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Sölch, Johann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1932, 1. Abhandlung): Der Rückzug der letzten Vergletscherung: eine vergleichende Betrachtung — Berlin, Leipzig, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.43637#0026
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18

Johann Solch:

Täler erfüllt liat, so daß sich damals in diesem Abschnitt der Küste
eine Strandterrasse überhaupt nicht bilden konnte. Freilich bleibt
die Frage offen, ob der dortige Moränenschutt gleich alt ist wie
der 100-Fuß-Strand oder jünger 27).
In anderen Teilen von Schottland sind die Beziehungen des
100-, bzw. des 50 Fuß-Strandes zu den damaligen Gletscherständen
deutlicher. Den Raum des Loch Nell unfern Oban z. B. erfüllte
noch ein Lappen von Hochlandeis, als sich gleichzeitig an dessen
Ausmündung der 100 Fuß-Strand bildete 28). Am Loch Carron ist
zwar der 50 Fuß-Strand entwickelt, aber nicht der 100 Fuß-Strand;
dieser findet sich erst weiter draußen, z. B. bei Strome Ferry.
Offenbar lag damals weiter landeinwärts noch die Zunge eines
großen Talsammelgletschers. Die Geröllfläche des 50 Fuß-Strandes
hinwiederum steigt allmählich an und endigt an einer großen End-
moräne ungefähr 1 km oberhalb New Kelso. Das Eis hat hier also
zur Zeit des 50 Fuß-Strandes noch bis an das Meer hinabgereicht.
Ein Gegenstück dazu stellen die Moränen am Ausgang des Tullich-
tales dar, etwa eine (engl.) Meile n. Kirkton. Ähnlich findet sich
auch eine Meile oberhalb des Scheitels des Loch Torridon, im Gien
Torridon, der 50 Fuß-Strand wieder. Er reicht in die Mündung des
Gien Thräil hinein, wo seine Grenze durch Moränenschutt verdeckt
wird 29). J. W. Gregory hat hier allerdings Zweifel ausge-
sprochen, ob es sich wirklich um eine Strandbildung handele
und nicht vielmehr um eine Flußablagerung oder allenfalls um
Überreste des 100 Fuß-Strandes30). Tatsächlich hat die Überprüfung
der älteren Beobachtungen auch sonst mehrfach gezeigt, daß man
früher manches für „raised beach material“ ansah, was man heute
anders zu deuten gelernt hat 31). Anderseits finden sich selbst an
27) Vgl. dazu Wright, W. B., The quaternary ice age. London. 1914.
S. 364 ff.; ferner: H. B. Maufe in: The Geology of Ben Nevis and Gien Coe.
Mem. Geol. Survey, Scotld. 53. 1916, S. 224 ff.
28) Peach, B. N., in: The geology of the country near Oban and Dalmally.
Mem. Geol. Survey, Scotld. 45. Glasgow 1908. S. 166 f.
29) Ders. in: The geol. of Central Ross-shire. Mem. Geol. Survey, Scotld. 82.
Edinb. 1913, S. 94; ebd. auch L. W. Hinxman, S. 102, 104/5. Vgl. auch Hinx-
man’s ältere Arbeit „The occurrence of moraines later than the 50-ft. beach in
the Northwest Highlands.“ Trans. Geol. Soc. Edinb., VI, 1892, S. 249.
30) Gregory, J. W„ The moraines, boulder clay, and glacial sequence of
Southwestern Scotland. Transact. Geol. Soc. Glasgow XVII. pt. III. 1925/6.
S. 354 ff.
31) So z. B. in der Nachbarschaft der Firths of Dornoch, Cromarty, Beauly
 
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