Metadaten

Pfannenstiel, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1931, 1. Abhandlung): Die Fauna der Kirchberger Schichten von Lohn am Randen — Berlin, Leipzig, 1931

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43626#0019
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die Fauna der Kirchberger Schichten von Lohn am Randen. 11
erhalten, schlage ich vor, daß die große Form Onco-
phora Partschi var. socialis Rzehak benannt wird,
während die kleine Form den von Ammon 1888 einge-
führten Namen Oncophora Partschi var. Gümbeli,
Hoernes weiterführt. Es ist aber auch möglich, daß die kleine
Art nur eine Jugendform der größeren darstellt.
Synonyma der großen Varietät sind den alten Bezeichnungen
nach: Tapes Partschi Mayer und Oncophora socialis und Oncophora
socialis var. elongata.
Synonyma der kleinen Varietät sind: V enerupis Gümbeli -
Saxicava dubiosa = Oncophora gregaria = Oncophora minimal?)
Oncophora Partschi var. Gümbeli.
Es bleibt noch die Frage zu klären, warum und nach welchen
Artikeln der internationalen zoologischen Nomenklatur diese Onco-
phora den Artnamen „Partschi“ zu führen hat.
Die erste Bezeichnung „Gümbeli“ kann nicht gebraucht werden,
da die wichtigste Bedingung des Prioritätsgesetzes fehlt: die Form
wurde damals weder beschrieben noch abgebildet (1868).
Es bleiben nur die Namen: dubiosa Hoernes und Partschi
Mayer in Frage. Die erste Bezeichnung ist heute noch (1926) in
Österreich gültig. Es läßt sich nicht mehr feststellen, welcher Name
zuerst bestand. (Es handelt sich um einige Monate oder nur Wochen
Unterschied.) Den „Ratschlägen zur Anwendung des Prioritäts-
gesetzes nach“ hätte dubiosa den Vorzug, da die Abbildung und
die kümmerliche Beschreibung der abgerollten kleinen Schalen von
Grund schon 1870 erschien, während die gute Beschreibung und
Darstellung von Tapes Partschi erst 1876 veröffentlicht wurde, ob-
wohl dieser Name nach Sandberger und Probst schon 1870
bekannt war. Die stark vergrößerte und deshalb täuschende „Saxi-
cava dubiosa Hoernes“ kann aber unmöglich als Urtypus hin-
gestellt werden, dafür war das Material zu schlecht, und deshalb
erhielt die Form auch den Namen „dubiosa“. So halte ich es für
besser, den unbedingt gleichaltrigen Namen Partschi zu gebrauchen,
so daß der Name dubiosa. ein gezogen werden muß.
Es liegen mir von der Fundstelle Lohn 4 Steinkerne und Ab-
drücke von der großen Form: One. Partschi var. socialis vor. Die
Länge beträgt 2,8 bis 3 cm, die Breite 1,9—2 cm. Die kleinere
Varietät „Gümbeli“ ist nur in 2 Exemplaren vertreten, deren Länge
2,0—2,1 cm bei einer Breite von 1,3—1,5 cm beträgt. Für beide
Varietäten ist die Einkerbung des Steinkernes sehr charakteristisch.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften