Untersuchungen zur Bestimmung des Geschlechts.
17
könnte die Verwendung des künstlichen Seewassers neben einem anderen
Faktor mitgewirkt haben.
Endlich wurde zur Abdichtung der Gefäße, in denen sich die
Larven befanden, Lanolin benutzt, von dem leicht etwas in das Wasser
hineingelangen konnte. Es wäre nicht ausgeschlossen, daß die Be-
rührung der Larven mit den Lanolinpartikeln ebenfalls zur Vermänn-
lichung führen könnte.
Indem ich nun zunächst die Larven in kleine Erlenmeyerkolben,,
die mit einem Kork verschlossen wurden, mit 20 ccm künstlichem oder
natürlichem Seewasser brachte und sie ebenso in dem Warburgschen
Apparat wie bei Messung des Sauerstoffverbrauches schwenkte, wurden
zunächst die erste und die letzte Erklärungsmöglichkeit, die Wirkung
des Zusammendrängens auf kleinem Raum und des Lanolins, eliminiert,
und somit nur das Schwenken und das künstliche Seewasser auf ihren
vermännlichenden Einfluß hin geprüft.
2. Beweise für die vermännlichende Wirkung des Schwenkens
in künstlichem Seewasser.
Beim Nachdenken darüber, wie die Resultate der beiden oben
unter III 1 A geschilderten Versuche etwa unter einen Hut zu bringen
seien, kam ich auf den Gedanken, daß vielleicht das HC03-Ion die
Hauptrolle bei der Vermännlichung spiele und daß dasselbe nur besser
in Verbindung mit dem H als dem Na-Ion wirke. So wurde ich auf
die eventuelle Bedeutung der Bikarbonate für die Vermännlichung ge-
führt, von denen ich freilich durch die Säureversuche schon wußte, daß
ihre Menge sehr reduziert werden kann, ohne daß die Vermännlichung
unmöglich wird. Deshalb wurden die folgenden Versuche so angestellt,
daß sie sich nicht nur durch Schwenken oder Nichtschwenken, sondern
auch durch den verschiedenen Bikarbonatgehalt unterschieden.
A. Die Versuchsreihe vom 19.6. 1928.
a) Kultur mit dem geringsten Bikarbonatgehalt, der nach
Messung von Herrn Runnström 0,0003 o/o NaHCO3 betrug.
Am 19. 6., 6 p. m., wurden 60 Larven von dem Material, das am
18. 6. gefunden worden war, in künstliches Seewasser ohne Bikarbonat-
zusatz von einem pH-Wert von 6 gebracht. Das künstliche Seewasser
ohne Bikarbonatzusatz war das schon früher erwähnte, das am 14. 5. 28
zubereitet worden war, das aber infolge des langen Stehens immerhin
einen nicht unbedeutenden Gehalt an Bikarbonat aufwies. Deshalb
waren am 16. 6. zu 400 ccm dieses Wassers x/5 ccm 1/io nHCl gefügt
worden.
4*
17
könnte die Verwendung des künstlichen Seewassers neben einem anderen
Faktor mitgewirkt haben.
Endlich wurde zur Abdichtung der Gefäße, in denen sich die
Larven befanden, Lanolin benutzt, von dem leicht etwas in das Wasser
hineingelangen konnte. Es wäre nicht ausgeschlossen, daß die Be-
rührung der Larven mit den Lanolinpartikeln ebenfalls zur Vermänn-
lichung führen könnte.
Indem ich nun zunächst die Larven in kleine Erlenmeyerkolben,,
die mit einem Kork verschlossen wurden, mit 20 ccm künstlichem oder
natürlichem Seewasser brachte und sie ebenso in dem Warburgschen
Apparat wie bei Messung des Sauerstoffverbrauches schwenkte, wurden
zunächst die erste und die letzte Erklärungsmöglichkeit, die Wirkung
des Zusammendrängens auf kleinem Raum und des Lanolins, eliminiert,
und somit nur das Schwenken und das künstliche Seewasser auf ihren
vermännlichenden Einfluß hin geprüft.
2. Beweise für die vermännlichende Wirkung des Schwenkens
in künstlichem Seewasser.
Beim Nachdenken darüber, wie die Resultate der beiden oben
unter III 1 A geschilderten Versuche etwa unter einen Hut zu bringen
seien, kam ich auf den Gedanken, daß vielleicht das HC03-Ion die
Hauptrolle bei der Vermännlichung spiele und daß dasselbe nur besser
in Verbindung mit dem H als dem Na-Ion wirke. So wurde ich auf
die eventuelle Bedeutung der Bikarbonate für die Vermännlichung ge-
führt, von denen ich freilich durch die Säureversuche schon wußte, daß
ihre Menge sehr reduziert werden kann, ohne daß die Vermännlichung
unmöglich wird. Deshalb wurden die folgenden Versuche so angestellt,
daß sie sich nicht nur durch Schwenken oder Nichtschwenken, sondern
auch durch den verschiedenen Bikarbonatgehalt unterschieden.
A. Die Versuchsreihe vom 19.6. 1928.
a) Kultur mit dem geringsten Bikarbonatgehalt, der nach
Messung von Herrn Runnström 0,0003 o/o NaHCO3 betrug.
Am 19. 6., 6 p. m., wurden 60 Larven von dem Material, das am
18. 6. gefunden worden war, in künstliches Seewasser ohne Bikarbonat-
zusatz von einem pH-Wert von 6 gebracht. Das künstliche Seewasser
ohne Bikarbonatzusatz war das schon früher erwähnte, das am 14. 5. 28
zubereitet worden war, das aber infolge des langen Stehens immerhin
einen nicht unbedeutenden Gehalt an Bikarbonat aufwies. Deshalb
waren am 16. 6. zu 400 ccm dieses Wassers x/5 ccm 1/io nHCl gefügt
worden.
4*