J. H. Lamberts und A. GL Kaestners Briefe.
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Anwendungen auf das Wasserwägen gemacht, ingleichen wird gewiesen,
wie man eine astronomische Refractionstafel, die für einen gewissen
Ort gemacht ist, auf einen andern mehr oder weniger erhobenen Ort
bringen soll, dessen Erhebung gegeben ist, auch die wahre Höhe eines
Berges zu finden, wenn seine scheinbare Höhe und seine Weite gegeben
sind. Nach der letzten Aufgabe verbessert Herr L. die durch geometrische
Arbeiten gefundenen Höhen verschiedener Berge, in Cassinis Buch
von der Figur der Erde, und trifft eine unerwartete Übereinstimmung
zwischen den verbesserten Höhen, und den Höhen des Barometers an,
die man auf diesen Bergen beobachtet hat. Dieses veranlasst ihn eine
Tafel für die Barometerhöhen in verschiedenen Erhöhungen über dem
Meere mitzutheilen, die nach einer Formel berechnet ist, welche er
noch nicht bekannt macht. Sie stimmt mit verschiedenen Erfahrungen
ziemlich überein. Gegenwärtige Schrift kann eine Probe eines grösseren
Werkes seyn, das Herr L. unter Händen hat, einer Photometrie, wo der
Glanz, die Dichte, die erleuchtende Kraft des Lichtes seine Veränderungen
in den Farben und dem Schatten u. s. w. sollen abgemessen werden.
Man hat sich viel neues und wichtiges von diesem Werke zu ver-
sprechen, da die tiefe Einsicht des Verfassers auch aus unterschiedenen
Proben in den Actis Helveticis bekannt ist. Die Göttingische hohe
Schule nimmt an dieser Ehre desto mehr Theil, da er sich vor ein paar
Jahren mit den Herrn Baronen v. Salis daselbst aufgehalten, während
dieser Zeit beständig den Zusammenkünften der Kön. Gesellschaft der
Wiss. beygewohnt hat, und jetzt Correspondent dieser Gesellschaft ist.
Im 137. Stück der Göttinger Anzeigen vom 15. November 1759
erschien weiter folgender Auszug aus Lamberts Brief vom 24. Juni 1758
(Begleitbrief zu den „Routes de la lumiere“):
Hr. Lambert, Correspondent der K. Ges. der Wiss. hat an den
Hrn. Prof. Kästner einige Erfahrungen von der Stärke des Lichts
überschrieben, die als vorläufige Proben seiner Photometrie verdienen
kürzlich angezeigt zu werden.
1. Der weisseste Gips (plätre) wirft nur 1/3 oder 100/298 der auf-
fallenden Strahlen zurücke.
2. Wenn man ihn senkrechten Strahlen der Sonne zu einer Zeit
aussetzt, da ihr scheinbarer Durchmesser 32 M. ist, so verhält sich die
Helligkeit des Gipses zu der Helligkeit der Sonne, wenn man beyde
durch eine Atmosphaere sieht, wie 1 : 144003.
3. Wenn man diesen Gips auf die Oberfläche der Sonne brächte,
so würde er nur 1/3 so hell seyn als die Sonne.
4. Blaugraues Papier wirft nur 1/8 der einfallenden Strahlen zu-
rück und lässt fast gar keine durch.
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Anwendungen auf das Wasserwägen gemacht, ingleichen wird gewiesen,
wie man eine astronomische Refractionstafel, die für einen gewissen
Ort gemacht ist, auf einen andern mehr oder weniger erhobenen Ort
bringen soll, dessen Erhebung gegeben ist, auch die wahre Höhe eines
Berges zu finden, wenn seine scheinbare Höhe und seine Weite gegeben
sind. Nach der letzten Aufgabe verbessert Herr L. die durch geometrische
Arbeiten gefundenen Höhen verschiedener Berge, in Cassinis Buch
von der Figur der Erde, und trifft eine unerwartete Übereinstimmung
zwischen den verbesserten Höhen, und den Höhen des Barometers an,
die man auf diesen Bergen beobachtet hat. Dieses veranlasst ihn eine
Tafel für die Barometerhöhen in verschiedenen Erhöhungen über dem
Meere mitzutheilen, die nach einer Formel berechnet ist, welche er
noch nicht bekannt macht. Sie stimmt mit verschiedenen Erfahrungen
ziemlich überein. Gegenwärtige Schrift kann eine Probe eines grösseren
Werkes seyn, das Herr L. unter Händen hat, einer Photometrie, wo der
Glanz, die Dichte, die erleuchtende Kraft des Lichtes seine Veränderungen
in den Farben und dem Schatten u. s. w. sollen abgemessen werden.
Man hat sich viel neues und wichtiges von diesem Werke zu ver-
sprechen, da die tiefe Einsicht des Verfassers auch aus unterschiedenen
Proben in den Actis Helveticis bekannt ist. Die Göttingische hohe
Schule nimmt an dieser Ehre desto mehr Theil, da er sich vor ein paar
Jahren mit den Herrn Baronen v. Salis daselbst aufgehalten, während
dieser Zeit beständig den Zusammenkünften der Kön. Gesellschaft der
Wiss. beygewohnt hat, und jetzt Correspondent dieser Gesellschaft ist.
Im 137. Stück der Göttinger Anzeigen vom 15. November 1759
erschien weiter folgender Auszug aus Lamberts Brief vom 24. Juni 1758
(Begleitbrief zu den „Routes de la lumiere“):
Hr. Lambert, Correspondent der K. Ges. der Wiss. hat an den
Hrn. Prof. Kästner einige Erfahrungen von der Stärke des Lichts
überschrieben, die als vorläufige Proben seiner Photometrie verdienen
kürzlich angezeigt zu werden.
1. Der weisseste Gips (plätre) wirft nur 1/3 oder 100/298 der auf-
fallenden Strahlen zurücke.
2. Wenn man ihn senkrechten Strahlen der Sonne zu einer Zeit
aussetzt, da ihr scheinbarer Durchmesser 32 M. ist, so verhält sich die
Helligkeit des Gipses zu der Helligkeit der Sonne, wenn man beyde
durch eine Atmosphaere sieht, wie 1 : 144003.
3. Wenn man diesen Gips auf die Oberfläche der Sonne brächte,
so würde er nur 1/3 so hell seyn als die Sonne.
4. Blaugraues Papier wirft nur 1/8 der einfallenden Strahlen zu-
rück und lässt fast gar keine durch.