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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1932, 7. Abhandlung): Vorläufiger Bericht über eine geologische Reise nach Korsika — Berlin, Leipzig, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.43643#0008
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Wilhelm Salomon-Calvi :

der Decken die ausschlaggebende Bedeutung, die wir ihr bisher
zugeschrieben haben, weil in den Ostalpen der Gegensatz zwischen
den nordbewegten eigentlichen Alpen und den südbewegten Süd-
alpen oder Dinariden 8) dazu verleitet in der Schubrichtung das
Kriterium für die Zugehörigkeit zum einen oder anderen Stamme
zu sehen. Es ist sogar bei der mechanischen Vorstellung, die mir
vorschwebt, durchaus möglich, daß die relative Schubrichtung
sich in einem einstämmigen Orogen ändert. Dabei sehe ich davon
ab, daß ja Termier und andere lange und zum Teil heute noch die
Vorstellung von traineau ecraseur der Dinariden vertreten haben,
die erst auf eine ungeheure Strecke über die Alpen hinübergewandert
seien, um dann zurückzugleiten.
Das aber ist sicher, daß der Anprall einer Kontinentalmasse
ungeheure mechanische Wirkungen hervorbringen muß. Das Maß
der mechanischen Zermalmung, der Breschenbildung und Ver-
schuppung wird ein Maximum erreichen. Ferner wird man erwarten
dürfen, daß an einer Synapliie verschiedenartig gebaute, wenn auch
keineswegs immer aus verschiedenen Fazies bestehende Landmassen
aneinander stoßen. Zwischenländer werden ähnlich wie die alpinen
Zentralmassive an ihren Rändern auf das Stärkste mechanisch an-
gegriffen werden. Umgekehrt werden sie, wenn sie selbst durch
aktive Epeirophorese gegen eine Beckenfüllung treiben und diese
in Decken verwandeln, an ihrer Grenze ein enormes Maß von mecha-
nischen Wirkungen erzeugen und erfahren.
Nach diesen liier nur skizzierten Gedankengängen, die wie
schon gesagt, an anderer Stelle ausführlich dargestellt werden sollen,
wenden wir uns nun Korsika zu.
Korsika.
Ich sehe in diesem vorläufigen Bericht von einer Schilderung
der historischen Entwicklung unserer Kenntnis von Korsika ganz
ab und beschränke mich darauf, die Ansichten darzustellen, die die
verschiedenen Forscher nach dem Abschluß der erwähnten gemein-
samen Exkursion veröffentlicht haben.
Termier und Maury heben auf S. 1247 hervor, daß das öst-
liche Korsika „sicher eines der Länder der Erde ist, in dem die
Gesteine am häufigsten und stärksten durch den orogenen Dyna-
8) Ich gehe hier nicht auf den Streit zwischen Kober und Winkler
ein, weil er mir für meinen Zweck nebensächlich erscheint.
 
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