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Scheffen Walther; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 11. Abhandlung): Pseudopemphix Fritschii Wüst, Lithogaster tiefenbachensis Assm. und Pemphix Sueurii Desm.: ein Beitrag zur Kenntnis der Trias-Decapoden — Berlin, Leipzig, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43610#0008
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Walther Scheffen:

Aus den Mikrofaunaschichten (Unt. Trochitenkalk) von Eschel-
bronn stammt endlich ein rechter Scherenfuß, der allem Anschein
nach hierher gehört. Er zeigt die verdrückten und verschobenen
Mittelglieder: Meropodit, Carpodit und Propodit.
Bei den erwähnten Kopfbrustschildern befinden sich außerdem
mehrere Pereiopodenfragmente (I, II, V, X, XI), während in zwei
Fällen die Mandibel zutage tritt (II, IV); sie zeigt eine bestimmte
Beziehung zur Außenskulptur, die bei den meisten Triasdecapoden
wiederkehrt, indem ihr distales Ende innerhalb einer sehr starken
blasigen Auftreibung liegt.
Beschreibung:
Cephalothorax zylindrisch, durch Querfurchen in drei Regionen
gegliedert: die vordere oder Gastricalregion, die mittlere oder
Cardiacalregion und die hintere oder Branchialregion, deren Längen
-— auf der Rückenlinie ■—- ungefähr im Verhältnis 2 : 1,5 : 1 stehen.
Die Gastricalregion weist die kompliziertesten Verhältnisse auf.
Alan kann eine vordere Gastricalregion mit längsgerichteten Skulp-
turen von einer hinteren unterscheiden, die unmittelbar vor der
Cerebralfurche i quer zur Längserstreckung des Panzers verläuft.
Lediglich die Mediancrista, die aus dem Rostrum aufsteigt, reicht
bis zur Cerebralfurche zurück. Die ersten beiden Drittel ihrer
Länge sind einreihig, das letzte Drittel verdoppelt. Zu beiden
Seiten der Mediancrista verlaufen im vorderen Gastricalfeid drei
weitere Crista©, die Lateralcristae. Die innerste bzw. oberste ist
ziemlich gerade und kurz und -wird von der mittleren, stark ge-
bogenen Lateralcrista eingeschlossen, die am Rostrum auf die
Mediancrista trifft. Vom Rostrum abwärts ist der Stirnrand ein-
gebogen, um mit.der dritten Lateralcrista als Suborbitaldorn wieder
vorzuspringen. Zwischen der zweiten und dritten Lateralcrista
dehnt sich nach vorn ein breites ebenes Feld. Sämtliche Cristae
sind mit starken Höckern besetzt.
Die hintere Gastricalregion läuft — sich flügelförmig ver-
breiternd — vom Rücken nach beiden Seiten herab und endet
jederseits mit einer starken, blasenartigen Anschwellung. Der ein-
heitliche Verlauf beider Flügel wird lediglich durch einen Quer-
riegel unterbrochen, der auf die dritte Lateralcrista zuläuft. Alle
erhabenen Teile sind mit großen und kleinen Höckern besetzt.
Die Cardiacalregion besteht aus einem großen vorderen und
einem verschwindend kleinen hinteren Teil. Das vordere mediane
 
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