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Freudenberg, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 14. Abhandlung): Kritik an der Berechnung des optischen Drehungsvermögens von Zuckern — Berlin, Leipzig, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.43613#0006
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6

Karl Freudenberg:

a-Methylgalaktosids) zugrunde, die bereits an anderer Stelle8}
erörtert wurden und deren Bedeutung hier außer Betracht bleiben
kann.
Der Ansatz lautet demnach:

II = a-Methylxylosid
— ß-Methylarabinosid ..........
+ a-Methylgalaktosid
-— a- Methylmannosid


+ 222.8
— 153.3

= Epimere Differenz. . .

+ 69.5

Zu b) Die zur Ausrechnung benutzte, oben erwähnte hypo-
thetische a-Mannose (III)12) wird aus /J-Mannose durch Addition
von 2 A0H berechnet. Nach den obigen Ausführungen ist 2 Aos
— a- Glukose—ß-Glukose; daher:

III. = ß-Mannose + a- Glukose—ß- Glukose — hypoth. a-Mannose
— 30.6 + 203.0 — 34.2 = + 138.2
([a]D = 138.2 x 100/186 = + 77°).

Da Glukose — ß-Mannose = I, so wird

III = a-Glukose — I.

Wir besitzen nunmehr zwei Ausrechnungen (I und II) für die
„epimere Differenz“ sowie eine Ausrechnung für die hypothetische
a-Mannose (III). Die Drehung der a-Glukose wird nun ausge-
rechnet durch Addition der epimeren Differenz (I oder II) zu III.
Daher
a-Glukose — III + I = a-Glukose — I + 7,
oder
a-Glukose == III + II = a-Glukose — I + II.

Die Berechnung des Drehwertes der Glukose ist also auf diesem
Wege unmöglich, und die eingangs angeführte Übereinstimmung
erlaubt keinen Schluß auf die Gültigkeit oder Ungültigkeit des
Superpositionsprinzips. Auch die „epimere Differenz“ besitzt
keine praktische oder theoretische Bedeutung3). Die angenäherte
Übereinstimmung von I und II ist zufällig.


12) [aj = 77°, 1. c. 6.
 
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