Metadaten

Pfannenstiel, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1931, 1. Abhandlung): Die Fauna der Kirchberger Schichten von Lohn am Randen — Berlin, Leipzig, 1931

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43626#0012
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
4

M AX P FANNENSTIEL :

Graupensanden, teils unmittelbar auf Malm liegen. (Siehe Schalch
1881, Bd. 2, S. 64 u. 73.)
Das Hangende der Löhner Feinsande ist die Juranagelfluh,
welche am Ostende des Vorkommens sichtbar ist.
Während Schalch 1881 die Büttenhardter Miozänschichten
der reichlichen Fossilführung an Dreißensien und Cardien gleich als
Äquivalente der Kirchberger Schichten ansah, konnte er die Löhner
Feinsande mangels Fossilien nicht richtig stratigraphisch einordnen.
Er stellt sie (1881 S. 44 u. 63) zu den »marinen Sanden mit Gerollen«,
Haifischzähnen und Austernsplittern, die man heute zu den vindo-
bonischen Graupensanden rechnet und die, wie vorher gesagt wurde,
stellenweise das Liegende bilden können. Im Jahre 1914 (8. 731 ff.)
will Schalch die Löhner Sande mit der oberen oder unteren Süß-
wassermolasse parallelisieren, ist sich aber bewußt, daß mangels
»maßgebender Fossilien« die stratigraphische Einordnung noch un-
sicher ist. In den Erläuterungen zu Blatt Wiechs-Schaffhausen
(Nr. 145) entscheidet sich Schalch (1916 S. 90), die »gleichmäßig-
feinkörnigen geröllfreien Glimmersande« als obere Süßwassermolasse
anzusprechen, während sie Deecke (1917, S. 495/96 Fig. 74) als
obere Molasse, und neuerdings J. Hübscher (1927/28) als untere
Süßwassermolasse ansieht.
Schalch war also mit seiner ersten Annahme der Wahrheit am
nächsten, denn die Graupensande, für die man seine »marinen Sande
mit Gerollen« nach den Untersuchungen von Moos (1925) und
Kiderlen (1928) halten muß, sind ganz eng mit den Kirchberger
Schichten verknüpft, sowohl räumlich wie dem Alter nach.
Die Funde von Herrn Dr. Erb machen der Unsicherheit in der
stratigraphischen Einordnung der Löhner Feinsande ein Ende, denn
sie beweisen, daß es sich um Kirchberger Schichten handelt (unteres
Vindobonum = Helveticum).
Es ist nicht meine Absicht, auf die stratigraphischen Verhält-
nisse und die geographische Verbreitung der Kirchberger Schichten
näher einzugehen, da dies in ausführlicher Weise von Moos (1925)
und Kiderlen (1928) geschehen ist. Es soll nur kurz die Brack-
wasserfauna von Lohn beschrieben werden.
Die Fossilien entstammen der Lehmgrube links der Straße
Lohn—Opfertshofen, 125 m nördlich »G« der Bezeichnung Gaßäcker
auf Blatt Hilzingen. Es sind 6 m Feinsande erschlossen, ohne daß
die Malmunterlage, welche mit Höckern in die Sande hineinreicht,
überall aufgedeckt ist. Nahe der Basis des Bruches finden sich
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften