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Walther Scherfen:
fuß des betreffenden Tieres ist eingekrümmt; von der rechten
Außenseite kommend, trifft der Schliff zunächst auf Carpopodit
und Propodit, die sich im weiteren Verlauf trennen. Während links
einzelne Warzen, dann größere Panzerstücke und schließlich die
Antennen angetroffen werden, spaltet sich vom Propodit der Dac-
tylopodit ab; er hegt — wie besonders das Endstadium zeigt —
nach außen über dem Propoditen (vgl. Anm. 1 S. 4).
4. Die mikroskopische Struktur desCrustaceenpanzers (vgl.
Taf. III Fig. 1, 2, Taf. IV Fig. 1, 2) ist ein besonders schwieriges
Problem. Die Literatur über rezente Beobachtungen ist sehr gering
(Literaturverzeichnis c), fossil aber ist gar nichts bekannt, wenn man
nicht die vergrößerten Oberflächenansichten nennen will, die Gemel-
laro (1890, Taf. IV Fig. 21—22, s. Lit. a) —- leider ohne Maßstab —
von Palaeopemph/ix gegeben hat. Das fossile Material erleidet eine
,,Evolution des Mineralbestandes“ (Samoiloff 1924, s. Lit. c),
die die Komplikationen auf die Spitze treibt, indem nun nicht mehr
mit Sicherheit ausgesagt werden kann, in welchem Verhältnis die
anorganischen Bestandteile (Ca CO3) zu den organischen (Chitin)
stehen. Bei einer Behandlung abgesplitterter Panzerstückchen mit
Salzsäure bleibt ein schwarzbrauner Rückstand, der aber keinerlei
Strukturen mehr zeigt. Der Zusammenhalt wird also wohl durch
den kohlensauren Kalk hergestellt, wobei aber nicht entschieden
werden kann, ob dieser primär oder sekundär ist. Wenn wir es
wirklich in erster Linie mit Exuvien zu tun haben, bei denen der
Kalkgehalt z. T. vor der Häutung vermindert wird, ist auch anzu-
nehmen, daß sehr viel neuer Kalk in Lösungen von außen her
eindrang. Z. T. erweist er sich bei der optischen Untersuchung
als amorph, z. T. als kristallin.
Vom Pemphix liegen nun mehrere Dünnschliffe vor, in denen
von den fünf Lagen des Decapodenpanzers die mächtige Hauptlage
erhalten ist. Es zeigt sich, daß auch hier schon wie noch heute
das wichtigste Strukturelement die senkrecht zur Oberfläche ver-
laufenden feinen Fibrillen sind. Sie besitzen einen schraubenförmi-
gen Verlauf und sind sehr dicht aneinander gelagert. Sie werden
untereinander zu i wellenförmigen horizontalen Lamellen ver-
bunden oder verbacken, die wechselweise dunkel und hell erscheinen
(Taf. III Fig. 2). Das mag in Zusammenhang stehen mit der Gestalt
der Fasern, deren Windungen im Schnitt nur in bestimmten Ab-
ständen getroffen werden, und setzt voraus, daß die Windungen
aller Fasern in gleicher Höhe nach der gleichen Richtung gedreht
Walther Scherfen:
fuß des betreffenden Tieres ist eingekrümmt; von der rechten
Außenseite kommend, trifft der Schliff zunächst auf Carpopodit
und Propodit, die sich im weiteren Verlauf trennen. Während links
einzelne Warzen, dann größere Panzerstücke und schließlich die
Antennen angetroffen werden, spaltet sich vom Propodit der Dac-
tylopodit ab; er hegt — wie besonders das Endstadium zeigt —
nach außen über dem Propoditen (vgl. Anm. 1 S. 4).
4. Die mikroskopische Struktur desCrustaceenpanzers (vgl.
Taf. III Fig. 1, 2, Taf. IV Fig. 1, 2) ist ein besonders schwieriges
Problem. Die Literatur über rezente Beobachtungen ist sehr gering
(Literaturverzeichnis c), fossil aber ist gar nichts bekannt, wenn man
nicht die vergrößerten Oberflächenansichten nennen will, die Gemel-
laro (1890, Taf. IV Fig. 21—22, s. Lit. a) —- leider ohne Maßstab —
von Palaeopemph/ix gegeben hat. Das fossile Material erleidet eine
,,Evolution des Mineralbestandes“ (Samoiloff 1924, s. Lit. c),
die die Komplikationen auf die Spitze treibt, indem nun nicht mehr
mit Sicherheit ausgesagt werden kann, in welchem Verhältnis die
anorganischen Bestandteile (Ca CO3) zu den organischen (Chitin)
stehen. Bei einer Behandlung abgesplitterter Panzerstückchen mit
Salzsäure bleibt ein schwarzbrauner Rückstand, der aber keinerlei
Strukturen mehr zeigt. Der Zusammenhalt wird also wohl durch
den kohlensauren Kalk hergestellt, wobei aber nicht entschieden
werden kann, ob dieser primär oder sekundär ist. Wenn wir es
wirklich in erster Linie mit Exuvien zu tun haben, bei denen der
Kalkgehalt z. T. vor der Häutung vermindert wird, ist auch anzu-
nehmen, daß sehr viel neuer Kalk in Lösungen von außen her
eindrang. Z. T. erweist er sich bei der optischen Untersuchung
als amorph, z. T. als kristallin.
Vom Pemphix liegen nun mehrere Dünnschliffe vor, in denen
von den fünf Lagen des Decapodenpanzers die mächtige Hauptlage
erhalten ist. Es zeigt sich, daß auch hier schon wie noch heute
das wichtigste Strukturelement die senkrecht zur Oberfläche ver-
laufenden feinen Fibrillen sind. Sie besitzen einen schraubenförmi-
gen Verlauf und sind sehr dicht aneinander gelagert. Sie werden
untereinander zu i wellenförmigen horizontalen Lamellen ver-
bunden oder verbacken, die wechselweise dunkel und hell erscheinen
(Taf. III Fig. 2). Das mag in Zusammenhang stehen mit der Gestalt
der Fasern, deren Windungen im Schnitt nur in bestimmten Ab-
ständen getroffen werden, und setzt voraus, daß die Windungen
aller Fasern in gleicher Höhe nach der gleichen Richtung gedreht