Der Lias Delta im Gebiete zwischen Aselfingen uncl Aalen
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Margciritatus-Schichten angetroffen. Dies weist darauf hin, daß ge-
legentlich und zwar örtlich und zeitlich wechselnd im Bereiche
des südwestdeutschen Lias-ö-Binnenmeeres die Bedingungen für
die Existenz eines an Arten armen, außer den genannten auch
andere, anspruchslose, in der Regel kleinwüchsige Formen (Ccirdita
amalthei Qu., Unicardium janthe d’Orb., Lucina pumila Goldf.,
Cypricardia quenstedti Schloss., Isocardict rugata Qu., u. a.) um-
fassenden Benthos gegeben waren.
Dentalium amalthei Qu, eine typische Benthosform, beweist
durch die Seltenheit seines Vorkommens, daß die Schlammgründe
des Lias-ö-Meeres im ganzen lebensfeindlich waren.
Unter den Schnecken überwiegen stark die Zwergformen (Coelo-
discus aratus Täte, Sisenna canalis Muenst., Cerithinella amalthei
Qu., Trochus heltciformis Ziet., Turbo cgclostoma (Benz.) Ziet.,
Eucyclus elegans Muenst, Lewisiellct valvata Qu., Katosira zieteni
Qu., Chemnetzia amalthei Qu.). Mittelgroße Formen (Cryptaenia
expcinsa Sow. Cr. nodosa Sieb., Trochus imbricatus Sow.) sind
lagenweise nicht selten. Die großen Pleurotomarien (Pleurotomaria
amalthei Qu., PI. escheri Muenst.) und die stattliche Katosira
undulata (Benz) Ziet. kommen nur vereinzelt vor.
Zwergwuchs zeichnet allgemein die Schnecken der tonigen
Juraschichten, des Lias ß und /, des Dogger a und £ und der
Impressa-Tone des Malm a aus. Die Durchschnittsgröße der Indi-
viduen steht offensichtlich in Abhängigkeit von der petrographischen
Beschaffenheit des Sediments. Dies ergibt sich auch daraus, daß
die in den fetten Tonen kleinen Arten in Kalken oder kalkreichen
Mergeln größere Dimensionen besitzen. Im Lias ö trifft dies be-
sonders bei Trochus imbricatus Sow. zu. Zwergwuchs ist heute be-
zeichnend für die Algendickichte oder Seegrasrasen bewohnenden
Schnecken. Er ist in diesem Fall nicht als Verkümmerung, sondern
als Anpassungserscheinung an die spezifischen Lebensumstände
zu deuten. Die Schneckenfauna der Algendickichte der Gegenwart
zeichnet sich durch den großen Individuenreichtum ihrer Arten
aus, es herrscht eine förmliche Massenproduktion von Leben. Im
Lias <5 liegen die Verhältnisse wesentlich anders. Die kleinen
Schnecken sind in den einzelnen Schichten der Stufe zwar nicht
gerade selten, aber auch nirgends wirklich häufig. Ich glaube des-
halb nicht, daß man, um ihr Vorhandensein zu erklären, die Fauna
der heutigen Algendickichte zum Vergleich heranziehen darf. Die
Algendickichte müßten im Lias-d-Meer Südwestdeutschlands weite
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Margciritatus-Schichten angetroffen. Dies weist darauf hin, daß ge-
legentlich und zwar örtlich und zeitlich wechselnd im Bereiche
des südwestdeutschen Lias-ö-Binnenmeeres die Bedingungen für
die Existenz eines an Arten armen, außer den genannten auch
andere, anspruchslose, in der Regel kleinwüchsige Formen (Ccirdita
amalthei Qu., Unicardium janthe d’Orb., Lucina pumila Goldf.,
Cypricardia quenstedti Schloss., Isocardict rugata Qu., u. a.) um-
fassenden Benthos gegeben waren.
Dentalium amalthei Qu, eine typische Benthosform, beweist
durch die Seltenheit seines Vorkommens, daß die Schlammgründe
des Lias-ö-Meeres im ganzen lebensfeindlich waren.
Unter den Schnecken überwiegen stark die Zwergformen (Coelo-
discus aratus Täte, Sisenna canalis Muenst., Cerithinella amalthei
Qu., Trochus heltciformis Ziet., Turbo cgclostoma (Benz.) Ziet.,
Eucyclus elegans Muenst, Lewisiellct valvata Qu., Katosira zieteni
Qu., Chemnetzia amalthei Qu.). Mittelgroße Formen (Cryptaenia
expcinsa Sow. Cr. nodosa Sieb., Trochus imbricatus Sow.) sind
lagenweise nicht selten. Die großen Pleurotomarien (Pleurotomaria
amalthei Qu., PI. escheri Muenst.) und die stattliche Katosira
undulata (Benz) Ziet. kommen nur vereinzelt vor.
Zwergwuchs zeichnet allgemein die Schnecken der tonigen
Juraschichten, des Lias ß und /, des Dogger a und £ und der
Impressa-Tone des Malm a aus. Die Durchschnittsgröße der Indi-
viduen steht offensichtlich in Abhängigkeit von der petrographischen
Beschaffenheit des Sediments. Dies ergibt sich auch daraus, daß
die in den fetten Tonen kleinen Arten in Kalken oder kalkreichen
Mergeln größere Dimensionen besitzen. Im Lias ö trifft dies be-
sonders bei Trochus imbricatus Sow. zu. Zwergwuchs ist heute be-
zeichnend für die Algendickichte oder Seegrasrasen bewohnenden
Schnecken. Er ist in diesem Fall nicht als Verkümmerung, sondern
als Anpassungserscheinung an die spezifischen Lebensumstände
zu deuten. Die Schneckenfauna der Algendickichte der Gegenwart
zeichnet sich durch den großen Individuenreichtum ihrer Arten
aus, es herrscht eine förmliche Massenproduktion von Leben. Im
Lias <5 liegen die Verhältnisse wesentlich anders. Die kleinen
Schnecken sind in den einzelnen Schichten der Stufe zwar nicht
gerade selten, aber auch nirgends wirklich häufig. Ich glaube des-
halb nicht, daß man, um ihr Vorhandensein zu erklären, die Fauna
der heutigen Algendickichte zum Vergleich heranziehen darf. Die
Algendickichte müßten im Lias-d-Meer Südwestdeutschlands weite
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