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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1936, 12. Abhandlung): Über die Furtwanger Gneise — Heidelberg, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.43739#0004
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4

Rudolf Wager:

dieser gegen jene eine Aufsaugung der kalihaltigen Substanzen
bei Bildung des Feldspats verbunden war“.
Haffner (1912 [19]) beschreibt das Gestein im einzelnen. Er
gliedert es in drei Einheiten: einen feinkörnigen und feinstreifigen
gleichmäßigen Gneis und darin eingelagerte größere Quarzfeld-
spatlagen mit einem begleitenden dunklen Band. Die hellen
Lagen werden nach Struktur und Mineralbestand als sicher
eruptiven Ursprungs angesehen; dafür spräche z. B. „ihr außer-
ordentlich schön zu beobachtender Zusammenhang und Übergang
in größere Gänge, die nun den ganzen Komplex in beliebiger
Richtung durchsetzen“. Im übrigen bespricht Haffner in seinen
Erwägungen über die Entstehung eingehend die Möglichkeit, die
„Injektionshypothese“ anzuwenden, wonach „die gewundenen
Lagen als gefaltete Gänge, das Band als kontaktmetamorphe
Veränderung des Gneises und zuletzt dieser noch durch Injektion
einer Quarz-Feldspatmasse entstanden“ zu.denken wäre, kommt
jedoch dabei zu einer teilweisen Ablehnung: „ . . . der Gneis ist
nicht durch eine durch die Gänge bewirkte Injektion entstanden“.
Er findet jedoch keine andere gesicherte Erklärung.
Nach dem vorliegenden Material'2) an Handstücken und Schliffen
ist das Gestein in 5 Einheiten zu gliedern, von denen 1—4 lagig
zusammentreten (Lagengneis):
1. das Grundgewebe,
2. die hellen Lagen,
3. die zwischen beide sich einschaltende dunkle Zone:
dunkle Bänder,
4. vereinzelte Sillimanit-Quarz-Aggregate: Sillimanit-
knoten,
5. breitere Gänge mit vergleichsweise diffusem Gefüge:
„granitartige Gänge“.
Als Grundgewebe ist hier jener Teil des Gneises bezeichnet,
den Haffner treffend als feinkörnigen, feinstreifigen, gleichmäßigen
Gneis schildert: ein Gesteinstyp, den man dem Habitus nach
unbedenklich den „Renchgneisen“ — etwa den feinkörnigen
2) Das Material — da Aufschlüsse fehlen, durchwegs Lesesteine — wurde
zum größten Teil vom Verf. selbst gesammelt. Neben weiteren, von Herrn
Prof. Erdmannsdörffer gesammelten Stücken stand ein Teil der Haffner-
schen Originalhandstücke zur Verfügung. Für deren Zusendung ist der Verf.
dem Geol. Inst, der T. H. Stuttgart (Vorstand: Prof. Dr. Brauhäuser) zu
Dank verpflichtet.
 
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