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Salomon-Calvi, Wilhelm [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1931, 8. Abhandlung): Epeirophorese: Die Eiszeiten des Tertiärs und Mesozoikums, Teil 3,A — Berlin, Leipzig, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.43633#0029
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Epeirophorese

29

5. Jura.
Jurassische Gletscher in Nordamerika.
Im kalifornischen Jura, bei Colfax in den Vorhügeln der Sierra
Nevada treten in der Mariposa-Formation Breschen auf, die von
Clarence L. Moody beschrieben sind (Univ. Cal. Pubs., Bull. Dep.
Geol. 10, Nr. 21, 1917, S. 383—420. Zitiert nach Coleman). Sie
sind auf 9 Miles Länge und 3 Miles Breite verfolgt worden. Die
Mächtigkeit der ganzen Schichtgruppe beträgt 5000 F., die der
Breschen 2—400 F. Das Korn wechselt vom feinsten Gesteinsmehl
bis zu Blöcken von einer Elle (Yard) Durchmesser. Die groben
Blöcke sind vorwiegend eckig oder kantengerundet. Doch kommen
auch gut gerundete Gerolle, hauptsächlich von Quarz, vor. Die um-
gebende feine Masse ist sandig bis schlickig. Auch isolierte errati-
sche Blöcke kommen in Tonschiefern vor. Coleman denkt bei ihnen
an Transport auf schwimmendem Eise.
Moody selbst rechnet mit Entstehung durch Flüsse mit genügen-
dem Gefälle. Aber Lawson teilt mit, daß die Breschen auf Gletscher-
schliffen aufruhen und daß die Breschen Moränen seien.
Elliot Blackwelder beschreibt aus dem Yakutat-Gebiet von
Alaska sandige Tonschiefer, die mannigfaltige Gerolle und Blöcke
von oft 5—10, manchmal 50 F. Durchmesser umschließen. Die
Schichten sind einige hundert Fuß mächtig und stark gefaltet, wo-
durch Coleman das Fehlen von Schrammen erklärt. Die Yakutat-
Schichtreihe soll wahrscheinlich jurassisch sein, könnte aber auch
zum Jungkarbon gehören (Journ. of Geology 15, 1907, S. 11, 14,
zitiert nach Coleman).
Im Zusammenhang mit diesen Angaben erinnere man sich der
subtropischen Juraflora von Grahamland in der Antarktis, die von
den schwedischen Geologen entdeckt und beschrieben worden ist.
Doch werden wir noch ausgedehnter Forschungen bedürfen, ehe wir
über das Klima der Jurazeit etwas Sicheres aussagen können.
6. Trias. (?)
(?) Triadische (? rhätische) Gletscherspuren.
Zusammenfassende Darstellungen der hier in Betracht kommen-
den Beobachtungen verdanken wir Hennig und Coleman (Edwin
Hennig: Die Glazialerscheinungen in Äquatorial- und Südafrika.
Geol. Rundschau 6, 1915, S. 154—165. Coleman: Ice Ages.
 
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