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Florian Heller
nen Lehm führenden Spalten durchzogen werden. An der Süd-
ostseite hat der Abbau Reste einer Kluftausfüllung stehen lassen:
gelbbraunen, nur wenig sandigen Lehm mit Bruchstücken von
Tropfsteinen und hellbraunem porösem Sinterkalk. Da die gleiche
Füllmasse auch über der Bruchsohle auf der Halde ausgebreitet
liegt, dürfte sie aus einer etwa senkrecht durch den abgebauten
Schwammkalk setzenden Kluft stammen. Nach den Tropfstein-
funden zu urteilen, war diese Kluft stellenweise höhlenartig er-
weitert. Sowohl Lehm als Sinterkalk enthalten Wirbeltier- und
Schneckenschalenreste, dazu größere und kleinere Weißjurakalk-
stücke und ausgewitterte Fossilien aus dem Nebengestein (Hap-
loceras, Rhynchonella, Terebrcitulina, Stacheln von Cidctris und
Rhabdocidaris, Stielglieder von Eugeniacrinus, Sporctdopile, Cerio-
pora), abgerollte Brauneisenerzstückchen und kleine schalig auf-
gebaute Kalkkonkretionen. Die ursprüngliche Lagerung des Leh-
mes und Sinterkalkes war nicht zu beobachten, auch nicht, ob
die Kluft andere Einspülungswege für die Wirbeltier- und Schnecken-
reste als den wahrscheinlichen, von oben her, besaß.“
Das geologische Institut Tübingen, in dessen Arbeitsgebiet die
Fundstelle liegt, wurde sofort benachrichtigt und gebeten, für die
Bergung und Sicherstellung allenfallsiger weiterer Knochenfunde
Sorge tragen zu wollen. Das letztere geschah auch, und so er-
hielt ich in der Folgezeit von Tübingen noch zwei Sendungen
von Knochenresten, die aus mehreren Zentnern Höhlenlehm aus-
geschlämmt worden waren. Gelegentlich eines Besuches des Er-
pfinger Steinbruches konnte ich dann selbst noch einige weitere
Reste auflesen. Kurz vor Abschluß der vorliegenden Arbeit er-
hielt ich auch noch das gesamte Material, das schon viele Jahre
vorher durch Herrn Baurat WERNER-Stuttgart bei Erpfingen ge-
sammelt worden war. Diese letztgenannten Knochenreste unter-
scheiden sich von den übrigen mir vorliegenden Funden insofern,
als sie nicht im Höhlenlehm steckten, sondern in einem stark
verfestigten Gesteinsmaterial eingebettet waren, das aus bräun-
lichem, durch Lehmbeimengungen stark verunreinigtem Sinterkalk,
sowie aus Malmkalkbrocken und Bohnerzkörnern bestand. Daß
diese Reste trotzdem von der gleichen Fundstelle wie das später
geborgene Material stammen, konnte durch eine Nachfrage bei
dem Finder, Herrn Baurat Werner, ermittelt werden.
Den beiden genannten Herren, die mir ihre Funde zur wissen-
schaftlichen Bearbeitung und Veröffentlichung bereitwilligst über-
Florian Heller
nen Lehm führenden Spalten durchzogen werden. An der Süd-
ostseite hat der Abbau Reste einer Kluftausfüllung stehen lassen:
gelbbraunen, nur wenig sandigen Lehm mit Bruchstücken von
Tropfsteinen und hellbraunem porösem Sinterkalk. Da die gleiche
Füllmasse auch über der Bruchsohle auf der Halde ausgebreitet
liegt, dürfte sie aus einer etwa senkrecht durch den abgebauten
Schwammkalk setzenden Kluft stammen. Nach den Tropfstein-
funden zu urteilen, war diese Kluft stellenweise höhlenartig er-
weitert. Sowohl Lehm als Sinterkalk enthalten Wirbeltier- und
Schneckenschalenreste, dazu größere und kleinere Weißjurakalk-
stücke und ausgewitterte Fossilien aus dem Nebengestein (Hap-
loceras, Rhynchonella, Terebrcitulina, Stacheln von Cidctris und
Rhabdocidaris, Stielglieder von Eugeniacrinus, Sporctdopile, Cerio-
pora), abgerollte Brauneisenerzstückchen und kleine schalig auf-
gebaute Kalkkonkretionen. Die ursprüngliche Lagerung des Leh-
mes und Sinterkalkes war nicht zu beobachten, auch nicht, ob
die Kluft andere Einspülungswege für die Wirbeltier- und Schnecken-
reste als den wahrscheinlichen, von oben her, besaß.“
Das geologische Institut Tübingen, in dessen Arbeitsgebiet die
Fundstelle liegt, wurde sofort benachrichtigt und gebeten, für die
Bergung und Sicherstellung allenfallsiger weiterer Knochenfunde
Sorge tragen zu wollen. Das letztere geschah auch, und so er-
hielt ich in der Folgezeit von Tübingen noch zwei Sendungen
von Knochenresten, die aus mehreren Zentnern Höhlenlehm aus-
geschlämmt worden waren. Gelegentlich eines Besuches des Er-
pfinger Steinbruches konnte ich dann selbst noch einige weitere
Reste auflesen. Kurz vor Abschluß der vorliegenden Arbeit er-
hielt ich auch noch das gesamte Material, das schon viele Jahre
vorher durch Herrn Baurat WERNER-Stuttgart bei Erpfingen ge-
sammelt worden war. Diese letztgenannten Knochenreste unter-
scheiden sich von den übrigen mir vorliegenden Funden insofern,
als sie nicht im Höhlenlehm steckten, sondern in einem stark
verfestigten Gesteinsmaterial eingebettet waren, das aus bräun-
lichem, durch Lehmbeimengungen stark verunreinigtem Sinterkalk,
sowie aus Malmkalkbrocken und Bohnerzkörnern bestand. Daß
diese Reste trotzdem von der gleichen Fundstelle wie das später
geborgene Material stammen, konnte durch eine Nachfrage bei
dem Finder, Herrn Baurat Werner, ermittelt werden.
Den beiden genannten Herren, die mir ihre Funde zur wissen-
schaftlichen Bearbeitung und Veröffentlichung bereitwilligst über-