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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1932, 7. Abhandlung): Vorläufiger Bericht über eine geologische Reise nach Korsika — Berlin, Leipzig, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.43643#0011
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Vorläufiger Bericht über eine geologische Reise nach Korsika

11

In der 5. und letzten Mitteilung geben Termier und Maury
fünf schematische Profile durch Ostkorsika in Westsüdwest—Ost-
nordost, bzw. in West—Ost-Richtung. Sie ziehen darin den Granit
von Westkorsika als Unterlage nach Osten durch und zeigen sehr
anschaulich, wie sie sich die Abquetschung der granitischen Unter-
lage von 2 und ihre Ostwanderung denken.
Das Alter der Deckenbildung wird als wahrscheinlich „post-
priabonien“ angesehen. Nach Analogie mit Savona halten sie es
für „anterupelien“. Wahrscheinlich dürfte es „lattorfien“ sein.
Die Decken sollen postpontisch gefaltet sein, also pliozän9).
Die Verfasser vergleichen das kristalline Korsika (Nr. 1) mit
den alpinen Zentralmassiven Mercantour, Pelvoux, Mont Blanc,
Aar. Nr. 2 wird mit der helvetischen Decke verglichen, Nr. 3 mit der
penninischen; 4 und 5 seien ostalpin. Die Alpendecken sollen sich
durch Ostkorsika nach dem westlichen Mittelmeer verlängern.
Auf Elba wird eine sehr metamorphe Decke von Schistes
lustres von einer nichtmetamorphen Decke mit Radiolariten und
grünen Gesteinen überlagert. Daher rechnen die Verfasser Elba
noch zu den Alpen. In dem schmalen Raum zwischen Elba und Tos-
kana würde die Grenzlinie zwischen den Alpen und dem Apennin,
also die Tonalelinie verlaufen. Wir werden sehen, daß diese An-
schauung von keinem der anderen Teilnehmer der Korsika-
Exkursion geteilt wird.
Kober stimmt in der Auffassung der Decken von Ostkorsika
im allgemeinen mit Termier und Maury überein. Er betont, daß
man am Ostrand des kristallinen Korsika „im allgemeinen Einfallen
gegen Osten und eine Verschuppung von Protogin mit mesozoisch(P)-
tertiären Gesteinen sieht.“ Manche Anzeichen scheinen ihm für
vortertiäre alpine Orogenese zu sprechen. Die Komponenten der
Breschen von Corte sollen „von einer gegen das korsische Massiv
wandernden Schistes-lustres-Decke abstammen.“ Damit sei die
Westbewegung der Schistes-lustres-Decke sichergestellt. Die Gra-
nite und Kalke der Breschen könnten zwar aus dem Untergründe
der Schistes-lustres-Decken stammen; „doch ist die Frage aufzu-
werfen, ob diese zweite Serie der Komponenten nicht vom kor-
sischen Massiv abzuleiten wäre“.

9) Die „Pontische Stufe“ trennt Haug (Traite de Geologie, II, S. 1607.
Paris 1927) vom Pliocän ab und stellt sie in das Neogene moyen als obere Ab-
teilung.
 
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