Über die Wirkung der Heidelberger Radiumsole
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II.
Wir wenden uns nunmehr den Versuchen mit kleineren Ra-
diummengen zu. Bei Versuch 2 erhielt der Hund 14-10 9 g, bei
Versuch 3 14-10_8g Radiummetall, entsprechend ungefähr 1000
bzw. 100 Litern der verdünnten Heidelberger Sole. Die Versuche
sind in Tabelle 2 und 3 zusammengefaßt. Anschließend hat Herr
cand. med. Kühner einen weiteren Versuch mit dem gleichen
Hunde mit der Dosis 14 -10 8 durchgeführt (Tabelle 4 a).
Bei Versuch 2 ist besonders bemerkenswert, daß er stattfand,
bevor Versuche mit hohen Dosen vorlagen. Wie aus dem bei-
gegebenen Vergleich von Versuch 1 und 2 (Tabelle 3) hervor-
geht, ist die typische Radiumwirkung in bezug auf Angriffspunkt,
Richtung und Geschwindigkeit, was Diurese und Harnsäureaus-
schwemmung angeht, ausgesprochen vorhanden: Wie dort, so
tritt auch hier am zweiten Tag eine deutliche Diurese ein, die
allerdings von einer Wasserspeicherung gefolgt ist. Ähnlich ver-
hält es sich mit der Harnsäure, welche im vorliegenden Versuch
am zweiten und dritten Tag nach der Radiumzufuhr deutlich ver-
mehrt, dann aber, wahrscheinlich durch den zunehmenden Hunger-
zustand, stark vermindert ausgeschieden wurde. Bei Versuch 1
war die Ausschwemmung stärker und eine anschließende Reten-
tion nicht sicher nachzuweisen. Eine verminderte Ausscheidung
des Gesamtstickstoffs schließlich, wie in Versuch 1, ist bei der
Dosis 14 • 10~9 g nicht mehr nachzuweisen.
Außer den obigen Werten wurden im vorliegenden Versuch 2
noch bestimmt: das spezifische Gewicht, ph, NH3 und Allantoin.
Der ph-Wert steigt gleichzeitig mit der Diurese an, eine Steige-
rung der Ammoniakausscheidung ist fraglich. (Der NH3-Wert vom
10. XI. 34 mit 85,0 mgl)/0 ist darauf zurückzuführen, daß der Harn
zu lange in der Wärme stand, so daß sich Harnstoff zu NH3 zer-
setzte; er mußte daher unberücksichtigt bleiben.)
Im Gegensatz zum Versuch 2, bei dem die Stoffwechselver-
änderung nach Angriffspunkt, Richtung und Geschwindigkeit im
Sinne einer Radiumwirkung lag, haben wir uns nunmehr mit Ver-
such 3 auseinanderzusetzen, bei dem das gleiche Tier die zehn-
fache Menge, nämlich 14- 10~8 g, erhielt, und bei dem trotzdem
dem ersten Anschein nach eine den Versuchen 1 und 2 parallel
gehende Wirkung nicht vorhanden zu sein scheint.
Wie die beigegebene Tab. 4 zeigt, ist eine Wirkung auf die
Harnmenge, die in den beiden früher besprochenen Versuchen
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II.
Wir wenden uns nunmehr den Versuchen mit kleineren Ra-
diummengen zu. Bei Versuch 2 erhielt der Hund 14-10 9 g, bei
Versuch 3 14-10_8g Radiummetall, entsprechend ungefähr 1000
bzw. 100 Litern der verdünnten Heidelberger Sole. Die Versuche
sind in Tabelle 2 und 3 zusammengefaßt. Anschließend hat Herr
cand. med. Kühner einen weiteren Versuch mit dem gleichen
Hunde mit der Dosis 14 -10 8 durchgeführt (Tabelle 4 a).
Bei Versuch 2 ist besonders bemerkenswert, daß er stattfand,
bevor Versuche mit hohen Dosen vorlagen. Wie aus dem bei-
gegebenen Vergleich von Versuch 1 und 2 (Tabelle 3) hervor-
geht, ist die typische Radiumwirkung in bezug auf Angriffspunkt,
Richtung und Geschwindigkeit, was Diurese und Harnsäureaus-
schwemmung angeht, ausgesprochen vorhanden: Wie dort, so
tritt auch hier am zweiten Tag eine deutliche Diurese ein, die
allerdings von einer Wasserspeicherung gefolgt ist. Ähnlich ver-
hält es sich mit der Harnsäure, welche im vorliegenden Versuch
am zweiten und dritten Tag nach der Radiumzufuhr deutlich ver-
mehrt, dann aber, wahrscheinlich durch den zunehmenden Hunger-
zustand, stark vermindert ausgeschieden wurde. Bei Versuch 1
war die Ausschwemmung stärker und eine anschließende Reten-
tion nicht sicher nachzuweisen. Eine verminderte Ausscheidung
des Gesamtstickstoffs schließlich, wie in Versuch 1, ist bei der
Dosis 14 • 10~9 g nicht mehr nachzuweisen.
Außer den obigen Werten wurden im vorliegenden Versuch 2
noch bestimmt: das spezifische Gewicht, ph, NH3 und Allantoin.
Der ph-Wert steigt gleichzeitig mit der Diurese an, eine Steige-
rung der Ammoniakausscheidung ist fraglich. (Der NH3-Wert vom
10. XI. 34 mit 85,0 mgl)/0 ist darauf zurückzuführen, daß der Harn
zu lange in der Wärme stand, so daß sich Harnstoff zu NH3 zer-
setzte; er mußte daher unberücksichtigt bleiben.)
Im Gegensatz zum Versuch 2, bei dem die Stoffwechselver-
änderung nach Angriffspunkt, Richtung und Geschwindigkeit im
Sinne einer Radiumwirkung lag, haben wir uns nunmehr mit Ver-
such 3 auseinanderzusetzen, bei dem das gleiche Tier die zehn-
fache Menge, nämlich 14- 10~8 g, erhielt, und bei dem trotzdem
dem ersten Anschein nach eine den Versuchen 1 und 2 parallel
gehende Wirkung nicht vorhanden zu sein scheint.
Wie die beigegebene Tab. 4 zeigt, ist eine Wirkung auf die
Harnmenge, die in den beiden früher besprochenen Versuchen