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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1926, 7. Abhandlung): Über die Längenperiode der Internodien — Berlin, Leipzig, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.43403#0009
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Über die Längenperiode der Internodien.

9

Dat.
Kultur
Länge d. Internodien
Länge der Blätter
Breite der Blätter
Durch-
schnitt
Min.
Max.
Durch-
schnitt
Min.
Max.
Durch-
schnitt
Min.
Max.
1.
23.5.
sandige Erde
Gewächshaus I
5,4
0,6
17,0
8,9
3,1
15,3
3,0
1,8
8,4
2.
31.5.
Gartenerde
Gewächshaus I
8,1
2,0
20,5
10,4
5,5
15,1
4,6
2,3
7,1
3.
4.6.
Gartenerde
Gewächshaus II
Ältere Pflanze
7,9
1,4
20,3
10,2
4,5
15,2
4,5
2,0
6,2
4.
3.8.
Gartenerde
GewächshausII
11,2
4,5
21,8
9,9
4,2
15,3
4,7
2,6
6,6
Variationsbreite
0,6
21,8
3,1
15,3
1,8
8,4

Bei Pflanze 1 bis 3 wurden je 200 Internodien und je 200 Blätter
gemessen. Die Pflanze 4 war eine ältere Pflanze, die im Frühjahr zurück-
geschnitten und in frische Erde gesetzt worden war. Bei ihr wurden 163
Internodien und 166 Blätter gemessen. Um Variationskurven für Inter-
nodienlängen zu konstruieren, ordnete ich die Internodien in Gruppen,
die Längenunterschiede von 1—9 mm umfaßten z. B. 10—19 mm,
20—29 mm. Es entsteht die bekannte GAUSS’sche Zufallskurve.
Die Kurven gelten nur für die äußeren Bedingungen in den beiden
Häusern und zeigen uns nur den Einfluß wechselnder Veränderungen von
Temperatur, Licht, Feuchtigkeit und Beschaffenheit des Bodens. Sie
beweisen uns die Größe der Variationsfähigkeit. (Fig. 1.)
Aus den Bestimmungen der Tabelle 1 ergibt sich sehr deutlich, daß
der Mittelwert der gleichen Merkmale bei der gleichen Pflanze sehr starken
Schwankungen unterworfen ist je nach den äußeren Bedingungen (Klebs
1907 S. 101). Bei Versuch 1 war die Ernährung aus dem Boden kümmer-
lich, die Triebe waren im Winter und Frühjahr entwickelt. Unter sonst
sehr gleichen Bedingungen des Lichtes, der Temperatur und der Feuch-
tigkeit, aber bei bessrer Erde — Versuch 2 — stieg der Mittelwert, ebenso
wie das Maximum für die Internodien, auch für die Länge und Breite der
Blätter. Noch auffallender wird der Unterschied zwischen Versuch 1
und 4. Bei letzterem hatten sich die Triebe unter günstigen Licht- und
Bodenverhältnissen entwickelt; der Mittelwert der Internodienlänge ist
auf das Doppelte gestiegen. Versuch 2 und 3 liefern etwa die gleichen
Zahlen, obwohl bei Versuch 3 die Durchschnittstemperatur etwas höher
war. Der Mittelwert der betrachteten Merkmale ist nur die Folge der
während der Versuchszeit durchschnittlich am häufigsten eintretenden
 
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