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Hieber, Walter; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1929, 3. Abhandlung): Zur Kenntnis der chemischen Reaktionen des Eisencarbonyls (4. Mitteilung über Metallcarbonyle) — Berlin, Leipzig, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.43576#0003
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Zur Kenntnis der chemischen Reaktionen
des Eisencarbonyls.
(4. Mitteilung über Metallcarbonyle.)x)
Komplexe Metallsalz-Verbindungen mit Pyridin oder Aethylen-
diamin als Neutralkomponenten sind durch erhebliche Beständigkeit
ausgezeichnet, wie besonders deutlich energetisch in den relativ großen
Bildungswärmen solcher Komplexe aus ihren Komponenten zum Aus-
druck kommt.* 2) Die Stabilisierung ist einerseits in der ausgeprägten
„spezifischen Affinität“ des Pyridin-Stickstoffs gegenüber Metallsalzen
begründet, andererseits — beim Aethylendiamin — rein sterisch durch
das Zustandekommen eines fünfgliedrigen Nebenvalenzrings verursacht.
Die sinngemäße Übertragung dieses Stabilisierungsprinzips auf die
Chemie der Metallcarbonyle läßt es als möglich erscheinen, das Kohlen-
oxyd durch andere Moleküle, in erster Linie die genannten Amine,
zu substituieren, und so zu neuartigen Derivaten von Metallcarbonylen
zu gelangen, d. h. zu „reinen Koordinations-Verbindungen“ (ohne salz-
artige Bindung des Metallatoms), deren Existenz und chemisches Ver-
halten in vielfacher Hinsicht von Interesse ist. Durch die freundliche
Überlassung einer größeren Menge Eisenpentacarbonyls seitens der
J.-G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Werk Ludwigshafen, sind wir in
die Lage versetzt, die Untersuchung unter diesen Gesichtspunkten
durchzuführen.
Die verhältnismäßig lebhafte Kohlenoxyd-Entwicklung unter inten-
siver Rotfärbung, die bei der Einwirkung von Pyridin auf Eisen-
pentacarbonyl3) besonders in der Wärme auftritt, ist so bereits als eine
durch Pyridin verursachte Substitutionsreaktion zu deuten, die den
Abbau des Carbonyls hervorruft. Besonders charakteristisch ist es, daß
die so entstehenden CO-ärmeren Derivate des Eisencarbonyls wieder
CO zu binden vermögen, so daß in dem System Pyridin-Eisencarbonyl
ein bewegliches Kohlenoxyd - Gleichgewicht vorliegt:
Fe(CO\-\-xPyr^± Fe {CO\-xPyr x-\-x CO (z<5).
0 3. Mitteilung: Berichte 61, 2421 (1928) (mit F. Sonnekalb).
2) Auf Grund von Messungen von F. Mühlbauer.
3) Ber. loc. cit. und 61, 558 (1928).
 
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