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Eichholtz, Fritz; Schmitt-Kemper, Walter; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1935, 7. Abhandlung): Über die Wirkung der Heidelberger Radiumsole — Heidelberg, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.43719#0004
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Fritz Eichholtz und W. Schmitt-Kemper

Methode.
Als Versuchstier diente eine besonders geeignete Hündin un-
bestimmter Rasse, 15—17 kg schwer, die sich in den früheren
Versuchen außerordentlich bewährt hatte. Ähnlich der von Ons-
low 3) untersuchten Dalmatinerrasse schied diese Hündin neben
Allantoin erhebliche Mengen von Harnsäure aus. Das besonders
leicht zu dressierende Tier wurde täglich zur bestimmten Stunde
katheterisiert und erhielt anschließend 500 ccm einer lOprozen-
tigen Zuckerlösung, die es sofort gierig aussoff. Es ist dringend
nötig, daß die genauen Zeiten innegehalten werden, da sonst
durch schwere Aufregungszustände die Einstellung des Tieres auf
gleichmäßige Stoffwechselwerte unmöglich wird.
Die Tiere gewöhnen sich sehr schnell an das Katheterisieren.
Auf keinen Fall dürfen Schmerzäußerungen des Tieres auftreten,
die den ganzen Versuch in Frage stellen würden.
Zur Entnahme des Resturins wurde ein männlicher Metall-
katheter verwandt, nachdem im Laufe des Versuchs zwei Glas-
katheter zerbrochen waren, glücklicherweise ohne eine Verletzung
herbeizuführen. Dieser Katheter ist an dem einzuführenden Ende
leicht gebogen. Zwei am anderen Ende befindliche Ringe zeigen
an, wie die Krümmung gerichtet ist. Sich stets über die Lage des
gekrümmten Endes klar zu sein, ist Vorbedingung für ein schmerz-
loses, rasches Katheterisieren.
Das Tier wurde aus dem Stoffwechselkäfig herausgetragen
auf einen nebenanstehenden Tisch. Eine Hilfsperson hält Kopf
und Schwanz. Meist setzt sich die Hündin auf das Hinterteil. Man
bemühe sich nicht, sie auf die Beine zu bringen, sondern führe
den leicht gekrümmten linken Zeigefinger in das Vestibulum va-
ginae ein. Steht das Tier jetzt nicht von selbst auf, so ist es ein
Leichtes, es nunmehr am Hinterteil in die Höhe zu heben. Es
macht dann keinen Versuch mehr, sich zu setzen.
Mit dem linken Zeigefinger tastet man sich in dem bei Hün-
dinnen relativ — etwa zwei Fingerglieder — langen Vestibulum vagi-
nae vor, bis man die Teilungsstelle in Vagina und Urethra fühlt.
Ein weiteres Eindringen wäre ohne Gewaltanwendung auch kaum
möglich. Die Fingerkuppe' muß nun in der Mündung der eigent-
lichen Scheide und auf der äußeren Harnröhrenmündung liegen.
Jetzt führt man den Katheter, der selbstverständlich peinlich sau-

3) Onslow, H., Biochem. Journal 17, 564, (1923).
 
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