Untersuchungen über die Entstehung amöbenähnlicher Zellen usw. 25
kaum möglich ist, daß das Aquarium durch von mir gezüchtete Autoplas-
men infiziert worden ist, muß angenommen werden, daß die Cyclidien selb-
ständig in dem Aquarium unter Autoplasmenbildung zerfallen sind. Das
ist deshalb durchaus möglich, weil diese selbständige Autoplasmaent-
stehung mit dem Zeitpunkt der meisten Erfolge bei der künstlichen Er-
zeugung der Autoplasmen zusammenfällt. Als erstes Auftreten der Cy-
clidiumautoplasmen in den Präparaten sind in meinen Protokollen die
Zeiten vom 3.—17. Dezember notiert. In 50 % der in dieser Zeit aufge-
stellten Cyclidienpräparate wurde eine Autoplasmabildung erzielt. Da-
gegen konnte weder im November noch im Januar und Februar auch nur
eine einzige Autoplasmabildung beobachtet werden.
Zusammenfassung.
An drei verschiedenen Infusoriengattungen: Paramaecium, Vorti-
cella und Cyclidium konnte gezeigt werden, daß der Tod der betreffenden
Organismen nicht immer gleichbedeutend ist mit dem Tod ihrer gesamten
lebenden Substanz. Vielmehr gelingt es unter bestimmten Bedingungen,
alle drei Formen derart sterben zu lassen, daß ein Teil ihres Zelleibs am
Leben erhalten wird; er enthält einen kleinen Zellkern, der wahrschein-
lich dem Mikronucleus entspricht, und eine kontraktile Vakuole. Dieser
am Leben bleibende Teil des Infusors arbeitet sich aus der Leiche.heraus
und nimmt alsbald eine charakteristische Gestalt an, die für alle drei In-
fusoriengattungen ungefähr übereinstimmt. Diese Autoplasmen, wie wir
die selbständigen Infusorienteilstücke genannt haben, haben ungefähr die
Umrisse eines Fächers, sind polar differenziert und bestehen aus einem
breiten Lobopodium, dem homogenen Bewegungsplasma, das bei der
ständigen Vorwärtsbewegung immer vorn sitzt, und einem festeren Er-
nährungsplasma, welches den hinteren Pol einnimmt und außer Nah-
rungskörpern Kern und kontraktile Vakuole enthält. Das Bewegungs-
plasma befindet sich, abgesehen von einem festeren Oberflächenhäutchen,
im Solzustand; der Zustand des Ernährungsplasmas ist verschieden. Die
Anordnung der beiden Plasmaarten hintereinander ist unveränderlich.
Die Vorwärtsbewegung der Autoplasmen entspricht der Rollbewegung
gewisser Amöben. Die Nahrungsaufnahme scheint nur an der Oberfläche
des Ernährungsplasmas möglich zu sein, das außerdem infolge seines
Klebvermögens einen ganzen Haufen Detritus an seiner Oberfläche fest-
halten kann, der von dem vorwärtskriechenden Autoplasma mitgeführt
wird. Unter ungünstigen Lebensbedingungen wird das Bewegungsplasma
eingezogen; alsdann werden von dem Ernährungsplasma Pseudopodien
gebildet, die ständig ihre Form verändern. Eine Lokomotion findet in
diesem Zustand nicht statt. Die Cyclidiumautoplasmen können ohne
kaum möglich ist, daß das Aquarium durch von mir gezüchtete Autoplas-
men infiziert worden ist, muß angenommen werden, daß die Cyclidien selb-
ständig in dem Aquarium unter Autoplasmenbildung zerfallen sind. Das
ist deshalb durchaus möglich, weil diese selbständige Autoplasmaent-
stehung mit dem Zeitpunkt der meisten Erfolge bei der künstlichen Er-
zeugung der Autoplasmen zusammenfällt. Als erstes Auftreten der Cy-
clidiumautoplasmen in den Präparaten sind in meinen Protokollen die
Zeiten vom 3.—17. Dezember notiert. In 50 % der in dieser Zeit aufge-
stellten Cyclidienpräparate wurde eine Autoplasmabildung erzielt. Da-
gegen konnte weder im November noch im Januar und Februar auch nur
eine einzige Autoplasmabildung beobachtet werden.
Zusammenfassung.
An drei verschiedenen Infusoriengattungen: Paramaecium, Vorti-
cella und Cyclidium konnte gezeigt werden, daß der Tod der betreffenden
Organismen nicht immer gleichbedeutend ist mit dem Tod ihrer gesamten
lebenden Substanz. Vielmehr gelingt es unter bestimmten Bedingungen,
alle drei Formen derart sterben zu lassen, daß ein Teil ihres Zelleibs am
Leben erhalten wird; er enthält einen kleinen Zellkern, der wahrschein-
lich dem Mikronucleus entspricht, und eine kontraktile Vakuole. Dieser
am Leben bleibende Teil des Infusors arbeitet sich aus der Leiche.heraus
und nimmt alsbald eine charakteristische Gestalt an, die für alle drei In-
fusoriengattungen ungefähr übereinstimmt. Diese Autoplasmen, wie wir
die selbständigen Infusorienteilstücke genannt haben, haben ungefähr die
Umrisse eines Fächers, sind polar differenziert und bestehen aus einem
breiten Lobopodium, dem homogenen Bewegungsplasma, das bei der
ständigen Vorwärtsbewegung immer vorn sitzt, und einem festeren Er-
nährungsplasma, welches den hinteren Pol einnimmt und außer Nah-
rungskörpern Kern und kontraktile Vakuole enthält. Das Bewegungs-
plasma befindet sich, abgesehen von einem festeren Oberflächenhäutchen,
im Solzustand; der Zustand des Ernährungsplasmas ist verschieden. Die
Anordnung der beiden Plasmaarten hintereinander ist unveränderlich.
Die Vorwärtsbewegung der Autoplasmen entspricht der Rollbewegung
gewisser Amöben. Die Nahrungsaufnahme scheint nur an der Oberfläche
des Ernährungsplasmas möglich zu sein, das außerdem infolge seines
Klebvermögens einen ganzen Haufen Detritus an seiner Oberfläche fest-
halten kann, der von dem vorwärtskriechenden Autoplasma mitgeführt
wird. Unter ungünstigen Lebensbedingungen wird das Bewegungsplasma
eingezogen; alsdann werden von dem Ernährungsplasma Pseudopodien
gebildet, die ständig ihre Form verändern. Eine Lokomotion findet in
diesem Zustand nicht statt. Die Cyclidiumautoplasmen können ohne