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B. Sander und E. Felkel:
1. Horizontal parallel der etwas aufgewölbten Horizontalbankung,
2. vertikal parallel dem vertikalen s des ausfließenden Magmas,
3. vertikal und senkrecht sowohl auf 1 als auf 2.
Voraussichtlich wird die besonders aussichtsreiche petrotektonische
Untersuchung dieser Quarzporphyrnarbe ergeben, daß die steile laminare
Strömung (s = 2) konzentrisch ein Ausfließzentrum umgibt, schematisier-
bar als zylindrische (Kegel?) Schar. In die Radialflächen dieses Zylinders
würde Schliff 3 fallen, auf welchem das quer geschnittene B besonders
schön sichtbar ist. Quer zur Zylinderachse läge 1. 2 ist als Fläche lami-
narer Strömung von den Kontraktionsrissen 3 und der ebenfalls sekun-
dären Bankung 1 genetisch ganz verschieden.
Dieser Eindruck im Felde ließe im Schliff folgendes erwarten:
In Schliff 2 kein laminares s; in 3 laminares s möglicherweise mit
sichtbarer Relativbewegung (Verschiebung der peripheren s gegenüber
den zentralen der Narbe); in Schliff 1 gute Sichtbarkeit des laminaren
s, nicht aber seiner Relativbewegung. Im Sinne des Ausfließens hätte
die Kräuselungsachse B auf s horizontal zu liegen, mithin auf Schliff 3
lebhaftere Kräuselung von s zu erscheinen als auf Schliff 1.
Alles dieses nun bestätigen die Schliffe und darüber hinaus noch
den aus inhomogenen Wirbeln gut ablesbaren Sinn der Relativver-
schiebung auf 3, nämlich die Annahme, daß sich die stielnäheren zentralen
laminae gegenüber den stielferneren mit größerer Geschwindigkeit auf-
wärts verschoben, anhaltendem Nachfließen entsprechend.
Es ist also in diesem, dem schönsten mir begegneten Falle, durch
zahlreiche Probenahmen möglich, das Bild laminarer Strömung eines an
Einsprenglingen bereits reichen Glases zu entwerfen und den Kluft-
systemen gegenüberzustellen. Ja schon aus einem einzigen orientierten
Handstück und drei Schliffen ergibt sich das Wesentlichste für das Ver-
hältnis der Klüfte zum Strömungsbild und damit für die petrographisch-
tektonische Analyse des Ergusses.
Laminare Strömungsflächen und B-Achsen sind uns, wie in Tek-
toniten, so in den Gesteinen mit deutlichem und bekanntem Fluidal-
gefüge als wichtigste Anhaltspunkte der tektonischen bzw. magma-
tektonischen Analyse begegnet. Wie aus den eingangs erörterten Gründen
zu erwarten, werden wir diese Raumdaten nun auch in Erstarrungs-
gesteinen ohne so leicht ersichtliches Fluidalgefüge gefügeanalytisch
feststellen und zu gleichen Schlußfolgerungen verwenden. Gerade daß
sich Erstarrungsgesteine bzw. Magmatektonite von anderen Tektoniten
in diesem wichtigen Punkt nicht unterscheiden und mit denselben
gefügeanalytischen Mitteln behandeln lassen, ist zu betonen. Es enthebt
B. Sander und E. Felkel:
1. Horizontal parallel der etwas aufgewölbten Horizontalbankung,
2. vertikal parallel dem vertikalen s des ausfließenden Magmas,
3. vertikal und senkrecht sowohl auf 1 als auf 2.
Voraussichtlich wird die besonders aussichtsreiche petrotektonische
Untersuchung dieser Quarzporphyrnarbe ergeben, daß die steile laminare
Strömung (s = 2) konzentrisch ein Ausfließzentrum umgibt, schematisier-
bar als zylindrische (Kegel?) Schar. In die Radialflächen dieses Zylinders
würde Schliff 3 fallen, auf welchem das quer geschnittene B besonders
schön sichtbar ist. Quer zur Zylinderachse läge 1. 2 ist als Fläche lami-
narer Strömung von den Kontraktionsrissen 3 und der ebenfalls sekun-
dären Bankung 1 genetisch ganz verschieden.
Dieser Eindruck im Felde ließe im Schliff folgendes erwarten:
In Schliff 2 kein laminares s; in 3 laminares s möglicherweise mit
sichtbarer Relativbewegung (Verschiebung der peripheren s gegenüber
den zentralen der Narbe); in Schliff 1 gute Sichtbarkeit des laminaren
s, nicht aber seiner Relativbewegung. Im Sinne des Ausfließens hätte
die Kräuselungsachse B auf s horizontal zu liegen, mithin auf Schliff 3
lebhaftere Kräuselung von s zu erscheinen als auf Schliff 1.
Alles dieses nun bestätigen die Schliffe und darüber hinaus noch
den aus inhomogenen Wirbeln gut ablesbaren Sinn der Relativver-
schiebung auf 3, nämlich die Annahme, daß sich die stielnäheren zentralen
laminae gegenüber den stielferneren mit größerer Geschwindigkeit auf-
wärts verschoben, anhaltendem Nachfließen entsprechend.
Es ist also in diesem, dem schönsten mir begegneten Falle, durch
zahlreiche Probenahmen möglich, das Bild laminarer Strömung eines an
Einsprenglingen bereits reichen Glases zu entwerfen und den Kluft-
systemen gegenüberzustellen. Ja schon aus einem einzigen orientierten
Handstück und drei Schliffen ergibt sich das Wesentlichste für das Ver-
hältnis der Klüfte zum Strömungsbild und damit für die petrographisch-
tektonische Analyse des Ergusses.
Laminare Strömungsflächen und B-Achsen sind uns, wie in Tek-
toniten, so in den Gesteinen mit deutlichem und bekanntem Fluidal-
gefüge als wichtigste Anhaltspunkte der tektonischen bzw. magma-
tektonischen Analyse begegnet. Wie aus den eingangs erörterten Gründen
zu erwarten, werden wir diese Raumdaten nun auch in Erstarrungs-
gesteinen ohne so leicht ersichtliches Fluidalgefüge gefügeanalytisch
feststellen und zu gleichen Schlußfolgerungen verwenden. Gerade daß
sich Erstarrungsgesteine bzw. Magmatektonite von anderen Tektoniten
in diesem wichtigen Punkt nicht unterscheiden und mit denselben
gefügeanalytischen Mitteln behandeln lassen, ist zu betonen. Es enthebt