Sillimanitknoten aus dem Schwarzwald
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dieser Auffassungen kann jedoch für die hier behandelten Vor-
kommen recht befriedigen.
Nicht wahrscheinlich ist die von Meister gegebene Erklärung,
wenn man Sekretionsbildungen in der üblichen Fassung dieses
Begriffs auf eine Art endogene Absonderung und Ausscheidung
in präexistierenden Hohlräumen zurückführt. Es wäre gegebenen-
falls wahrscheinlich, daß sich Spuren dieses Vorgangs nachweisen
ließen und daß die Regelungsbilder der Quarze einige Beziehungen
zu den Umgrenzungsformen der Knoten aufweisen würden, etwa
analog Wachstumsgefügen in Gängen (Sander 1930).
Bei den Vorkommen in Renchgneisen wäre es nicht un-
möglich, die HiNTERLECHNER’sche und RüGER’sche Auffassung als
Gerolle — bzw. als auf primäre Unterschiede des metamorphisierten
Komplexes (Tongallen in tonigem Sediment) zurückzuführende
insuläre Gebilde — zu übernehmen. Dabei könnte natürlich auch,
unter der Voraussetzung des Polymetamorphismus, an eine Er-
haltung stofflicher Unterschiede von bereits metamorphisierten
Schichten gedacht werden. Es gibt nichts, was dieser Auffassung
streng widersprechen würde. Die teilweise recht verschwommene
Umgrenzung der Knoten könnte auf örtlich wechselnde Art und
wechselnden Grad der Durchbewegung zurückgeführt werden, die
Unterschiede in den sowieso nur wenig typische Züge aufweisen-
den Quarzgefügebildern von Knoten und Grundgefüge auf eine
partiell überprägte, somit nicht mehr erkennbare ursprüngliche
Regelung im Geröll. Auch die Beobachtung, daß die Quarze des
Knotens eine ausgeprägte Regelung in der Korngestalt (und nur
in dieser) nach B zeigen, würde dazu passen. Weiterhin könnte
das geologische Auftreten — derartige Gebilde sind nach der
bisherigen Kenntnis im nördlichen und mittleren Schwarzwald
häufiger als im südlichen — für diese Auffassung ins Feld ge-
führt werden, da nach der derzeitigen Meinung der südliche
Schwarzwald gegenüber dem mittleren und nördlichen in höherem
Maß von hercynischen Injektionen, Aufschmelzungen, Imbilitionen
betroffen ist (Niggli 1925).
In eine derartige Erklärung der Gebilde wäre jene der lagen-
haft (parallel der Schieferung) vorkommenden, verbreiteten Silli-
manitfilze ebenfalls im Sinne einer vergleichsweise guten, lagigen
Erhaltung des ursprünglichen stofflichen Bestandes einzelner
Schichten eingeschlossen.
Den Knoten in Granuliten gegenüber ist diese Erklärung
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dieser Auffassungen kann jedoch für die hier behandelten Vor-
kommen recht befriedigen.
Nicht wahrscheinlich ist die von Meister gegebene Erklärung,
wenn man Sekretionsbildungen in der üblichen Fassung dieses
Begriffs auf eine Art endogene Absonderung und Ausscheidung
in präexistierenden Hohlräumen zurückführt. Es wäre gegebenen-
falls wahrscheinlich, daß sich Spuren dieses Vorgangs nachweisen
ließen und daß die Regelungsbilder der Quarze einige Beziehungen
zu den Umgrenzungsformen der Knoten aufweisen würden, etwa
analog Wachstumsgefügen in Gängen (Sander 1930).
Bei den Vorkommen in Renchgneisen wäre es nicht un-
möglich, die HiNTERLECHNER’sche und RüGER’sche Auffassung als
Gerolle — bzw. als auf primäre Unterschiede des metamorphisierten
Komplexes (Tongallen in tonigem Sediment) zurückzuführende
insuläre Gebilde — zu übernehmen. Dabei könnte natürlich auch,
unter der Voraussetzung des Polymetamorphismus, an eine Er-
haltung stofflicher Unterschiede von bereits metamorphisierten
Schichten gedacht werden. Es gibt nichts, was dieser Auffassung
streng widersprechen würde. Die teilweise recht verschwommene
Umgrenzung der Knoten könnte auf örtlich wechselnde Art und
wechselnden Grad der Durchbewegung zurückgeführt werden, die
Unterschiede in den sowieso nur wenig typische Züge aufweisen-
den Quarzgefügebildern von Knoten und Grundgefüge auf eine
partiell überprägte, somit nicht mehr erkennbare ursprüngliche
Regelung im Geröll. Auch die Beobachtung, daß die Quarze des
Knotens eine ausgeprägte Regelung in der Korngestalt (und nur
in dieser) nach B zeigen, würde dazu passen. Weiterhin könnte
das geologische Auftreten — derartige Gebilde sind nach der
bisherigen Kenntnis im nördlichen und mittleren Schwarzwald
häufiger als im südlichen — für diese Auffassung ins Feld ge-
führt werden, da nach der derzeitigen Meinung der südliche
Schwarzwald gegenüber dem mittleren und nördlichen in höherem
Maß von hercynischen Injektionen, Aufschmelzungen, Imbilitionen
betroffen ist (Niggli 1925).
In eine derartige Erklärung der Gebilde wäre jene der lagen-
haft (parallel der Schieferung) vorkommenden, verbreiteten Silli-
manitfilze ebenfalls im Sinne einer vergleichsweise guten, lagigen
Erhaltung des ursprünglichen stofflichen Bestandes einzelner
Schichten eingeschlossen.
Den Knoten in Granuliten gegenüber ist diese Erklärung