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Salomon-Calvi, Wilhelm [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 13. Abhandlung): Geodätische Beweise — Berlin, Leipzig, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.43612#0009
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Epeirophorese.

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tungen auf die Originalarbeit und begnüge mich damit, seine Er-
gebnisse zusammenzufassen.
1. Die Ausgleichung der sechs telegraphischen Längenbe-
stimmungen von Cambridge in USA ergab nach der Methode der
kleinsten Quadrate eine jährliche Verschiebung von Amerika
(Cambridge—Greenwich) von -—0.0004 + 0.0008s (mittlerer Fehler;
+ = Vergrößerung der Länge). Die Verschiebung, nämlich eine
Verkleinerung des Abstandes beträgt jährlich 14 cm, ist aber nur
halb so groß wie die Fehlergrenze. Sie darf daher nicht berück-
sichtigt werden.
2. Abstand Amerika—Europa aus funkentelegraphischen Zeit-
signalen unter Korrektur der Polschwankungen. Die Berechnung
erfolgte auf Grund von Zeitsignalen von Annapolis. Es ergaben
sich die folgenden Werte:

Potsdam—W ashington
Paris—Washington
Potsdam—Ottawa
v = +0.0002 + 0.00423 (mittlerer Fehler)
v=—0.015 +0.0075
v =—0.007 ±0.017

Greenwich—Washington v =—0.0005 dz 0.0068.

„Ein gewichtetes Mittel aus den Längenbestimmungen und Signal-
aufnahmen gibt für die jährliche Verschiebung Amerikas v -
—0.0006 dz 0.0008 (mittlerer Fehler) = — 21 cm + 28 cm.“
Livländer schließt daraus, daß die jetzige Verschiebung, wenn sie
überhaupt existiert, jedenfalls beträchtlich weniger als 1 m jähr-
lich beträgt.
3. Abstand Madagaskar—Afrika. Livländer zeigt überzeu-
gend im Gegensatz zu Wegener, daß die bisherigen Messungen
zu ungenau sind, als daß man irgendwelche Folgerungen aus ihnen
ziehen könnte. So ist also bei den drei genannten Abständen
nach Livländer bisher eine Entscheidung nicht möglich. Um
so wichtiger ist es, daß er auf S. 134 wörtlich schreibt: ,,A. Wegener
gibt für Grönland sehr interessante Längenbestimmungen in den
Jahren 1922 (Jensen) und 1927 (Gabel-Jörgensen). Zwischen
beiden Werten ist ein Unterschied von 0.9 + 0.13 im Sinne der
Verschiebungstheorie. Die gegebenen Zahlen machen eine Ver-
schiebung wahrscheinlich. (Von mir gesperrt.) Der Wert
von 1927 ist sehr genau (mit einem mittleren Fehler von + 0.0083),
und eine einzige Wiederholung solcher Messungen nach einigen
Jahren würde die Verschiebung endgültig und auch quantitativ
entscheiden.“
 
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