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Rüger, Ludwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 2. Abhandlung): Über einen Granulit mit Sekundärschieferung von Auerswalde in Sachsen — Berlin, Leipzig, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43601#0008
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L. RÜGER,

Figur 9: Entsprechend der Schlifflage ist zwar zu erwarten, daß
der zentrale Bereich schwächere Besetzung zeigt, da ja Pol Sj bedeu-
tend schwächer besetzt ist. Indessen erscheint clie Besetzung doch zu
schwach. Nicht ausgeschlossen ist es, daß auch die großen Biotite in
der Lage // s1 vielleicht stärker und schwächer besetzte Lagen bilden.
3. Die Muskowite.
Figur 10: Hauptbesetzung liegt ebenfalls in s2, die Besetzungs-
stärke jedoch nicht so symmetrisch verteilt wie bei den großen Bio-
titen (Figur 7). Zudem ist der ganze Gürtel breiter als bei den Biotiten.
Symmetrisch zu Spur sx treten in 30 0 Abstand ebenfalls Teilmaxima
auf, desgleichen ist auch im Besetzungsbereich von Pol eine Auf-
gliederung in Teilmaxima zu bemerken. Man ist versucht, sie mit den
Teilmaxima gleicher Lage in Figur 4 und 7 zu identifizieren, muß aber
dabei berücksichtigen, daß nicht so scharfe Symmetriebeziehungen be-
stehen (bezogen etwa auf die Spur von s* oder s2 oder deren Be-
setzungen).
Figur 11: Der trennende Bereich zwischen den Besetzungen von
Sj und s2 liegt in etwa 50° Abstand vom Pol s2. Starke azimutale
Verbreiterung der ^-Besetzung gegenüber den bisherigen Bildern.
Figur 12: Starke azimutale Verbreiterung der s2-Besetzung. Die
wieder zu schwache Besetzung von könnte wie bei den großen
Biotiten auf ungleich starke Besetzung // s* zurückführbar sein.
Figur 13: Dargestellt sind die b-Vektoren (kristallographische
a-Achsen) der auf s2 liegenden Muskowite (Diagramm in Lage II, ver-
gleiche das zugehörige Diagramm der Normalen 001 in Figur 11).
Man bemerkt, daß die Maxima ungefähr senkrecht aufeinanderstehende
Zonen bilden. Von diesem Diagramm wird noch zu sprechen sein,
nachdem die Quarzdiagramme erörtert wurden.
4. Die Quarze.
Wie einleitend bemerkt, sind zwei Korngruppen von Quarzen im
Schliffbilde feststellbar: Quarze der Grundmasse und Quarze, welche
auf der Granulitschieferung liegen. s2 ist nicht von irgendeiner be-
sonderen Quarzkornart besetzt. Es ist, was auf S. 4/5 schon hervor-
gehoben, lediglich bemerkbar, daß in nächster Nachbarschaft von s2
manche Quarze undulöse Auslöschung zeigen, doch ist diese Erschei-
nung statistisch nicht faßbar, so daß bei den meßbaren Quarzen prak-
tisch nicht weiter unterscheidbare Körner vorliegen. Doch muß diese
Erscheinung für die spätere Beurteilung der Gefügebilder evident ge-
halten werden.
 
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