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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1932, 7. Abhandlung): Vorläufiger Bericht über eine geologische Reise nach Korsika — Berlin, Leipzig, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.43643#0006
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Wilhelm Salomon-Calvi :

der Tonalelinie und ob sie als Synaphie aufzufassen ist, ergibt sich
die Notwendigkeit vorher festzustellen, woran man eine Synaphie
von einer Verwerfung unterscheiden kann.
Stellen wir uns einmal vor, das heutige Afrika treioe langsam
gegen Europa oder dies gegen Afrika oder beide gegeneinander.
Es ist klar, daß dann die jungen plastischen Sedimente des Mittel-
meeres allmählich aus ihren Becken herausquellen und sich in Form
von Decken über die Backen des Schraubstockes legen müssen.
Kleinere Inseln, wie etwa Malta, Pantelleria, die Pityusen würden
dabei überwältigt und als Schuppen zwischen die Decken einge-
schaltet werden. Größere wie die Balearen, Kreta, Cypern würden
wie die alpinen Zentralmassive zwar weitgehend mechanisch um-
geformt werden, aber doch wohl noch eine gewisse tektonische
Selbständigkeit behalten. Ganz große Inseln oder Halbinseln wie
Sizilien, Korsardinien, Italien oder der Peloponnes würden die Bolle
von Zwischenländern ( = Zwischenschollen, Zwischengebirgen Kober,
Barren Stille) spielen. Aus dieser ganzen Betrachtung geht auch
hervor, daß es ungemein unwahrscheinlich ist, daß jede Decke
durch eine bestimmte Fazies charakterisiert sein sollte. Was sich
heute im Mittelmeer ablagert, kann auf so große Strecken ähnliche
oder gleiche Fazies haben, daß dieselben Fazies oft genug verschie-
denen Decken gemeinsam sein werden. Tatsächlich kennt man denn
auch die Ophiolithserie Steinmanns von der Pyrenäenhalbinsel
im Westen über Korsika, Italien, die Alpen, den Balkan bis nach
Kleinasien, ja bis nach Borneo. Kober (Bau der Erde, Aufl. II
S. 58) führte bereits an, daß nach Steinmann „in der alpin-apen-
ninischen Geosynklinale zu bestimmten Zeiten, hauptsächlich im
Oberjura, eine Tiefseezone bestand, die auf 2500 km Länge zu ver-
folgen ist und dabei eine Breite von 500 km aufweist“. Es ist die
Zone der mit den Radiolariten verbundenen Ophiolithe. Molen-
graaff (Geologische Verkenningstochten in Central-Borneo. Leiden-
Amsterdam 1900, S. 438 u. f.) beschrieb unter dem Namen Danau-
Formation dieselbe Serie aus Borneo „De samenstellende Ele-
menten zijn diabaastuf, diabaas, diabaas-porphyriet, kwartsiet,
kiezel-lei, jaspis, hoornsteen, klei-lei en zandsteenA Auch auf
Celebes scheint sie entwickelt zu sein (Brouwer, Proc. Bd. 33,
Nr. 4 1930. Amsterdamer Akademie d. Wiss. S. 339). Damit er-
reicht die Ophiolithserie eine Ausdehnung über 120 Längengrade.
Wahrscheinlich tritt sie aber auch in Nordamerika vom Eliasgebirge
in Alaska bis nach Kalifornien auf (Kober, a. a. O. S. 61). Umge-
 
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