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Max Pfannenstiel:
Diese schräg nach unten ziehende, vor dem Wirbel gelegene Kerbe
ist noch schwach auf dem Abdruck zu sehen. Die Schale hat also
eine auch äußerlich sichtbare „Einfaltung“ nach innen gehabt.
Mit Schale erhaltene Oncophoren von der klassischen Fundstelle
Kirchberg (im Besitz des Geolog. Instit. Freiburg i. B.) zeigen eine
solche schwache Einkerbung auf der Außenseite der Schale nicht,
indessen ist sie auf dem Steinkern sehr deutlich. Auch diese Erschei-
nung scheint variabel zu sein und kann sogar ganz fehlen. Denn das
Urstück zur var. Gümbeli wurde von Hoernes als be¬
schrieben, und es fehlt in der Diagnose jeder Hinweis auf die Ein-
kerbung. Auch bei den Löhner Stücken wechselt die Stärke der
Furchen von kurzen, breiten Gruben zu langen, schmalen Strichen.
Schließlich unterliegt der Umriß der Schale einer weiten
Variation. Den Löhner Exemplaren zufolge ist die große Onco-
phora mehr dreieckig; die vordere Schalenhälfte ist breit und ge-
rundet, während die hintere Hälfte mehr spitzbogig ist. Die kleine
Abart ist mehr oval, eiförmig. Auf solche Gestaltänderung gründet
sich die Aufstellung mehrerer „Arten“, wie sie in vorstehender Liste
aufgezählt werden.
Über die Ausbildung des Schlosses kann nichts Bestimmtes
gesagt werden, da es Steinkerne und Abdrücke sind. Die Mantel -
linie ist an einem Exemplar durchlaufend ohne Bucht, zu erkennen.
Wegen der weiteren Beschreibung sei auf die vorzügliche Diagnose
von Ammon 1888 verwiesen.
Schwierig ist immer noch die Frage, ob Oncophora eine selb-
ständige Gattung oder eine Untergattung von Tapes ist, wie dies
Sandberger wahrscheinlich gemacht hat. Tapes fehlt vor allem
die Einkerbung, welche für Oncophora bestimmend ist. Eine ein-
wandfreie Schloß-Analvse liegt bisher von Oncophora nicht vor; man
spricht von 2 und 3 Zähnen in jeder Klappe und sieht auch dies als
variabel an. An den Löhner Stücken läßt sich nichts beweisen.
Zum Schluß sei noch auf die Äußerungen von Kranz und
Hennig hingewiesen, welche der Gattung Oncophora. einen Wert
als Leitfossil nicht zubilligen, im Gegensatz zu Rzehak und den
österreichischen Kollegen. Ich kann dieser Meinung nicht zu-
stimmen, denn Oncophora kommt in demselben Horizont von Pol-
nisch- Podolien bis in unsere Heimat vor. Daß sie nur stellenweise,
dann aber massenhaft auftritt, erklären Dietrich und Kautsky, F.
(1920, S. 240/248). Oncophora, Partschi ist an Sand gebunden, und
fehlt in den tonig mergligen Schichten.
Max Pfannenstiel:
Diese schräg nach unten ziehende, vor dem Wirbel gelegene Kerbe
ist noch schwach auf dem Abdruck zu sehen. Die Schale hat also
eine auch äußerlich sichtbare „Einfaltung“ nach innen gehabt.
Mit Schale erhaltene Oncophoren von der klassischen Fundstelle
Kirchberg (im Besitz des Geolog. Instit. Freiburg i. B.) zeigen eine
solche schwache Einkerbung auf der Außenseite der Schale nicht,
indessen ist sie auf dem Steinkern sehr deutlich. Auch diese Erschei-
nung scheint variabel zu sein und kann sogar ganz fehlen. Denn das
Urstück zur var. Gümbeli wurde von Hoernes als be¬
schrieben, und es fehlt in der Diagnose jeder Hinweis auf die Ein-
kerbung. Auch bei den Löhner Stücken wechselt die Stärke der
Furchen von kurzen, breiten Gruben zu langen, schmalen Strichen.
Schließlich unterliegt der Umriß der Schale einer weiten
Variation. Den Löhner Exemplaren zufolge ist die große Onco-
phora mehr dreieckig; die vordere Schalenhälfte ist breit und ge-
rundet, während die hintere Hälfte mehr spitzbogig ist. Die kleine
Abart ist mehr oval, eiförmig. Auf solche Gestaltänderung gründet
sich die Aufstellung mehrerer „Arten“, wie sie in vorstehender Liste
aufgezählt werden.
Über die Ausbildung des Schlosses kann nichts Bestimmtes
gesagt werden, da es Steinkerne und Abdrücke sind. Die Mantel -
linie ist an einem Exemplar durchlaufend ohne Bucht, zu erkennen.
Wegen der weiteren Beschreibung sei auf die vorzügliche Diagnose
von Ammon 1888 verwiesen.
Schwierig ist immer noch die Frage, ob Oncophora eine selb-
ständige Gattung oder eine Untergattung von Tapes ist, wie dies
Sandberger wahrscheinlich gemacht hat. Tapes fehlt vor allem
die Einkerbung, welche für Oncophora bestimmend ist. Eine ein-
wandfreie Schloß-Analvse liegt bisher von Oncophora nicht vor; man
spricht von 2 und 3 Zähnen in jeder Klappe und sieht auch dies als
variabel an. An den Löhner Stücken läßt sich nichts beweisen.
Zum Schluß sei noch auf die Äußerungen von Kranz und
Hennig hingewiesen, welche der Gattung Oncophora. einen Wert
als Leitfossil nicht zubilligen, im Gegensatz zu Rzehak und den
österreichischen Kollegen. Ich kann dieser Meinung nicht zu-
stimmen, denn Oncophora kommt in demselben Horizont von Pol-
nisch- Podolien bis in unsere Heimat vor. Daß sie nur stellenweise,
dann aber massenhaft auftritt, erklären Dietrich und Kautsky, F.
(1920, S. 240/248). Oncophora, Partschi ist an Sand gebunden, und
fehlt in den tonig mergligen Schichten.