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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1932, 7. Abhandlung): Vorläufiger Bericht über eine geologische Reise nach Korsika — Berlin, Leipzig, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.43643#0010
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10

Wilhelm Salomon-Calvi :

Gesteinen enthält und manchmal mit Radiolariten verknüpft ist.
4. Eine nicht metamorphe Decke von Radiolariten, mesozoischen
Kalken, grünen Gesteinen und einem Gesteinskomplexe, der den
argille scagliose des Apennin analog ist. 5. Eine noch höhere Decke
in unterostalpiner Fazies, „qui rapelle le Falknis et la Saluverserie
des Grisons“.
Die zweite Einheit wäre also autochthon, manchmal aber
,,refoulee“ (zurückgedrängt) über Nr. 3 und dann Klippen auf den
Schistes lustres bildend. Resonders wichtig ist die Angabe, daß die
Basis dieser, von ihrer autochthonen Unterlage losgelösten und zur
Decke gewordenen Nr. 2 fast immer eine Platte von protoginisiertem
Granit ist, indem die Lostrennung von der Unterlage Nr. 1 schon
im Granitmassiv und nicht erst darüber stattgefunden habe (S. 1326).
Termier, Maury und die anderen französischen Verfasser sprechen
fast immer vom ,,Protogin“, um den mechanisch veränderten Granit
zu bezeichnen.'
Die oft chaotische Störung der Einheit 2 erreicht ihr Maximum
nördlich von Corte in der Umgebung von Soveria, von Ponte-Leccia,
von San Fiorenzo und Macinaggio. Die Rückstauung der Decke
Nr. 2 soll ihr Maximum in dem Profil Belgodere — San Fiorenzo —
Bastia mit ungefähr 30 km erreichen. Diese Decke ist also nach
Termier und Maury 30 km nach Osten bewegt. Dagegen soll sie
von Venaco an nach Süden überhaupt nicht mehr östlich bewegt sein.
Von der Decke Nr. 3, der Schistes lustres-Decke, wird gesagt,
daß sie mit den Schistes lustres von Ligurien, der Serie von Voltri
mit ihren zahlreichen Massen von grünen Gesteinen identisch sei.
Die Schistes lustres Liguriens setzten sich nach Korsika fort und
bedeckten dort ein weites Gebiet auf den Blättern Luri, Bastia und
Corte. Die Schistes lustres von Voltri seien von denen von Piemont
nicht trennbar; und diese unterschieden sich nicht von den Schistes
lustres der französischen Alpen, der penninischen Alpen, von Grau-
bünden, dem Unterengadin und den Hohen Tauern. Sie sollen eine
,,Serie comprehensive“ bilden, deren Alter nach Termier und
Maury von der oberen Trias bis zum Untereozän geht.
Die 3. Decke soll von Osten nach Westen über die 2. Decke
hinweggewandert sein und sich örtlich sogar zwischen Nr. .2 und
Nr. 1 eingeschoben haben.
Die 4. Decke wird mit der Margnadecke Graubündens oder der
Dent-Blanche-Decke verglichen, die 5. mit der unterostalpinen
Decke von Graubünden.
 
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