Zur tektonischen Analyse von Schmelztektoniten.
7
des am selben Orte bei homogener Masse geforderten Strainellipsoides
a' >b’ > d übereinfallen; eine Auffassung, welche neben der Beachtung
in Scherflächen einregelnder Kornrotationen für uns als Erklärungs-
prinzip allerdings zurücktrat, wenngleich ja eine andere Bedeutung der
Hauptachsen des Strainellipsoids (B-Achse in den B-Tektoniten) gefüge-
analytisch erwiesen ist. Einerseits ist also laminare Scherung oder Strö-
mung seit Becker bekannt geworden. Andererseits ist die Einregelung
von Körnern in Scherflächen nach Korngestalt oder Korninnenbau gefüge-
analytisch dargestellt und erörtert. Es ist also durchaus folgerichtig und
richtig, wenn Erdmannsdörfer in seinem Lehrbuch laminare Strömung
als einen die Parallelgefüge von Ergußgesteinen ordnenden Eaktor an-
spricht. Zur Frage nun, in welchem Umfang die Übertragung der an
Tektoniten gewonnenen Ergebnisse auf geströmte Massengesteine prak-
tisch gefügeanalytisch möglich ist, wird eben in der vorliegenden Arbeit
ein Beitrag versucht.
Ein von W. Riedel veröffentlichter Beitrag zur Mechanik des Paral-
lelgefüges in Schmelzmassen (N. J. Beil. Bd. LXII Abt. B 1929) schließt
zwar einerseits an Cloos’ Arbeiten, nicht aber an den wirklichen eben
gekennzeichneten Stand der Fragen und Einsichten an — älteste Schiefe-
rungshypothesen und Schieferungsversuche werden als neu und ohne
Fühlung mit ihrer Diskussion seit Becker gebracht — andrerseits können
solche Beiträge begrüßenswert und ausbaufähig werden. Riedel stellt
seine Ableitung einer Regelung von Einsprenglingen nach der Korngestalt
aus dem „Gedankenbild einer plastischen Masse“ der Ableitung der-
artiger Regelung aus dem Bilde laminar strömender reibender Flüssig-
keit bei Erdmannsdörfer gegenüber (S. 156). Demgegenüber wurde
bereits erörtert, daß zwischen beiden Fällen keinerlei für den Regelungs-
akt in Frage kommender kinematischer Unterschied besteht. Was unter
Umständen in beiden Fällen verschieden sein kann, ist mit den Kriterien
solcher Verschiedenheit auf Seite 14 angeführt. Laminares Strömen mit
gleichem Symmetrieverhalten und Anschmiegung gegenüber Uneben-
heiten tangental bestrichener Wandungen und Böden haben wir in beiden
Fällen und können letzteres Verhalten kinematisch für tektonisches
Fließen „plastischer Massen“ und viskoser Flüssigkeiten auf die Ebenen
maximaler Relativbewegung des Strainellipsoids, also auf eine gemein-
same Wurzel zurückführen, wie ich einer ausführlicheren Darstellung
vorwegnehme.
Gefügeanalysen haben gezeigt, in welcher Weise Scheiben beliebiger
Ausgangslage in laminare Strömung um „Achse B“ eine Hauptachse
des Strainellipsoids rotiert und bei bestimmten Ausgangslagen einge-
regelt werden; sei die Strömung eine affine Umformung oder nicht. Es
2*
7
des am selben Orte bei homogener Masse geforderten Strainellipsoides
a' >b’ > d übereinfallen; eine Auffassung, welche neben der Beachtung
in Scherflächen einregelnder Kornrotationen für uns als Erklärungs-
prinzip allerdings zurücktrat, wenngleich ja eine andere Bedeutung der
Hauptachsen des Strainellipsoids (B-Achse in den B-Tektoniten) gefüge-
analytisch erwiesen ist. Einerseits ist also laminare Scherung oder Strö-
mung seit Becker bekannt geworden. Andererseits ist die Einregelung
von Körnern in Scherflächen nach Korngestalt oder Korninnenbau gefüge-
analytisch dargestellt und erörtert. Es ist also durchaus folgerichtig und
richtig, wenn Erdmannsdörfer in seinem Lehrbuch laminare Strömung
als einen die Parallelgefüge von Ergußgesteinen ordnenden Eaktor an-
spricht. Zur Frage nun, in welchem Umfang die Übertragung der an
Tektoniten gewonnenen Ergebnisse auf geströmte Massengesteine prak-
tisch gefügeanalytisch möglich ist, wird eben in der vorliegenden Arbeit
ein Beitrag versucht.
Ein von W. Riedel veröffentlichter Beitrag zur Mechanik des Paral-
lelgefüges in Schmelzmassen (N. J. Beil. Bd. LXII Abt. B 1929) schließt
zwar einerseits an Cloos’ Arbeiten, nicht aber an den wirklichen eben
gekennzeichneten Stand der Fragen und Einsichten an — älteste Schiefe-
rungshypothesen und Schieferungsversuche werden als neu und ohne
Fühlung mit ihrer Diskussion seit Becker gebracht — andrerseits können
solche Beiträge begrüßenswert und ausbaufähig werden. Riedel stellt
seine Ableitung einer Regelung von Einsprenglingen nach der Korngestalt
aus dem „Gedankenbild einer plastischen Masse“ der Ableitung der-
artiger Regelung aus dem Bilde laminar strömender reibender Flüssig-
keit bei Erdmannsdörfer gegenüber (S. 156). Demgegenüber wurde
bereits erörtert, daß zwischen beiden Fällen keinerlei für den Regelungs-
akt in Frage kommender kinematischer Unterschied besteht. Was unter
Umständen in beiden Fällen verschieden sein kann, ist mit den Kriterien
solcher Verschiedenheit auf Seite 14 angeführt. Laminares Strömen mit
gleichem Symmetrieverhalten und Anschmiegung gegenüber Uneben-
heiten tangental bestrichener Wandungen und Böden haben wir in beiden
Fällen und können letzteres Verhalten kinematisch für tektonisches
Fließen „plastischer Massen“ und viskoser Flüssigkeiten auf die Ebenen
maximaler Relativbewegung des Strainellipsoids, also auf eine gemein-
same Wurzel zurückführen, wie ich einer ausführlicheren Darstellung
vorwegnehme.
Gefügeanalysen haben gezeigt, in welcher Weise Scheiben beliebiger
Ausgangslage in laminare Strömung um „Achse B“ eine Hauptachse
des Strainellipsoids rotiert und bei bestimmten Ausgangslagen einge-
regelt werden; sei die Strömung eine affine Umformung oder nicht. Es
2*