Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

28

Georg Klebs:

Pflanze 2.
Gleichzeitig wurden Messungen an einem zweiten Exemplar gemacht,
das sich in einem kleinen Topf befand. Der Versuch begann am 27. No-
vember 1913. Vom 27. November bis ] 8. Dezember hatten sich nur küm-
merliche und zarte Blättchen entwickelt. Am 11. Februar 1914 hatten
sich die Wurzeln aus dem Topf in die benachbarte gute Erde verbreitet.
Die Messungen wurden ein volles Jahr vom 11. Februar 1914 bis 24. Fe-
bruar 1915 durchgeführt. Ich gebe nur das Hauptresultat:

Schub
Wachstum
Tage
Ruhe
Tage
Zahl
der
Blätter
Durch-
schnitts-
länge
in cm
Längstes
Blatt
in cm
1
11. 2.-24. 4.
71
24. 4.—15. 5.
21
5
11,1
15,5
2
15. 5.—20. 6.
36
20. 6.—18. 9.
90
9
17,6
20,1
3
18. 9.-24. 10.
36
24. 10.— 2. 12.
39
9
19,3
20,9
4
2. 12.— 1. 1.
30
1. 1.—29. 1.
28
8
18,6
20,6
5
29. 1.—24. 2.
26
9
18,8
25,5
199
178
40
17,1
20,5

Auf 100 Tage Wachstum kamen also bei Pflanze 1, 1914: 100 Tage
Ruhe; 1915: 94 Tage Ruhe; bei Pflanze 2, 1914: 89 Tage Ruhe.

Versuche mit Pflanze 1.
Pflanze 1 wurde auch im dritten Jahre beobachtet.

Schub
Wachstum
Tage
Ruhe
Tage
Zahl
der
Blätter
Durch-
schnitts-
länge
in cm
-Läng-
stes
Blatt
in cm
13
1.10.15—26.11.15
56
26.11. 15—15. 12. 15
19
11
23,9
28,5
14
15.12.15—25. 1.16
41
25. 1. 16— 4. 4. 16
70
15
24,7
30,4
15
4. 4.16— 7. 5.16
33
7. 5. 16— 6. 7. 16
60
13
23,2
30,2
16
6. 7.16—31. 7.16
25
31. 7. 16— 1. 10. 16
62
—
—
—
17
1.10.16—15.11.16
45
15.11.16—29. 3.17
134
T5
'29,8
37,3

Als am 29. März 1917 ein neues Treiben begann, schnitt ich den
oberen Teil der Pflanze bis auf ein Stammstück von 32 cm fort. Am
31. März sind bereits kleine Knospen sichtbar. Am 4. April zeigten sich
8 junge Knospen. Am 10. April wurden 7 Knospen entfernt, eine wurde
stehengelassen. Die Pflanze wurde in frische Erde gesetzt. Lebhafte*