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Eichholtz, Fritz; Schmitt-Kemper, Walter; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1935, 7. Abhandlung): Über die Wirkung der Heidelberger Radiumsole — Heidelberg, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.43719#0006
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Fritz Eichholtz und W. Schmitt-Kemper

sicher, auch die ganze Tagesmenge zu erhalten. Man gießt den
Inhalt des unter den Käfig gestellten Standzylinders, in den zweck-
mäßigerweise, um Zersetzungsvorgänge zu verhindern, vor dem
Unterstellen jeweils etwa 1 ccm Xylol oder Toluol getropft wird,
in den großen Meßzylinder, in den katheterisiert wurde, zählt
den Inhalt des kleinen Meßzylinders hinzu und hat so den 24-
Stundenharn.
Im Gesamtharn erfolgte dann die Bestimmung von spezifi-
schem Gewicht, Gesamtstickstoff, Ammoniak, Allantoin, Harnsäure,
später auch die der anorganischen Salze und der Phosphate. Die
ph-Bestimmung erfolgte im Katheterharn elektrometrisch mit der
Chinhydronelektrode. Zur Gesamtstickstoff-Bestimmung wurde der
Harn nach Kjeldahl verascht und titriert. Freies Ammoniak und
Ammoniaksalze wurden gemeinsam nach Alkalisierung im Luft-
strom destilliert und titrimetrisch bestimmt. Allantoin wurde zu-
nächst nach Wiechowsky 4) — Handovsky 5) titrimetrisch bestimmt.
Diese Methode hat uns sehr wenig befriedigt; wir mußten die
Erfahrungen anderer Autoren bestätigen, daß es nicht möglich
war, dem Urin zugesetztes Allantoin quantitativ wiederzuerhalten.
Im Gegenteil ist der Fehler der Methode entschieden groß, so daß
wir uns entschließen mußten, bei jeder Bestimmung eine Kon-
trolle mit zugesetztem Allantoin anzuschließen, um so den Pro-
zentsatz des nicht bestimmten Allantoins zu ermitteln. Wir haben
dieses ungewöhnlich zeitraubende Verfahren dann zugunsten der
kolorimetrischen Methode von Larson 6) verlassen, die auch in
unsern Händen voll befriedigte, obwohl die Spezifität dieser
Methode noch nicht vollständig geklärt scheint. Hier sei auf die
besondere Arbeit von Herold 7) hingewiesen, die diese Dinge
weiter zu klären geeignet ist. Die Bestimmung der Harnsäure
erfolgte nach Benedikt und Franke 8), die Bestimmung der Ge-
samtsalze nach Pregl '•’) durch Überführung in Sulfate, die Be-
stimmung der Phosphorsäure in der BRiGGs-Modifikation der
BELL-DoiSY-Methode 10).

4) Wiechowski, W., Hofmeisters Beiträge 11, 109, (1908); Biochem. Z.
25, 431, (1910).
5) Handovsky, H., Z. physiol. Chem. 90, 211, (1914).
c) Larson, H. W„ J. of biol. Chem. 94, 727, (1932).
7) Herold, L., Inaugural-Dissertation, Heidelberg. Im Erscheinen.
8) Benedict, St. R. u. E. Franke, J. of biol. Chem. 52, 387, (1922).
°) Pregl, F., Die quantitative organ. Mikroanalyse. Berlin 1930.
lu) Briggs, A. P., J. of. biol. Chem. 53, 13, (1922).
 
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