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Max Pfannenstiel:
aufgestellt; die Etymologie des Wortes ist „Schote“, eine für die
Gestalt der Muschel treffliche Bezeichnung. Synonyma der Gattung
sind: Leguminaria (Schuhmacher 1817), Solecurtoides (C. des
Moulins 1832), Machaera (Gould 1841), Aulus (Oken 1821, non
1815) und Leguminum Chemnitz. Nach Zittel (Handbuch I, 2
S. 120) und Fischer (Manuel de Conchyliologie: Fase. 10, 11 S. 1109)
gehört die Gattung Siliqua zu der Familie der Soleniden.
Beschreibung der Siliqua alemannica nov. sp.
Es liegen 5 Steinkerne und ein Abdruck dieser Art vom Fund-
orte Lohn vor. Die Schale ist länglich, schotenförmig; hinten und
vorn gleichmäßig gewölbt. Der Wirbel befindet sich im vorderen
Viertel der Schalenlänge und tritt kaum hervor. Da alles Stein-
kerne sind, kann über die Ausbildung des Schlosses nichts gesagt
werden. Das Ligament ist äußerlich und liegt in kurzen schmalen
Gruben, welche sich nach hinten in lange, breite Bandleisten fort-
setzen. Die Wölbung der Klappen ist gering. Die Mantellinie ist
relativ weit vom Bande entfernt. Eine Mantelbucht ist am Stein-
kern nicht sichtbar. Die Zuwachsstreifen sind fein und kaum
sichtbar; die Schale muß sehr glatt und ohne Radialstreifen ge-
wesen sein. Nach der Diagnose von Fischer (siehe oben) klaffen
die Schalen am Hinterende zum Austritt des Siphos. Die flügel-
artig geöffneten, in der Schichtfläche liegenden Schalenpaare er-
lauben eine solche Feststellung nicht mit Sicherheit, während eine
noch geschlossene, senkrecht zur Schichtung steckende kleinere
Schale einen hinteren Spalt erkennen läßt. Siehe Siliqua sp.
Charakteristisch für Siliqua ist die vom Wirbel auf der Innen-
seite der Schale zum untern Rand ziehende Stützungsleiste, welche
auf dem Steinkern als schmale, lange Furche auftritt. In mittlerer
Schalenhöhe verflacht sich die Einkerbung. Auf dem Schalenabdruck
erkennt man, daß die Leiste auch auf der Schalenaußenseite als
Einfurchung verbanden war. Den Abbildungen Clessin’s nach
tritt dieses Merkmal außen nur an einigen, indessen nicht allen,
rezenten Siliquen auf. Bei den Exemplaren von Lohn steht die
Stützleiste nahezu senkrecht auf dem Schloßrande oder zieht ganz
leicht nach hinten. Bei andern Arten ist die Leiste sehr deutlich
nach vorn oder stark nach hinten'gerichtet, bildet also mit dem
Schloßrand einen stumpfen oder spitzen Winkel. Darin ist ein
vortreffliches Unterscheidungsmerkmal der einzelnen Arten zu er-
blicken. Die von Rzeiiak (1892, Taf. 1 Fig. 3) abgebildete, un-
benannte Siliqua weist eine deutlich nach vorn gerichtete Leiste
Max Pfannenstiel:
aufgestellt; die Etymologie des Wortes ist „Schote“, eine für die
Gestalt der Muschel treffliche Bezeichnung. Synonyma der Gattung
sind: Leguminaria (Schuhmacher 1817), Solecurtoides (C. des
Moulins 1832), Machaera (Gould 1841), Aulus (Oken 1821, non
1815) und Leguminum Chemnitz. Nach Zittel (Handbuch I, 2
S. 120) und Fischer (Manuel de Conchyliologie: Fase. 10, 11 S. 1109)
gehört die Gattung Siliqua zu der Familie der Soleniden.
Beschreibung der Siliqua alemannica nov. sp.
Es liegen 5 Steinkerne und ein Abdruck dieser Art vom Fund-
orte Lohn vor. Die Schale ist länglich, schotenförmig; hinten und
vorn gleichmäßig gewölbt. Der Wirbel befindet sich im vorderen
Viertel der Schalenlänge und tritt kaum hervor. Da alles Stein-
kerne sind, kann über die Ausbildung des Schlosses nichts gesagt
werden. Das Ligament ist äußerlich und liegt in kurzen schmalen
Gruben, welche sich nach hinten in lange, breite Bandleisten fort-
setzen. Die Wölbung der Klappen ist gering. Die Mantellinie ist
relativ weit vom Bande entfernt. Eine Mantelbucht ist am Stein-
kern nicht sichtbar. Die Zuwachsstreifen sind fein und kaum
sichtbar; die Schale muß sehr glatt und ohne Radialstreifen ge-
wesen sein. Nach der Diagnose von Fischer (siehe oben) klaffen
die Schalen am Hinterende zum Austritt des Siphos. Die flügel-
artig geöffneten, in der Schichtfläche liegenden Schalenpaare er-
lauben eine solche Feststellung nicht mit Sicherheit, während eine
noch geschlossene, senkrecht zur Schichtung steckende kleinere
Schale einen hinteren Spalt erkennen läßt. Siehe Siliqua sp.
Charakteristisch für Siliqua ist die vom Wirbel auf der Innen-
seite der Schale zum untern Rand ziehende Stützungsleiste, welche
auf dem Steinkern als schmale, lange Furche auftritt. In mittlerer
Schalenhöhe verflacht sich die Einkerbung. Auf dem Schalenabdruck
erkennt man, daß die Leiste auch auf der Schalenaußenseite als
Einfurchung verbanden war. Den Abbildungen Clessin’s nach
tritt dieses Merkmal außen nur an einigen, indessen nicht allen,
rezenten Siliquen auf. Bei den Exemplaren von Lohn steht die
Stützleiste nahezu senkrecht auf dem Schloßrande oder zieht ganz
leicht nach hinten. Bei andern Arten ist die Leiste sehr deutlich
nach vorn oder stark nach hinten'gerichtet, bildet also mit dem
Schloßrand einen stumpfen oder spitzen Winkel. Darin ist ein
vortreffliches Unterscheidungsmerkmal der einzelnen Arten zu er-
blicken. Die von Rzeiiak (1892, Taf. 1 Fig. 3) abgebildete, un-
benannte Siliqua weist eine deutlich nach vorn gerichtete Leiste