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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1929, 12. Abhandlung): Die Reibung, Wärmeleitung und Diffusion in Gasmischungen, 5 — Berlin, Leipzig, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.43585#0010
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10

Max Trautz:

Der andere liegt darin, daß wir die übliche Frage nach Absolut-
werten von q oder cp zunächst überhaupt nicht stellen, sondern nur
nach Verhältnis werten: rechnerisches Differentialverfahren.
Es empfiehlt sich, die Verhältniswerte getrennt zu ermitteln, die
der q für sich, die der cp mit ihrer Hilfe danach.
Beide weniger um ihrer selbst willen, als um mit ihnen die Vor-
ausberechnung anderer Größen, u. a. Reibungs- oder Wärmeleitzahlen zu
ermöglichen. Die mechanische Behandlung der cp und q wird ohne-
hin wegen Quantengesetzen wohl nicht konsequent durchführbar sein, so
daß beide mehr Rechengrößen bleiben.

B. Reibungskonstante und Wärmeleitzahl K von Gasmischungen.

1. Frühere Formen des Mischungsansatzes.
Sonst ausgezeichnete Werke, ausführliche Lehr- und Handbücher1)
widmen der Literatur unseres Gebiets und ihrer Kritik nur kargen
Raum, erwähnen auch oft wesentliche Arbeiten nicht, so z. B. die, wo-
rin Sutherland, vor Thiesen und Wassiljewa, beide vorwegnimmt mit
einem besseren und mehr gedeuteten Ausdruck.
Ist eine Eigenschaftsgröße, z. B. 7; als Funktion von Zustandspara-
metern (Druck, Temperatur usf.) und von anderen Eigenschaftsgrößen
(Molgewichte, Molekelquerschnitte), sowie von Konstanten (Gaskon-
stante, Loschmidtzahl u. a.) gegeben, sofern ein reiner Stoff vorliegt,
so kann diese Funktion, an einem Gemisch (Molenbruch xj betrachtet,
entweder als solche erhalten bleiben, indem die Stoff-Konstanten aus
denen der Komponenten gemittelt sind. Oder die Funktion selbst ist
aus den Funktionen der Komponenten gemittelt, deren jede die unver-
änderten Konstanten enthält. Im letzteren Fall haben wir „Fortexistenz“
der Komponenten im Gemisch, im ersteren erstreckt sich der Mischungs-
vorgang bis in die einzelne Molekel, und dies stellt offenbar den
Höchstfall des Mischungseinflusses dar.
Dieser Fall findet sich in Pulujs Mischungsformel2) für die Rei-
bung und Wärmeleitung der Gase:


(5 a)

1) Geiger-Scheel, Handb. d.Physik VII, 106—107. (Lagally) 1927. A. Winkel-
mann, Handb. d. Phys. II, 2, 1405—1406. (Grätz) 1908. K. Jellinek, Lehrb. d.
Physikal. Chem. 11,699—700. 1915.
2) S. S. 6 Anm. 1.
 
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