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Fritz Eichholtz und Karlheinz Brehm : Preßsaftsilage.
Sicherheit wird beim Einlegen der verwendeten Blätter durch Zu-
satz der Bakterienkultur keine Verbesserung erzielt. Im Gegen-
teil, gerade diejenigen Proben, in denen Acetylcholin nachgewie-
sen werden konnte (Nr. 5, 10, 11), hatten keinen Zusatz einer
Bakterienkultur. In Futtermitteln wie Weißklee sind demnach ge-
nügende Mengen der spezifischen Milchsäurebildner von vorn-
herein enthalten.
4) Welche Bedeutung hat der Zusatz von Salzsäure?
Daß durch den Salzsäurezusatz das schwer silierbare Futter-
mittel besser konserviert wird, entspricht den allgemeinen Erfah-
rungen und ließ sich auch in unseren Versuchen bestätigen (Probe
Nr. 5, 10, 11). Daß indessen dieser Salzsäurezusatz bei unserem
Futtermittel nicht sicher genug ist, zeigen ebenso deutlich die
Proben 9 und 14. Es soll nicht der landläufigen Darstellung
widersprochen werden, nach der durch die plötzliche Säuerung
des Futtermittels schädliche Keime von vornherein an der Ent-
wicklung gehindert werden. Es’ war für uns aber überraschend,
daß in drei Proben mit Salzsäurezusatz (Nr. 5, 10, 11) eine po-
sitive Acetylcholinreaktion vorhanden war, die in sämtlichen üb-
rigen Ansätzen fehlte. Der spezifische Milchsäurebildner hat sich
also in diesen Fällen besonders gut entwickelt. Das ließ sich auch
durch spätere Versuche mit Reinkulturen nachweisen.
5) Welche Bedeutung hat der Zuckerzusatz?
Die Versuche sagen über den alleinigen Zuckerzusatz wenig
Günstiges aus. Die entsprechenden Proben 7 und 13 haben keine
genügende Säure gebildet und sind rasch verdorben. Es ist auch
fraglich, ob der gemeinsame Zusatz von Zucker und Salzsäure
(9, 14) einen Vorteil bedeutet gegenüber der alleinigen Salzsäure-
behandlung (5). Die besonders günstige Säuerung bei der Kom-
bination Maispreßsaft, Zucker und Salzsäure bei ausnehmend star-
ker Acetylcholinreaktion (Probe Nr. 11) könnte so erklärt werden;
doch sind die bisherigen Versuche in dieser Hinsicht nicht ein-
deutig.
Im Ganzen gesehen, wurde somit die Erwartung bestätigt,
daß durch Angebot von Maispreßsaft — als besonders geeigne-
tem Nährboden für die spezifischen Milchsäurebildner — eine ein-
wandfreie Silage zu erzielen ist. Allerdings steht die Übertra-
gung unserer Ergebnisse mit verhältnismäßig kleinen Mengen von
Futtermitteln auf die ungleich größeren Silos der Landwirtschaft
noch bevor. Es ist aber kaum zu bezweifeln, daß der Silage-
vorgang in den zur Verfügung stehenden Steinguttöpfen ebenso
Fritz Eichholtz und Karlheinz Brehm : Preßsaftsilage.
Sicherheit wird beim Einlegen der verwendeten Blätter durch Zu-
satz der Bakterienkultur keine Verbesserung erzielt. Im Gegen-
teil, gerade diejenigen Proben, in denen Acetylcholin nachgewie-
sen werden konnte (Nr. 5, 10, 11), hatten keinen Zusatz einer
Bakterienkultur. In Futtermitteln wie Weißklee sind demnach ge-
nügende Mengen der spezifischen Milchsäurebildner von vorn-
herein enthalten.
4) Welche Bedeutung hat der Zusatz von Salzsäure?
Daß durch den Salzsäurezusatz das schwer silierbare Futter-
mittel besser konserviert wird, entspricht den allgemeinen Erfah-
rungen und ließ sich auch in unseren Versuchen bestätigen (Probe
Nr. 5, 10, 11). Daß indessen dieser Salzsäurezusatz bei unserem
Futtermittel nicht sicher genug ist, zeigen ebenso deutlich die
Proben 9 und 14. Es soll nicht der landläufigen Darstellung
widersprochen werden, nach der durch die plötzliche Säuerung
des Futtermittels schädliche Keime von vornherein an der Ent-
wicklung gehindert werden. Es’ war für uns aber überraschend,
daß in drei Proben mit Salzsäurezusatz (Nr. 5, 10, 11) eine po-
sitive Acetylcholinreaktion vorhanden war, die in sämtlichen üb-
rigen Ansätzen fehlte. Der spezifische Milchsäurebildner hat sich
also in diesen Fällen besonders gut entwickelt. Das ließ sich auch
durch spätere Versuche mit Reinkulturen nachweisen.
5) Welche Bedeutung hat der Zuckerzusatz?
Die Versuche sagen über den alleinigen Zuckerzusatz wenig
Günstiges aus. Die entsprechenden Proben 7 und 13 haben keine
genügende Säure gebildet und sind rasch verdorben. Es ist auch
fraglich, ob der gemeinsame Zusatz von Zucker und Salzsäure
(9, 14) einen Vorteil bedeutet gegenüber der alleinigen Salzsäure-
behandlung (5). Die besonders günstige Säuerung bei der Kom-
bination Maispreßsaft, Zucker und Salzsäure bei ausnehmend star-
ker Acetylcholinreaktion (Probe Nr. 11) könnte so erklärt werden;
doch sind die bisherigen Versuche in dieser Hinsicht nicht ein-
deutig.
Im Ganzen gesehen, wurde somit die Erwartung bestätigt,
daß durch Angebot von Maispreßsaft — als besonders geeigne-
tem Nährboden für die spezifischen Milchsäurebildner — eine ein-
wandfreie Silage zu erzielen ist. Allerdings steht die Übertra-
gung unserer Ergebnisse mit verhältnismäßig kleinen Mengen von
Futtermitteln auf die ungleich größeren Silos der Landwirtschaft
noch bevor. Es ist aber kaum zu bezweifeln, daß der Silage-
vorgang in den zur Verfügung stehenden Steinguttöpfen ebenso