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Isolde Hausser
Zugleich beobachtet man in dem gleichen Frequenzbereich
und ebenfalls auf dem abfallenden Teil der Temperaturkurve
(Fig. 18 a) eine starke Zunahme der dielektrischen Verluste der
Lösung, die sich durch Zunahme der Breite der Resonanzkurve
bemerkbar machen und offenbar der inneren Reibung der gelösten
Moleküle im Lösungsmittel zuzuschreiben sind.
Das ^-Trimethyl-heptadeca-Betain besitzt also in
alkoholischer Lösung ein Gebiet anomaler Dispersion
bei etwa 4m Wellenlänge, d. h. um 0,75-IO8 Hz herum,
und zwar auf Grund des Relaxationseffektes nach Debye.
Die langen Betaine können bei diesen Frequenzen und der
gegebenen Viscosität der Lösung in absolutem Alkohol den
schnellen Wechseln des elektrischen Feldes nicht mehr folgen. Die
Viscositätsabhängigkeit dieses Gebietes anomaler Dispersion folgt
zunächst einmal aus der Temperaturabhängigkeitskurve in Fig. 18a.
Beim Abkühlen in dem untersuchten Temperaturbereich verdoppelt
sich etwa die Konstante der inneren Reibung des Alkohols. Die Vis-
cositätsabhängigkeit der anomalen Dispersion des ^Betain erhellt
aber ferner noch aus Messungen an Lösungen in Methylalkohol.
Die Konstante der inneren Reibung von Methanol ist bei 18° nur
0,63 • 10 ~2, im Vergleich zu 1,22 • 10~2 für Äthanol. In der Fig. 20a,
b sind die Messungen an einer Lösung in Methanol x/ö9 n dargestellt,
und zwar oben eine Messung bei 3,50 m Wellenlänge und unten
bei 6 m Wellenlänge. Die DK der Lösung behält auch bei der
höheren Meßfrequenz (3,50 m) und den tiefsten untersuchten
Temperaturen einen hohen Wert. Ein Absturz der DK der Lösung
auf den Wert der DK des Lösungsmittels tritt in dem untersuchten
Temperaturbereich in Methanol nicht ein. Das Gebiet anomaler Dis-
persion für das lange Betain liegt bei Lösung in Methanol offenbar
bei noch schnelleren Frequenzen (etwa bei 2 m).
Die kürzeren Betaine können in dem untersuchten Frequenz-
bereich Erscheinungen anomaler Dispersion nur in sehr viel
viscoseren Lösungsmitteln zeigen: Fig. 21 stellt die Messung an einer
Vio n-Lösung des Betains der e-Amino-capronsäure in Amyl-
alkohol dar, dessen Konstante der innneren Reibung 4,9 -IO-2 bei
18° ist. In Amylalkohol zeigt auch dieses kurze Betain ein Gebiet
anomaler Dispersion. Der Zuwachs der DK der Lösung, der bei
höheren Temperaturen eintritt, verschwindet bei tieferen. Es ist
hierbei zu beachten, daß reiner Amylalkohol bei Zimmertemperatur
selbst schon Erscheinungen beginnender anomaler Dispersion zeigt.
Isolde Hausser
Zugleich beobachtet man in dem gleichen Frequenzbereich
und ebenfalls auf dem abfallenden Teil der Temperaturkurve
(Fig. 18 a) eine starke Zunahme der dielektrischen Verluste der
Lösung, die sich durch Zunahme der Breite der Resonanzkurve
bemerkbar machen und offenbar der inneren Reibung der gelösten
Moleküle im Lösungsmittel zuzuschreiben sind.
Das ^-Trimethyl-heptadeca-Betain besitzt also in
alkoholischer Lösung ein Gebiet anomaler Dispersion
bei etwa 4m Wellenlänge, d. h. um 0,75-IO8 Hz herum,
und zwar auf Grund des Relaxationseffektes nach Debye.
Die langen Betaine können bei diesen Frequenzen und der
gegebenen Viscosität der Lösung in absolutem Alkohol den
schnellen Wechseln des elektrischen Feldes nicht mehr folgen. Die
Viscositätsabhängigkeit dieses Gebietes anomaler Dispersion folgt
zunächst einmal aus der Temperaturabhängigkeitskurve in Fig. 18a.
Beim Abkühlen in dem untersuchten Temperaturbereich verdoppelt
sich etwa die Konstante der inneren Reibung des Alkohols. Die Vis-
cositätsabhängigkeit der anomalen Dispersion des ^Betain erhellt
aber ferner noch aus Messungen an Lösungen in Methylalkohol.
Die Konstante der inneren Reibung von Methanol ist bei 18° nur
0,63 • 10 ~2, im Vergleich zu 1,22 • 10~2 für Äthanol. In der Fig. 20a,
b sind die Messungen an einer Lösung in Methanol x/ö9 n dargestellt,
und zwar oben eine Messung bei 3,50 m Wellenlänge und unten
bei 6 m Wellenlänge. Die DK der Lösung behält auch bei der
höheren Meßfrequenz (3,50 m) und den tiefsten untersuchten
Temperaturen einen hohen Wert. Ein Absturz der DK der Lösung
auf den Wert der DK des Lösungsmittels tritt in dem untersuchten
Temperaturbereich in Methanol nicht ein. Das Gebiet anomaler Dis-
persion für das lange Betain liegt bei Lösung in Methanol offenbar
bei noch schnelleren Frequenzen (etwa bei 2 m).
Die kürzeren Betaine können in dem untersuchten Frequenz-
bereich Erscheinungen anomaler Dispersion nur in sehr viel
viscoseren Lösungsmitteln zeigen: Fig. 21 stellt die Messung an einer
Vio n-Lösung des Betains der e-Amino-capronsäure in Amyl-
alkohol dar, dessen Konstante der innneren Reibung 4,9 -IO-2 bei
18° ist. In Amylalkohol zeigt auch dieses kurze Betain ein Gebiet
anomaler Dispersion. Der Zuwachs der DK der Lösung, der bei
höheren Temperaturen eintritt, verschwindet bei tieferen. Es ist
hierbei zu beachten, daß reiner Amylalkohol bei Zimmertemperatur
selbst schon Erscheinungen beginnender anomaler Dispersion zeigt.