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W. Hiebek:
Noch energischer gegenüber Eisencarbonyl, bezüglich der CO-Ent-
bindung verhält sich, wie besondere Versuche zeigten x), wasserfreies
Hydrazin. Andere Amine jedoch, wie auch das Aethylendiamin* 2)
selber, vermögen das CO im Pentacarbonyl in direkter Reaktion nicht
mehr zu substituieren; vielmehr bilden sie mit dem Carbonyl lediglich
AnlageruDgs-Verbindungen, wie z. B. Fe(CO\, QH^NH^ oder
Fe(CO\,NHz. Der Eintritt solcher Amine (bzw. des Ammoniaks) an
Stelle von CO ist geradezu von der Anwesenheit des Pyridins ab-
hängig, das das Carbonyl gewissermaßen erst aufschließt, als „Pionier“
für den Eintritt anderer Amine fungiert. Häufig findet hierbei zu-
gleich ein Abbau des Pentacarbonyls statt, d. h. es tritt nicht an
Stelle eines jeden CO-Moleküls eine Amin-Stickstoff-Valenz in Er-
scheinung. Nach diesem Prinzip wurde das Di-eisen-diäthylendiamin-
pentacarbonylr) erhalten, das ein Derivat des Di-eisen-nonacarbonyls
darstellt, bzw. als Additionsverbindung von Eisenpentacarbonyl mit
Eisen-diäthylendiamin betrachtet werden kann:
0C- -CO- -CO /-NH2—CH2\
H2C — H2N■ Fe-CO ■ Fe-NH2—CH2-, Fe(CO\,Fei |
h2c—i-i2n- -co- -nh2—ch2 \-NH2—ChJ 2.
In ihrer sinngemäß verallgemeinerten Anwendung führt die Methode
zur Isolierung weiterer Verbindungen dieses Typs, wie z. B. dem
Tricarbonyl-diamin--Eisen, Fe (CO\ (NH^)2, und anderen Substanzen,
in denen die CO-Moleküle des Pentacarbonyls — bisher teilweise —
durch primäre Amine, Pyridin, o - Phenanthrolin, Anile usw. er-
setzt sind.
Besondere Beachtung verdient zunächst die Säure-Zersetzung
dieser amin - haltigen Eisencarbonyle. Die hierbei auftretenden Er-
scheinungen charakterisieren durch die gleichzeitige Entstehung von
Wasserstoff, Kohlenoxyd und Eiseu (II) - salz diese Substanzen förm-
lich als reine Koordinations - Verbindungen :
Fe (CO\, Fe en2 + 6 TIXFe X2 + Fe (CO)5 + 2en( IiX\ + H2
Fe (CO)4 + CO (teilweise).
Die quantitative Untersuchung, in erster Linie am Di-eisen-diäthylen-
diamin-pentacarbonyl, ergab aber, daß die Wasserstoffmenge, die auf-
tritt, oft nur 2/3 der zum gebildeten Ferrosalz zu erwartenden äqui-
valenten Menge beträgt; zugleich ist auch die auftretende Menge CO
(verglichen mit der des Tetracarbonyls) auffallend gering. Dieses
b Ber. loc. cit. und 61, 558 (1928).
2) Ber. 61, 2421 (1928).
W. Hiebek:
Noch energischer gegenüber Eisencarbonyl, bezüglich der CO-Ent-
bindung verhält sich, wie besondere Versuche zeigten x), wasserfreies
Hydrazin. Andere Amine jedoch, wie auch das Aethylendiamin* 2)
selber, vermögen das CO im Pentacarbonyl in direkter Reaktion nicht
mehr zu substituieren; vielmehr bilden sie mit dem Carbonyl lediglich
AnlageruDgs-Verbindungen, wie z. B. Fe(CO\, QH^NH^ oder
Fe(CO\,NHz. Der Eintritt solcher Amine (bzw. des Ammoniaks) an
Stelle von CO ist geradezu von der Anwesenheit des Pyridins ab-
hängig, das das Carbonyl gewissermaßen erst aufschließt, als „Pionier“
für den Eintritt anderer Amine fungiert. Häufig findet hierbei zu-
gleich ein Abbau des Pentacarbonyls statt, d. h. es tritt nicht an
Stelle eines jeden CO-Moleküls eine Amin-Stickstoff-Valenz in Er-
scheinung. Nach diesem Prinzip wurde das Di-eisen-diäthylendiamin-
pentacarbonylr) erhalten, das ein Derivat des Di-eisen-nonacarbonyls
darstellt, bzw. als Additionsverbindung von Eisenpentacarbonyl mit
Eisen-diäthylendiamin betrachtet werden kann:
0C- -CO- -CO /-NH2—CH2\
H2C — H2N■ Fe-CO ■ Fe-NH2—CH2-, Fe(CO\,Fei |
h2c—i-i2n- -co- -nh2—ch2 \-NH2—ChJ 2.
In ihrer sinngemäß verallgemeinerten Anwendung führt die Methode
zur Isolierung weiterer Verbindungen dieses Typs, wie z. B. dem
Tricarbonyl-diamin--Eisen, Fe (CO\ (NH^)2, und anderen Substanzen,
in denen die CO-Moleküle des Pentacarbonyls — bisher teilweise —
durch primäre Amine, Pyridin, o - Phenanthrolin, Anile usw. er-
setzt sind.
Besondere Beachtung verdient zunächst die Säure-Zersetzung
dieser amin - haltigen Eisencarbonyle. Die hierbei auftretenden Er-
scheinungen charakterisieren durch die gleichzeitige Entstehung von
Wasserstoff, Kohlenoxyd und Eiseu (II) - salz diese Substanzen förm-
lich als reine Koordinations - Verbindungen :
Fe (CO\, Fe en2 + 6 TIXFe X2 + Fe (CO)5 + 2en( IiX\ + H2
Fe (CO)4 + CO (teilweise).
Die quantitative Untersuchung, in erster Linie am Di-eisen-diäthylen-
diamin-pentacarbonyl, ergab aber, daß die Wasserstoffmenge, die auf-
tritt, oft nur 2/3 der zum gebildeten Ferrosalz zu erwartenden äqui-
valenten Menge beträgt; zugleich ist auch die auftretende Menge CO
(verglichen mit der des Tetracarbonyls) auffallend gering. Dieses
b Ber. loc. cit. und 61, 558 (1928).
2) Ber. 61, 2421 (1928).