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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1928, 2. Abhandlung): Ein neuer Weg zur Lösung des Geschlechtsbestimmungsproblems bei Bonellia viridis, 1 — Berlin, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.43544#0003
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Untersuchungen zur Bestimmung des Geschlechts
I. Mitteilung.
Ein neuer Weg zur Lösung des Geschlechtsbestimmungs-
problems bei Bonellia viridis.
I. Die Frage.
Die Besprechung der berühmten BALTZERschen Arbeiten (1—5) über
die Geschlechtsbestimmung bei Bonellia in meinem zoologischen Seminar
brachte mich auf die Vermutung, daß vielleicht der pH-Wert des
umgebenden Mediums von ausschlaggebender Bedeutung für die De-
terminierung der indifferenten Larven zu Männchen oder Weibchen sein
könne. Was mich zur Aufstellung dieser Erklärungsmöglichkeit führte,
waren folgende von Baltzer zutage geförderten Tatsachen: Männchen
entstehen bei Bonellia bekanntlich im allgemeinen nur, wenn sich die
indifferenten Larven auf dem Rüssel eines Weibchens niederlassen können;
aber es treten auch in Glaskulturen ohne Weibchen nach Verlauf von
ein paar Wochen einige Männchen, sog. Spätmännchen, auf. Was liegt
da näher, als das Erscheinen dieser Spätmännchen auf eine Veränderung
des pH-Wertes des Seewassers infolge des langen Stehens zurückzuführen ?
Dabei wären wieder zwei Möglichkeiten denkbar: Es hätte das Wasser
durch Übertritt von Basen aus der Glaswand in die Flüssigkeit alkalischer
oder auch infolge der Atmung der Tiere kohlensäurereicher und somit
saurer werden können. Am meisten neigte ich der letzteren Möglich-
keit zu.
In meiner Vermutung, daß der pH-Wert bei der Bestimmung des
Geschlechtes bei Bonellia eine Rolle spielen könne, wurde ich bestärkt
durch das große Schwanken in der Wirkung der Darm- und Rüssel-
extrakte und des vorübergehenden Aufenthaltes auf dem lebenden Rüssel
auf die einzelnen Individuen derselben Kultur. Das erinnerte mich in
ganz frappanter Weise an die individuell so verschiedene Reaktion der
Seeigeleier auf dieselbe OH - lonenkonzentration, die mich (8 und 9)
immer so in Erstaunen gesetzt hatte.
 
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