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Eichholtz, Fritz; Brehm, Karlheinz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1935, 9. Abhandlung): Preßsaftsilage: ein Beitrag zur völkischen Wirtschaft, Ernährung und Gesundheit — Heidelberg, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.43721#0009
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Ein Beitrag zur völkischen Wirtschaft, Ernährung und Gesundheit 9
Diese Voraussage hat sich in vollstem Umfange bestätigen
lassen. Als Nährboden haben wir den Preßsaft aus Maisstauden
gewählt, die bekanntlich besonders leicht und sicher zu silieren
sind. Mais ist wenig wählerisch, sodaß er auf nahezu allen Bö-
den vorwärts kommt. Er braucht wenig Pflege und liefert gute
Erträge. Er wird heute schon in Mischsilagen mit großem Er-
folge angewandt. Die Pflanzen sind besonders wasserreich und
geben in Frucht- oder Mostpressen leicht ihren Saft ab, der einen
nicht unangenehmen Geschmack und Geruch besitzt. Dieser
Preßsaft ist, durch hohen Zuckergehalt ausgezeichnet, ein beson-
ders guter Nährboden für unsere Milchsäurebildner. All das sind
Eigenschaften, die ihn besonders geeignet machen für das neue
Silageverfahren, das man als Preßsaftsilage bezeichnen sollte.
Wir haben die verschiedensten Futterpflanzen, Gemüse und
Früchte nach diesem Verfahren einsiliert, und hofften — unter
völligem Verzicht auf chemische Zusätze, durch die das silierte
Futtermittel verteuert und oft verschlechtert wird — ein rein bio-
logisches Verfahren zu entwickeln, das sich auch für die schwer
silierbaren Futterstoffe eignet.
Das ist uns in weitgehendem Maße gelungen.
Die Silierung von Weißklee nach den Preßsaftverfahren.
Als Beispiel eines schwer silierbaren Futterstoffes haben wir
Weißklee gewählt, der uns von Förster-Rohrbach freundlichst
zur Verfügung gestellt wurde. Diesen bekannten Landwirt haben
wir auch in anderen Fragen zu Rate gezogen; wir verdanken
ihm einige wichtige Anregungen.
Es wurden 14 Versuche mit Weißklee im Gewicht von je 5
kg nach verschiedenen Verfahren in 8-Liter-Steinguttöpfen ange-
setzt. Der mit der Faust festgestampfte Klee, der die verschie-
denen Zusätze erhalten hatte, wurde durch eine mehrfache Lage
Zeitungspapier bedeckt und nach Abschluß mit einem Holzdeckel
durch Eisenstücke im Gewicht von ungefähr 10 kg beschwert.
Die Töpfe wurden nach außen mit Pergament abgeschlossen und
bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Zur Entnahme der Proben
wurden sie alle 14 Tage geöffnet, dann wieder mit Zeitungspa-
pier versehen, beschwert, mit Kohlensäure aufgefüllt und ver-
schlossen. In der folgenden Tabelle ist das Ergebnis der Kon-
trolle nach 28, 42 und 56 Tagen angeführt.
 
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