des Neckars am Südrand des Odenwaldes
15
III.
Zusammenfassung.
Sowohl in seiner allgemeinen und besonderen Laufgestaltung,
wie auch in seinen Gefällsverhältnissen, ist der Neckar am Süd-
rand des Odenwaldes von der Einzeltektonik abhängig. Be-
sonders machen sich darin die Walldürn-Kraichgauflexur (Schlingen
von Binau und Guttenbach) und das Senkungsfeld mit seinem
westlichen „Graben“-Streifen zwischen dem Königstuhl-Weißen-
stein-Horst und der Beerfelder bezw. Finkenbacher Bruchzone
geltend (7 verlassene Schlingen treppenhaft nach W absteigend).
Aus dem Königstuhl-Weißenstein-Horst, in den der Neckar unter-
halb Neckargemünd obsequent hineinfließt, fällt er bei Heidelberg
mit zwei steilen Stufen in die Rheinebene.
Im Abschnitt oberhalb von Eberbach läuft der Fluß zwar dz
gleichgerichtet mit den tektonischen Sonderachsen (ausgenommen
die große Walldürn-Kraichgau-Flexur), aber obsequent ins Schicht-
Gebirge hinein, hingegen unterhalb von Eberbach überwiegend
spitzwinklig, also nahezu obsequent zur Schichtlagerung und
allermeist quer zu tektonischen Achsen. Unterhalb Neckargemünd
erfolgt obsequent der Hauptdurchbruch.
Nicht „willkürliche“ Knie- und Mäanderbildungen liegen vor,
sondern deutliche Eingliederungen in die örtliche Gebirgstextur,
indem sowohl die alten wie die jungen Schlingen und Knicke
sich in tektonisch vorbezeichneten Gebieten häufen und darin
überwiegend gleichsinnig mit dem Gebirgsbau gerichtet sind.
Diese Abhängigkeit prägt sich noch heute im „gefangenen“
Bett in der Gefällskurve des Stromes aus (vergl. die Tafel). Alle
heutigen Gefällsknicke (außer der Stufe am Oberen Muschelkalk)
stehen über tektonischen Zonen und nur dort. Die orogenen
Formen bilden sich also heute fort.
Die erdgeschichtlich und palaeontologisch klassischen Sand-
und Schotterablagerungen von Binau, Eberbach und Mauer liegen
in tektonisch bedingten Abschnitten, Mauer-Bammental-Wiesental
in einer Tiefstzone des nach W stufenweise einsinkenden bezw.
weniger herausgehobenen Schichtgebirges vor einer Teilantikli-
nale und vor der maximalen Heraushebung des aufgekippten
Ziehung zum Gebirgsbau zu setzen, ein Teil der Gemeinschafts-Arbeit,
die nach Geländeaufnahmen Herr Dozent Dr. Becksmann z. Zt. ausführt.
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III.
Zusammenfassung.
Sowohl in seiner allgemeinen und besonderen Laufgestaltung,
wie auch in seinen Gefällsverhältnissen, ist der Neckar am Süd-
rand des Odenwaldes von der Einzeltektonik abhängig. Be-
sonders machen sich darin die Walldürn-Kraichgauflexur (Schlingen
von Binau und Guttenbach) und das Senkungsfeld mit seinem
westlichen „Graben“-Streifen zwischen dem Königstuhl-Weißen-
stein-Horst und der Beerfelder bezw. Finkenbacher Bruchzone
geltend (7 verlassene Schlingen treppenhaft nach W absteigend).
Aus dem Königstuhl-Weißenstein-Horst, in den der Neckar unter-
halb Neckargemünd obsequent hineinfließt, fällt er bei Heidelberg
mit zwei steilen Stufen in die Rheinebene.
Im Abschnitt oberhalb von Eberbach läuft der Fluß zwar dz
gleichgerichtet mit den tektonischen Sonderachsen (ausgenommen
die große Walldürn-Kraichgau-Flexur), aber obsequent ins Schicht-
Gebirge hinein, hingegen unterhalb von Eberbach überwiegend
spitzwinklig, also nahezu obsequent zur Schichtlagerung und
allermeist quer zu tektonischen Achsen. Unterhalb Neckargemünd
erfolgt obsequent der Hauptdurchbruch.
Nicht „willkürliche“ Knie- und Mäanderbildungen liegen vor,
sondern deutliche Eingliederungen in die örtliche Gebirgstextur,
indem sowohl die alten wie die jungen Schlingen und Knicke
sich in tektonisch vorbezeichneten Gebieten häufen und darin
überwiegend gleichsinnig mit dem Gebirgsbau gerichtet sind.
Diese Abhängigkeit prägt sich noch heute im „gefangenen“
Bett in der Gefällskurve des Stromes aus (vergl. die Tafel). Alle
heutigen Gefällsknicke (außer der Stufe am Oberen Muschelkalk)
stehen über tektonischen Zonen und nur dort. Die orogenen
Formen bilden sich also heute fort.
Die erdgeschichtlich und palaeontologisch klassischen Sand-
und Schotterablagerungen von Binau, Eberbach und Mauer liegen
in tektonisch bedingten Abschnitten, Mauer-Bammental-Wiesental
in einer Tiefstzone des nach W stufenweise einsinkenden bezw.
weniger herausgehobenen Schichtgebirges vor einer Teilantikli-
nale und vor der maximalen Heraushebung des aufgekippten
Ziehung zum Gebirgsbau zu setzen, ein Teil der Gemeinschafts-Arbeit,
die nach Geländeaufnahmen Herr Dozent Dr. Becksmann z. Zt. ausführt.