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Bopp, Karl; Lambert, Johann Heinrich; Kästner, Abraham Gotthelf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1928, 18. Abhandlung): J. H. Lamberts und A. G. Kaestners Briefe: aus den Gothaer Manuskripten herausgegeben — Berlin, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.43560#0003
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J. H. Lamberts und A. G. Kaestners Briefe.

Am 29. August 1928 beging die wissenschaftliche Welt festlich den
Tag, wo vor zweihundert Jahren Johann Heinrich Lambert geboren
wurde.
In der Geschichte zweier Wissenschaften ist sein Name unsterblich
o-eworden. So dürfen wir hoffen, daß die hier erstmals edierten Briefe
mit einem nicht minder bekannten Zeitgenossen gewechselt das Bild
ihrer Beziehungen erweitern werden. Der briefliche Austausch mit
A. G. Kaestner, dem ,.Lehrer Deutschlands“, knüpft an einen Besuch
Lamberts in Goettingen an im September 1757, worauf sich die Stelle
im beigegebenen Referat Kaestners über Lamberts ,,Routes de la lu-
miere“ bezieht: „Die Goettingische hohe Schule nimmt an dieser Ehre
desto mehr teil, da er sich vor ein paar Jahren mit den Herren von Salis
daselbst aufgehalten, während dieser Zeit beständig den Zusammen-
künften der Kön. Gesellschaft der Wiss. beygewohnt hat und jetzt
Correspondent dieser Gesellschaft ist.“ Das war bald nach Kaestners
Amtsantritt in Goettingen (Ostern 1756) und im siebenjährigen Krieg
während der .ersten Besetzung Goettingens (16. Juli 1757 bis 28. Februar
1758) durch die Franzosen. Die geistige Signatur der Briefe ist die der
Aufklärungsepoche, wie wir sie im III. Kapitel von Conrad H. Müllers
Studien zur Geschichte der Mathematik an der Universität Goettingen
im 18. Jahrhundert so trefflich dargestellt finden. Auf sie können wir
für die Briefe hinweisen, wie auf den IV. Band von Cantors Vorlesungen
und A. G. Kaestners Selbstbiographie und Verzeichnis seiner Schriften,
herausgegeben von Rudolf Eckart, Hannover (Ernst Geibel). Durch den
Fortgang des siebenjährigen Krieges erfährt die Korrespondenz eine Un-
terbrechung, zieht sich aber nach Lamberts Fixierung an der Akademie
Friedrichs des Großen bis zwei Jahre vor Lamberts Tod im Jahre 1777
hin. Gleich in der mündlichen Unterredung der beiden großen Gelehrten
wird die Vernachlässigung kleiner imaginärer Größen besprochen im
Verfolg von Kaestners Arbeit De lege continui, Lipsiae 1750 (s. C. H. Mül-
ler S. 66). Der Ausspruch Kaestners im Briefe vom 26. Juli 1770 „Que
Frederic seroit grand s’il vouloit etre Allemand“ erklärt sich aus der von
C.H. Müller S. 72 angeführten Tatsache, daß Kaestner seit 1762 Ältester
der deutschen Gesellschaft in Goettingen war und als solcher sich große
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