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Salomon-Calvi, Wilhelm [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 13. Abhandlung): Geodätische Beweise — Berlin, Leipzig, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.43612#0004
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Wilhelm Salomon-Calvi :

Da bei allen bisherigen Messungen die absoluten Beträge
noch sehr klein sind, kommt es naturgemäß auf die Fehlergrenzen
an. Diese zu beurteilen fühle ich mich nicht kompetent. Ich habe
mich daher an meinen Heidelberger Kollegen Geheimrat Max Wolf,
Direktor unserer Sternwarte und an die Herren Geheimrat Kohl-
schütter in Potsdam sowie Geheimrat Hecker in Jena gewandt
und sie um Meinungsäußerung gebeten. Herr Wolf schrieb mir
am 19. IX. 1929 wörtlich: „Auf Ihren Brief hin habe ich mir die
Schrift von Littell und Hammond in A. J. 38, S. 188 nochmals
angesehen. Die Arbeiten sind sehr großzügig und vertrauener-
weckend durchgeführt. Littell nimmt selbst keinen Bezug auf
,Längenänderungen4. Immerhin stellt er die französischen Längen-
bestimmungen Paris—Washington in 1913/14 mit den Seinigen
zusammen, offenbar blos, um die schöne Übereinstimmung zu
zeigen. In dem Aufsatz von Littell kommt, sehr kurioser Weise,
das Jahr der Bestimmung nicht vor (!!), in welchem die Be-
obachtungen angestellt sind. Es scheint möglich, daß es 1927 war.
Die zwei Ziffern sind:
Franz. Bestim. 1913/14 Paris-Washington = 5h17m36.652s JzO.0038
Amer. Bestim. 1927(?) Paris-Washington = 5h 17m36.665s Gz 0.002s
Soweit Littell! Es ergibt sich also die Differenz: 0h0m0.013s
und zwar in 13 Jahren, das macht eine Verringerung des Längen-
unterschiedes Europa—Amerika von rund 0.001s in einem Jahr. -—
Das ist recht wenig, und wohl schwer mit Sicherheit festzustellen,
gez. M. Wolf.“
Herrn Geheimrat Kohlschütter verdanke ich zwei Briefe,
von denen der zweite vom 19. März 1930 nur mitteilt, daß der
Name „Sabel-Jörgensen“ bei Wegener und anderen stets,,Gabel-
Jörgensen“ zu schreiben ist, worauf Kohlschütter von Wegener
selbst aufmerksam gemacht wurde. Der erste Brief, zu dessen
Veröffentlichung mich Herr Geheimrat Kohlschütter ausdrück-
lich bevollmächtigte, lautet wörtlich: „Über die Längenbestim-
mungen, die Alfred Wegener zur Begründung seiner Lehre der
Kontinentalverschiebungen heranzieht, läßt sich leider zur Zeit
etwas Endgültiges nicht aussagen. Die Längenbestimmungen an
der Ostküste von Grönland durch Sabine, Borgen und Copeland
und schließlich von Koch sind ausschließlich mit Hilfe des Mondes
gemacht. Wenn die Ungenauigkeit der Messungen von Koch
vielleicht auch nicht mehr als etwa i3s beträgt, so ist eine Nach-
 
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