zu bemerken.
5. Einige Radialkanäle enden blind (gegen die Peripherie). Zentripetal
blind endigende Radialkanäle fehlen.
6. Von der Exumbrellarseite erstreckt sich ein Stiel, welcher höchst-
wahrscheinlich von einem Kanal durchzogen war. Dieser Kanal
wäre als der Basalmagen zu betrachten. Man hat es damit also
mit einem Schirmstiel zu tun.
 
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