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Wilhelm Salomox-Cälvi :
Probleme tectonique corse“. Darin vertritt er noch eine weitere
abweichende Auffassung. Er nimmt an, daß zuerst W—0 gerichtete
Schübe von dem kristallinen Korsika Massen nach Osten verfrachtet
haben, daß aber nachher alpine Schübe von viel größerem Aus-
maße in umgekehrter Richtung Decken gebildet und nach Westen
überlagert hätten 11).
Zusammenfassung.
Termier und Maury leiten die Decken von Ostkorsika von
Osten ab und lassen sie aus einer Wurzelzone zwischen Elba und
Toskana hervorgehen. Nur für die autochthone Decke Nr. 2 geben
sie zu, daß sie, aber sekundär bis zu 30 km nach Osten gewandert sei.
Kober läßt ebenfalls die Decken von Osten nach Westen wan-
dern, leitet sie aber aus einer Wurzelzone zwischen Elba und Kor-
sika ab.
Staub läßt alle Decken von Osten stammen, leitet die Apennin-
decken sogar von der Poebene ab, die tieferen korsischen Decken
aus dem Toskanischen Meere und von Elba, die höheren aus den
Toskaniden des Apennin.
Tilmann sieht in der Randzone des kristallinen Korsika die
Wurzelzone der ostkorsischen Decken und läßt diese von Westen
nach Osten wandern.
Parent endlich läßt erst Massen von Westen nach Osten wan-
dern, dann aber in noch ausgedehnterem Maße Decken von Osten
nach Westen befördern.
Eigene Beobachtungen.
In der Gegend von Corte treten schwarze, schwach marmorisierte
Kalke auf, die ganz wenig oberhalb des Ortes im Restonica-Tal in
Steinbrüchen gewonnen werden. Auf den Aufschlüssen auf dem
linken Ufer ist der schwarze Marmor intensiv durchharnischt; und
aus den Absätzen dieser Harnische geht zweifellos hervor, daß die
östlich liegenden Teile im Verhältnis zu den westlichen nach Westen
in die Höhe geglitten sind, oder umgekehrt, daß die westlichen Teile
nach Osten unter die dortigen Decken heruntergeglitten sind.
Es läßt sich natürlich nur der relative Sinn der Bewegung fest-
stellen. Die östlichen Decken fallen steil östlich, wie das aus laf. I
X1) Bei meiner Auffassung der Tonalelinie halte ich solche abwechselnden
Bewegungen für möglich. Aber ich glaube nicht, daß in Korsika die Verschie-
bungen nach Westen eine bedeutende Rolle gespielt haben.
Wilhelm Salomox-Cälvi :
Probleme tectonique corse“. Darin vertritt er noch eine weitere
abweichende Auffassung. Er nimmt an, daß zuerst W—0 gerichtete
Schübe von dem kristallinen Korsika Massen nach Osten verfrachtet
haben, daß aber nachher alpine Schübe von viel größerem Aus-
maße in umgekehrter Richtung Decken gebildet und nach Westen
überlagert hätten 11).
Zusammenfassung.
Termier und Maury leiten die Decken von Ostkorsika von
Osten ab und lassen sie aus einer Wurzelzone zwischen Elba und
Toskana hervorgehen. Nur für die autochthone Decke Nr. 2 geben
sie zu, daß sie, aber sekundär bis zu 30 km nach Osten gewandert sei.
Kober läßt ebenfalls die Decken von Osten nach Westen wan-
dern, leitet sie aber aus einer Wurzelzone zwischen Elba und Kor-
sika ab.
Staub läßt alle Decken von Osten stammen, leitet die Apennin-
decken sogar von der Poebene ab, die tieferen korsischen Decken
aus dem Toskanischen Meere und von Elba, die höheren aus den
Toskaniden des Apennin.
Tilmann sieht in der Randzone des kristallinen Korsika die
Wurzelzone der ostkorsischen Decken und läßt diese von Westen
nach Osten wandern.
Parent endlich läßt erst Massen von Westen nach Osten wan-
dern, dann aber in noch ausgedehnterem Maße Decken von Osten
nach Westen befördern.
Eigene Beobachtungen.
In der Gegend von Corte treten schwarze, schwach marmorisierte
Kalke auf, die ganz wenig oberhalb des Ortes im Restonica-Tal in
Steinbrüchen gewonnen werden. Auf den Aufschlüssen auf dem
linken Ufer ist der schwarze Marmor intensiv durchharnischt; und
aus den Absätzen dieser Harnische geht zweifellos hervor, daß die
östlich liegenden Teile im Verhältnis zu den westlichen nach Westen
in die Höhe geglitten sind, oder umgekehrt, daß die westlichen Teile
nach Osten unter die dortigen Decken heruntergeglitten sind.
Es läßt sich natürlich nur der relative Sinn der Bewegung fest-
stellen. Die östlichen Decken fallen steil östlich, wie das aus laf. I
X1) Bei meiner Auffassung der Tonalelinie halte ich solche abwechselnden
Bewegungen für möglich. Aber ich glaube nicht, daß in Korsika die Verschie-
bungen nach Westen eine bedeutende Rolle gespielt haben.