J. L. Wilser: Verlauf und Gefällskurve
Sätteln mannigfache Beeinflussung, am stärksten im Abschnitt
zwischen Finkenbach-Tal und dem Knie unterhalb Neckargemünd.
Nach der Kulmination bei Eberbach (Bezugsisohypse auf + 600 m
ii. N. N.) und der Beerfelden- und Finkenbach-Verwerfung mit
deren westwärtsgerichteten Absenkungen wird eine erste tekto-
nische Tiefzone über der Isohypse + 290 oberhalb des heutigen
Knies östlich vom Dilsberg durchflossen, dann im Knie von
Neckarsteinach wieder die Isohypse 420 erreicht, westlich von
Neckargemünd beim Eintritt in die Königstuhl-Weißensteinscholle
wieder in die Isohypse + 300 eingeschnitten. In dem westlichen
Horst aber durchsägt der Fluß mit wenigen km Lauf eine Gebirgs-
schwelle, die mit ihrer tektonischen Höhenlage nur etwa 250 m
hinter der Schwarzwaldabdachung im Quellgebiet des Neckar
zurückbleibt. Bei Eberbach reicht der Granit bis + 100 m ii. N. N.
Im Einzelnen biegt sich in diesem tektonisch unruhigsten Ab-
schnitt die oberste Schlinge (Hundheim) nach der Darsberger
Mulde hin (vergl. Hasemann : geol. Blatt Eberbach S. 47), aus der
der heutige Lauf gestreckt nach der nächsten tektonischen Mulde
östlich des Knies östlich von Dilsberg hineilt. Dort liegt die alte
hohe Kirchberg-Schlinge also ebenfalls in einer Sondersyn-
klinale, die durch unmittelbare Vorlagerung eines größeren paral-
lelen rheinischen Sattels im W (Bannholz) besonders ausgeprägt
wird. Die gleich hohe und alte Blumenstrich-Schlinge
westlich von Dilsberg steht ebenso deutlich in Beziehung zu
rheinischem Mulden- und Sattelbau, indem sie sich in einem
tektonischen Teiltief zwischen dem eben erwähnten Bannholz-
sattel im O und dem Stadtwald-Wiesenbachsattel im W erstreckt.
Für die Mauer er Schleife wurde schon erwähnt, daß sie
vor der aufsteigenden Königstuhl-Scholle und damit vor dem
steilen Westrand der Odenwaldabdachung ausbiegt. Insbesondere
kommt aber noch dazu, daß über den Hollmutberg, den be-
rühmten Umlauf südlich Neckargemünd, in rheinischer Rich-
tung eine Antiklinale verläuft, deren Flügel sich in dem
Schichtfallen der Steinbrüche nördlich und östlich von Neckar-
gemünd deutlich zu erkennen geben. Um diese Antiklinale
läuft im O das heutige Trockenta 1 Neckargemünd-
Wiesenbach2) und im W die heutige Elsenz herum.
2) Thürach zeichnete für die III. Auflage des Blattes Heidelberg
(Nr. 23, 1918) in dem Trockental eine rheinische Verwerfung als Fortsetzung
vom Steinachtal her.
Sätteln mannigfache Beeinflussung, am stärksten im Abschnitt
zwischen Finkenbach-Tal und dem Knie unterhalb Neckargemünd.
Nach der Kulmination bei Eberbach (Bezugsisohypse auf + 600 m
ii. N. N.) und der Beerfelden- und Finkenbach-Verwerfung mit
deren westwärtsgerichteten Absenkungen wird eine erste tekto-
nische Tiefzone über der Isohypse + 290 oberhalb des heutigen
Knies östlich vom Dilsberg durchflossen, dann im Knie von
Neckarsteinach wieder die Isohypse 420 erreicht, westlich von
Neckargemünd beim Eintritt in die Königstuhl-Weißensteinscholle
wieder in die Isohypse + 300 eingeschnitten. In dem westlichen
Horst aber durchsägt der Fluß mit wenigen km Lauf eine Gebirgs-
schwelle, die mit ihrer tektonischen Höhenlage nur etwa 250 m
hinter der Schwarzwaldabdachung im Quellgebiet des Neckar
zurückbleibt. Bei Eberbach reicht der Granit bis + 100 m ii. N. N.
Im Einzelnen biegt sich in diesem tektonisch unruhigsten Ab-
schnitt die oberste Schlinge (Hundheim) nach der Darsberger
Mulde hin (vergl. Hasemann : geol. Blatt Eberbach S. 47), aus der
der heutige Lauf gestreckt nach der nächsten tektonischen Mulde
östlich des Knies östlich von Dilsberg hineilt. Dort liegt die alte
hohe Kirchberg-Schlinge also ebenfalls in einer Sondersyn-
klinale, die durch unmittelbare Vorlagerung eines größeren paral-
lelen rheinischen Sattels im W (Bannholz) besonders ausgeprägt
wird. Die gleich hohe und alte Blumenstrich-Schlinge
westlich von Dilsberg steht ebenso deutlich in Beziehung zu
rheinischem Mulden- und Sattelbau, indem sie sich in einem
tektonischen Teiltief zwischen dem eben erwähnten Bannholz-
sattel im O und dem Stadtwald-Wiesenbachsattel im W erstreckt.
Für die Mauer er Schleife wurde schon erwähnt, daß sie
vor der aufsteigenden Königstuhl-Scholle und damit vor dem
steilen Westrand der Odenwaldabdachung ausbiegt. Insbesondere
kommt aber noch dazu, daß über den Hollmutberg, den be-
rühmten Umlauf südlich Neckargemünd, in rheinischer Rich-
tung eine Antiklinale verläuft, deren Flügel sich in dem
Schichtfallen der Steinbrüche nördlich und östlich von Neckar-
gemünd deutlich zu erkennen geben. Um diese Antiklinale
läuft im O das heutige Trockenta 1 Neckargemünd-
Wiesenbach2) und im W die heutige Elsenz herum.
2) Thürach zeichnete für die III. Auflage des Blattes Heidelberg
(Nr. 23, 1918) in dem Trockental eine rheinische Verwerfung als Fortsetzung
vom Steinachtal her.