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Freudenberg, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1928, 19. Abhandlung): Zur Kenntnis des Fichtenholz-Lignins (8. Mitteilung über Lignin und Cellulose) — Berlin, Leipzig, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.43561#0004
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4

Karl Freudenberg:

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VI.
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O-CH,

Analytisches. Lignin enthält 63—65 °/0 Kohlenstoff, 5—5,5 °/0
Wasserstoff nnd 16 °/0 Methoxyl. Nach der Methylierung der freien
Hydroxyle werden 32 °/0 Methoxyl festgestellt. Der abspaltbare Formal-
dehyd beläuft sich auf 2 bis 3 °/0.
Ein Gemisch aus fünf Bauelementen V und einem VI erfordert:
(C„ff8O5)5 + (C9H8O4) = C54 tf18O19 (1000,4) = C64,8»/0; H 4,8%;
OCHz 15,5 °/0; OCH2 3 °/0. Zu den vorhandenen fünf Methoxylen treten
bei der Methylierung weitere sieben; für alle zwölf Methoxyle werden
33,8 °/0 OCHS berechnet.
Abwesenheit von Phenolhydroxyl. Nachdem es gelungen
ist1), Lignin unter wesentlich milderen Bedingungen als früher her-
zustellen, ergab die Wiederholung der Versuche von H. Hess3) die völlige
Abwesenheit von Phenolhydroxyl; denn das Toluolsulfo-Lignin lieferte
bei der Verkochung mit Hydrazin keine Spuren von Toluolsulfinsäure,
wie dies in Gegenwart von Toluolsulfo-Phenolester zu erwarten wäre.
Lignin löst sich nicht in Alkali, während polymerer Coniferylalkohol (VII)
nach Versuchen von Herrn Chr. Niemann darin leicht löslich ist.
Die im Lignin nachgewiesenen Hydroxyle sind sekundär.3)
Kalischmelze. Daß die Ausbeute an Protocatechusäure sehr
gering ist (unter 10 °/0)1), wird durch die Kondensation in der 5-
Stellung des Vanillin- und Piperonalrestes verständlich. Die Unmög-
lichkeit, Vanillin oder Vanillinsäure in Substanz anders als spuren-
weise zu isolieren, wird gleichfalls erklärt. Wenn neben Protocatechu-
säure nicht auch Brenzcatechin-carbonsäure VIII entsteht, so ist daran
deren Zersetzlichkeit schuld. Wie wenig Bedeutung der Kalischmelze
in quantitativer Hinsicht beigemessen werden kann, geht daraus hervor,
daß Eugenol eine ebenso schlechte Ausbeute an Protocatechusäure liefert.
 
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