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Schmidt, Martin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 6. Abhandlung): Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43678#0022
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22

M. Schmidt

zoon sind nach meiner Meinung solche Steigrohre, in denen zur
Zeit der Bildung der Schichten von unten aufsteigendes Wasser
durch die entstehenden, noch schlammig beweglichen Schichten
seinen Weg machen mußte.
Wir sehen also als erste Grundbedingungen für die
Entstehung von Cyclozoon flache Gewässer mit meist ziemlich
lebhafter Sedimentation von besonders feinsandigem Mer-
gel, aber auch z. B. feinkörnig kalkigem Schlamm. Oberflächliche
Bewegung der Beckengewässer, die zur Entstehung von oft sogar
recht groben Wellenfurchen führte, konnte das Auftreten der
Cyclozoen nicht hindern. Ihren Anstoß erhielten sie überall durch
die Entstehung der nie fehlenden Zentralkanäle, denen aus
tieferen Regionen mehr oder weniger regelmäßig Druckwasser
zuströmte.
Der aufsteigende Wasserstrom saigerte dabei den in seinen
Stoßbereich gelangenden Anteil des in Bildung begriffenen Sedi-
ments gemäß seiner Steigegeschwindigkeit etwas ab, behielt nur
einen Rest bis zu einem gewissen Minimalkorn bei sich (vermehrt
unter Umständen durch das aus dem Untergründe heraufgebrachte
Material von entsprechendem Korn und Schlämmgewicht), und
gab den Rest oben an das Wasser ab. Die ausgestoßenen Stoffe
ordneten sich dann dort nach ihrer Korngröße innerhalb der
Reichweite des Auspuffes in Ringform an. Daß ein Zentralkanal
durch irgend ein Hindernis einmal zur Gabelung gezwungen
wurde, kam wohl selten vor, darf aber nicht als ausgeschlossen
erscheinen (s. oben S. 7).
In manchen Schichten ist die Menge des mechanischen Sedi-
mentes sehr gering. So wird es bei den zähen, fast blätterigen,
feinen Dolomitplatten von Royuela der Fall gewesen sein. Dort
gab der Wasserauspuff des Zentralkanales kaum Gelegenheit zur
Entstehung von reliefartig vorspringenden Ringanlagen. Immerhin
können sie angedeutet vorhanden gewesen sein. Aber sie können
sehr wohl, zumal wenn ein Ausfallen bestimmter Eisenverbin-
dungen schon beim Freiwerden des im Zentralkanal zugeführten
Wassers mit stattfand, den ersten Anlaß und weiterhin die orien-
tierende Grundlage für die weiter draußen (und auch drinnen auf
der Ringfläche) beobachteten rhythmischen Fällungen gegeben
haben.
Es kam aber dann noch ein Zweites hinzu. In größeren,
flachen Quellbecken, wo ein Wasserfaden sich aus dem Schutt
 
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