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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1936, 12. Abhandlung): Über die Furtwanger Gneise — Heidelberg, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.43739#0007
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Über die Furtwanger Gneise

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Wicklung der Mineralkörner und dem verschiedenen Bestand an
Accessorien.
Mineralbestand: Quarz, mit etwa 30% der Individuenzahl
als Einschlüsse in Feldspatkörnern, sonst als Einzelkörner oder
als wenige Individuen enthaltende Komplexe in das Gefüge ein-
gebaut; meist // c kräftig undulös. Alkalifeldspat, gelegentlich
perthitisch, selten verzwillingt, meist durch Serizit getrübt, spärlich
Myrmekit. Plagioklas, 20—28% An, meist feinlamelliert nach
Albitgesetz, nicht frisch. Biotit spärlich gegenüber dem Grund-
gewebe, selten als Einschlüsse im Feldspat, sonst im Gefüge als
Einzelindividuen, auffällig häufig chloritisch zersetzt, mehrfach
Sagenitgewebe. Von den Accessorien bieten Zirkon, Apatit,
Granat und Erze nichts besonderes; beim Muskovit ist das
Vorkommen von grobblättrigen Aggregaten bemerkenswert. Auf-
fällig ist der nach den Integrationsanalysen z. T. etwa 0,5 %
erreichende farblose Disthen, der fast ausschließlich, fleckig
angereichert, als Einschluß in Feldspat (vorzugsweise in leisten-
förmigen Plagioklasen) vorkommt. Hier ist er durchaus frisch;
er hat jedoch schmale Säume eines als Muskovit gedeuteten
Minerals (vgl. Rosenbusch 1905). Eine offenkundige Ordnung der
Individuen in Bezug auf s und B fehlt. In den sehr seltenen
Fällen, wo er außerhalb der Feldspäte zu treffen ist, ist er nahezu
vollständig durch Sillimanit-Büschel mit kleinen Erzkörperchen er-
setzt. Solche Büschel nehmen an manchen Stellen erheblich am Auf-
bau der hellen Lagen teil; in ihrer Umgebung zeigen sich beim
Quarz die gleichen Besonderheiten, wie sie auf S. 8 als charak-
teristisch für die Sillimanitknoten geschildert sind, sowie weit-
gehendes Zurücktreten der Feldspäte. Manche Schliffbilder legen
die Vermutung nahe, daß auch Feldspatmaterial zur Entstehung
des Sillimanits beigetragen hat.
Die dunklen Bänder (etwa 15% des Lagengneises) schalten
sich regelmäßig zwischen Grundgewebe und helle Lagen ein.
Sie setzen gegen letztere scharf ab; in ersteres gehen sie kon-
tinuierlich über. Charakteristisch ist für sie das fast völlige Zu-
rücktreten der Feldspäte (vgl. Fig. 2); im übrigen schließen sie
sich in Mineralentwicklung und Mineralbestand (auch Accessorien!)
dem Grundgewebe an. Bemerkenswert ist jedoch die gegenüber
jenem etwas unruhige Verzahnung der Quarze ineinander und
die gelegentliche Besetzung von Biotitlagen // s mit winzigen
Erzkörperchen bei gleichzeitiger stärkerer chloritischer Umwandlung
(Bewegungsflächen ?).
 
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