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Der Lias Delta im Gebiete zwischen Aselfingen und Aalen
geringem Durchmesser (vergl. Quenstedt, 1885. Tab. XL. Fig. 8).
Amciltheus bechteri Frentzen stellt einen selbständig gewordenen
Seitenzweig der corcmcitus-gibbosus-Re\he des Formenraumes des
Amciltheus margaritatus Montf. dar. Hierfür spricht einmal die
Beobachtung, daß in Pleten dieser Reihe einzelne Varianten auf-
treten, die in ihrem Habitus bereits starke Annäherung an Amal-
theus bechteri erkennen lassen. Ferner gleichen die bechteri-
Individuen kleinen Durchmessers und die inneren Windungen
größerer Exemplare in Form und Skulpturierung oft sehr stark
den phylogenetisch jüngeren cororcatas-Formen. Diese Erscheinung
ist wohl kaum als Zufälligkeit zu werten, sondern als die Wieder-
holung eines phylogenetischen Entwicklungsstadiums im Verlaufe
der Ontogenie, wie dies auch bei Angehörigen anderer Ammo-
nitenstammreihen nicht selten zu konstatieren ist.
Erwähnt sei an dieser Stelle, daß Oppel (1854) und Quenstedt
(1858 und 1885) das Lager des in Rede stehenden Amciltheus
falsch angegeben haben. Dieser liegt nämlich nicht „hart unter
den Posidonienschiefern“, sondern immer in den Tonen im
Liegenden der „Spinatus-Kalke“ und zwar in deren unteren Par-
tien in typischen Exemplaren, oben in Stücken, die den Übergang
zu Amciltheus spincitus Brug. bilden.
Salfeld und seine Mitarbeiter weigern sich bekanntlich eine
fließende Entwicklung unter ganz allmählicher Formabänderung
anzunehmen und vertreten, vor allem aufgrund eingehender
Ammonitenstudien, die Auffassung von einem sprunghaften
Wechsel der Lebensformen. Als Beispiel für einen solchen sprung-
haften Wechsel (Saltation) wird die plötzliche, übergangslose
Ablösung von Amciltheus mcirgciritcitus Montf. durch Amciltheus
spincitus Brug. angeführt. Nach meinen Beobachtungen kann
von einem sprunghaften Auftreten des Amciltheus spincitus Brug.
keine Rede sein, vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Wenn es
überhaupt einen lückenlosen Übergang zwischen zwei „Arten“
gibt, so trifft dies für Amciltheus margaritatus Montf. und
Amciltheus spincitus Brug. zu. Wie ausgeführt wurde, ist Amcil-
theus bechteri Frentzen aus Varianten der coroncitus-gibbosus
Reihe hervorgegangen. Seine phylogenetisch ältesten Formen
besitzen gewölbte Flanken und gewölbte Externseiten und des-
halb einen ovalen Windungsquerschnitt. Bei den phylogenetisch
jüngeren Formen, die auch in diesem Falle etwas großwüchsiger
sind als ihre Vorfahren, tritt nach Erreichen eines Schalendurch-
Der Lias Delta im Gebiete zwischen Aselfingen und Aalen
geringem Durchmesser (vergl. Quenstedt, 1885. Tab. XL. Fig. 8).
Amciltheus bechteri Frentzen stellt einen selbständig gewordenen
Seitenzweig der corcmcitus-gibbosus-Re\he des Formenraumes des
Amciltheus margaritatus Montf. dar. Hierfür spricht einmal die
Beobachtung, daß in Pleten dieser Reihe einzelne Varianten auf-
treten, die in ihrem Habitus bereits starke Annäherung an Amal-
theus bechteri erkennen lassen. Ferner gleichen die bechteri-
Individuen kleinen Durchmessers und die inneren Windungen
größerer Exemplare in Form und Skulpturierung oft sehr stark
den phylogenetisch jüngeren cororcatas-Formen. Diese Erscheinung
ist wohl kaum als Zufälligkeit zu werten, sondern als die Wieder-
holung eines phylogenetischen Entwicklungsstadiums im Verlaufe
der Ontogenie, wie dies auch bei Angehörigen anderer Ammo-
nitenstammreihen nicht selten zu konstatieren ist.
Erwähnt sei an dieser Stelle, daß Oppel (1854) und Quenstedt
(1858 und 1885) das Lager des in Rede stehenden Amciltheus
falsch angegeben haben. Dieser liegt nämlich nicht „hart unter
den Posidonienschiefern“, sondern immer in den Tonen im
Liegenden der „Spinatus-Kalke“ und zwar in deren unteren Par-
tien in typischen Exemplaren, oben in Stücken, die den Übergang
zu Amciltheus spincitus Brug. bilden.
Salfeld und seine Mitarbeiter weigern sich bekanntlich eine
fließende Entwicklung unter ganz allmählicher Formabänderung
anzunehmen und vertreten, vor allem aufgrund eingehender
Ammonitenstudien, die Auffassung von einem sprunghaften
Wechsel der Lebensformen. Als Beispiel für einen solchen sprung-
haften Wechsel (Saltation) wird die plötzliche, übergangslose
Ablösung von Amciltheus mcirgciritcitus Montf. durch Amciltheus
spincitus Brug. angeführt. Nach meinen Beobachtungen kann
von einem sprunghaften Auftreten des Amciltheus spincitus Brug.
keine Rede sein, vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Wenn es
überhaupt einen lückenlosen Übergang zwischen zwei „Arten“
gibt, so trifft dies für Amciltheus margaritatus Montf. und
Amciltheus spincitus Brug. zu. Wie ausgeführt wurde, ist Amcil-
theus bechteri Frentzen aus Varianten der coroncitus-gibbosus
Reihe hervorgegangen. Seine phylogenetisch ältesten Formen
besitzen gewölbte Flanken und gewölbte Externseiten und des-
halb einen ovalen Windungsquerschnitt. Bei den phylogenetisch
jüngeren Formen, die auch in diesem Falle etwas großwüchsiger
sind als ihre Vorfahren, tritt nach Erreichen eines Schalendurch-