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Sander, Bruno; Felkel, Elfriede; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1929, 13. Abhandlung): Zur tektonischen Analyse von Schmelztektoniten — Berlin, Leipzig, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.43586#0003
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Zur tektonischen Analyse von Schmelztektoniten.
Deutsche Erstarrungsgesteine, zum Teil für den Zweck der Unter-
suchung auf einer von der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft
unterstützten Reise gesammelt, werden nach den für alle Gesteine mit
summierbarer Teilbewegung im Gefüge (Tektonite) aufgestellten Ge-
sichtspunkten und Methoden untersucht und als „Schmelztektonite“
dargestellt. Dies geschieht mit der Absicht, die Übertragbarkeit jener
Gesichtspunkte und Methoden auf die Untersuchung von Erstarrungs-
gesteinen auch an Beispielen zu zeigen. Nach einer allgemeinen Erörte-
rung der Gesichtspunkte und ihrer grundsätzlichen Übertragbarkeit
auf die Durchbewegung erstarrender Schmelzen werden als Beispiele
.deutsche Quarzporphyre mit vorkristalliner Umformung (Sander), sodann
s-Flächen und Gürtel an deutschen Erguß-, Gang- und Tiefengesteinen
(Felkel) mit parakristalliner Umformung und Regelung nach der Korn-
gestalt beschrieben.
Allgemeines. (B. Sander).
Sowohl in Tektoniten ohne Schmelzung als in erstarrten Magmen
finden wir gleiche Bewegungsbilder des Strömens in ebenen, ge-
bogenen und wirbelig um eine Achse B (1 zu den Stromfäden) gewickelten
Schichten; eingewickelte Faltung (Wickelfalten) solcher Schichten lami-
narer Strömung; Wirbel (mit heterogenem Kern in Tektoniten); ja selbst
der Gegensatz laminarer und turbulenter Strömung läßt sich in seiner
Kinematik und mit einigen Einschränkungen mit Vorteil von reibenden
Flüssigkeiten auf Tektonite übertragen, deren viele sich eben als reibende
Flüssigkeit verhalten haben.
Die ebenfalls lehrreiche Betrachtung der Verschiedenheit in den
Bewegungsbildern gewisser Tektonite und der geströmten Erstarrungs-
gesteine soll bei anderer Gelegenheit erfolgen (vgl. auch S. 14), eine Ver-
schiedenheit, deren Extremfälle etwa das Strömen einer Flüssigkeit und
die Deformation eines eben noch stetig deformierbaren Teiges erkennen
lassen.
Das im ersten Satze Gesagte ist aus zwei Gründen zu erwarten. Er-
stens durchlaufen während der Erstarrung deformierte Massen dieselben
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