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Max Tkautz:
leistet; kann sie doch bei solchen Bergen von Beobachtungsmaterial
und bei der Schnelligkeit, womit es sich sammeln läßt, nie lange irren
und bei der Genauigkeit der Messungen auch nie weit vom Weg ab-
kommen.
Kurz ist hier auch die Strecke zwischen Beobachtung und rech-
nerischem Ergebnis. Schon die Ausmessung des Photogramms führt
zur Frequenz, zur Termdifferenz. Die Gewinnung des Terms selbst
ist das Ziel der Theorie, von der gemessenen zur theoretisch interes-
sierenden Größe kaum ein Schritt, wenn dieser auch schwierig sein
kann. Und alles geht so gut wie nur um Frequenzen; nicht entleiht
auch die Theorie ihr Wesentlichstes aus Fremdgebieten, aus Messungen
an anderen Größen, gar noch aus unoptischen.
2. Im Verhältnis zu dem ungeheuren Übergewicht und der Aus-
dehnung der Wissenschaft von den Strahlungsfrequenzen gehen alle
anderen Größen der Naturwissenschaft auf engen Raum zusammen.
Nicht so ihre Theorie.
Ihre Ausdehnung, sagen wir etwa in der Gastheorie der Mittel-
wertsgrößen steht, gemessen an den Verhältnissen der Spektraltheorie,
in starkem Mißverhältnis zum Beobachtungsmaterial, das großenteils
geradezu dürftig ist.
Gründe dafür liegen teils in der Messung der betreffenden physi-
kalischen Größen selbst, teils auch in den dafür entworfenen Theorieen.
Die Größen selbst sind heute wenig gepflegt; denn sie sind nicht
wie die Frequenzen im Spektrum, einzeln für sich erkennbare Signale
von unstetigen Elementarvorgängen, sondern statistische Mittel-
werte, stetige Funktionen der äußeren Bedingungen, meist auch
solche der Temperatur; vergleichbar den bis vor kurzem doch meist
nur mehr korrespondenzmäßiger Betrachtung gewürdigten Spektral-
intensitäten.
Hier bleibt es willkürlich, meist der bequemeren experimentellen
Zugänglichkeit überlassen, welche Punkte der betreffenden Kurven man
vermißt.
Der Theorie aber wird zu der Vorstellungswähl für die Elementar-
prozesse noch die Auswahl unter den möglichen Statistiken aufgebürdet.
Ihr, der das meist ungenaue und oft uncharakteristischen Kurven ent-
sprechende Material als einziger empirischer Halt geboten wird. Statt
etwa der äußerst bezeichnenden Frequenzstufung, die ein Spektrum mit
einem Schlag darbieten kann. Die Zahl der möglichen Annahmen er-
weist sich nicht selten zu groß, die Ergebnisse infolgedessen vielfach
nicht zwangsläufig und selbst bei den schon durchgerechneten oft zu
verwickelt, um den Zeitaufwand zu ihrer Benützung zu rechtfertigen.
Max Tkautz:
leistet; kann sie doch bei solchen Bergen von Beobachtungsmaterial
und bei der Schnelligkeit, womit es sich sammeln läßt, nie lange irren
und bei der Genauigkeit der Messungen auch nie weit vom Weg ab-
kommen.
Kurz ist hier auch die Strecke zwischen Beobachtung und rech-
nerischem Ergebnis. Schon die Ausmessung des Photogramms führt
zur Frequenz, zur Termdifferenz. Die Gewinnung des Terms selbst
ist das Ziel der Theorie, von der gemessenen zur theoretisch interes-
sierenden Größe kaum ein Schritt, wenn dieser auch schwierig sein
kann. Und alles geht so gut wie nur um Frequenzen; nicht entleiht
auch die Theorie ihr Wesentlichstes aus Fremdgebieten, aus Messungen
an anderen Größen, gar noch aus unoptischen.
2. Im Verhältnis zu dem ungeheuren Übergewicht und der Aus-
dehnung der Wissenschaft von den Strahlungsfrequenzen gehen alle
anderen Größen der Naturwissenschaft auf engen Raum zusammen.
Nicht so ihre Theorie.
Ihre Ausdehnung, sagen wir etwa in der Gastheorie der Mittel-
wertsgrößen steht, gemessen an den Verhältnissen der Spektraltheorie,
in starkem Mißverhältnis zum Beobachtungsmaterial, das großenteils
geradezu dürftig ist.
Gründe dafür liegen teils in der Messung der betreffenden physi-
kalischen Größen selbst, teils auch in den dafür entworfenen Theorieen.
Die Größen selbst sind heute wenig gepflegt; denn sie sind nicht
wie die Frequenzen im Spektrum, einzeln für sich erkennbare Signale
von unstetigen Elementarvorgängen, sondern statistische Mittel-
werte, stetige Funktionen der äußeren Bedingungen, meist auch
solche der Temperatur; vergleichbar den bis vor kurzem doch meist
nur mehr korrespondenzmäßiger Betrachtung gewürdigten Spektral-
intensitäten.
Hier bleibt es willkürlich, meist der bequemeren experimentellen
Zugänglichkeit überlassen, welche Punkte der betreffenden Kurven man
vermißt.
Der Theorie aber wird zu der Vorstellungswähl für die Elementar-
prozesse noch die Auswahl unter den möglichen Statistiken aufgebürdet.
Ihr, der das meist ungenaue und oft uncharakteristischen Kurven ent-
sprechende Material als einziger empirischer Halt geboten wird. Statt
etwa der äußerst bezeichnenden Frequenzstufung, die ein Spektrum mit
einem Schlag darbieten kann. Die Zahl der möglichen Annahmen er-
weist sich nicht selten zu groß, die Ergebnisse infolgedessen vielfach
nicht zwangsläufig und selbst bei den schon durchgerechneten oft zu
verwickelt, um den Zeitaufwand zu ihrer Benützung zu rechtfertigen.